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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist
Autoren: Jason Dark
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regelrecht klebte, doch ich sagte nichts und stand schließlich zusammen mit George und Suko vor einer nach unten führenden Steintreppe.
    »Da geht es hinunter«, erklärte der Butler.
    »Und Licht?«
    »Müssen Sie unten anschalten, Sir. Sie finden den Schalter an der Wand.« Er räusperte sich. »Brauchen Sie mich denn noch?«
    »Nein, Sie können gehen.«
    George wollte schon verschwinden, aber mir fiel noch eine Frage ein. »Warten Sie einen Moment, mein Lieber. Wie sieht es unten tatsächlich aus? Gibt es viele Räume?«
    »Nein, nicht sehr viele. Dafür sind die meisten ziemlich groß, wenn Sie verstehen!«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Sie gehen ineinander über. Wir lagern dort hin und wieder Konserven.«
    »Danke!«
    George nickte mir zu und verschwand.
    Suko und ich gingen über die breite Treppe. Je tiefer wir in den Gang kamen, um so dunkler wurde es. Den Schalter suchten wir noch.
    Suko fand ihn. »Hier ist er, John!«
    »Dann mach Licht.«
    »Das versuche ich schon die ganze Zeit über.«
    »Sag bloß…«
    »Genau, es funktioniert nicht.«
    Ich atmete durch die Nase ein. »Entweder hat George uns reingelegt oder man hat ihn…«
    »Sei ruhig, John!«
    Ich hörte Sukos Warnung und hielt den Mund. Mein Partner stand ziemlich günstig. Wahrscheinlich hatte er mehr gehört als ich, wobei ich überhaupt nichts vernommen hatte.
    Vor uns lag ein großer Kellerraum. Ob von ihm noch andere abzweigten, war nicht zu erkennen.
    »Es war ein Schleifen!« flüsterte Suko. »Als hätte jemand etwas über den Boden gezogen.«
    »Und was ist da wohl gepoltert?«
    »Keine Ahnung!«
    Die hatte ich auch nicht, aber wir wurden in unserem Dialog gestört, denn etwas bewegte sich auf uns zu. Es rollte über den Boden, und dabei entstanden knirschende Geräusche, als würde etwas zerbrechen.
    Ich hielt es nicht mehr länger aus, griff in die Tasche und holte meine kleine Leuchte hervor. Auch Suko zuckte seine Lampe. Zur gleichen Zeit knipsten wir sie an, und die beiden Strahlen vereinigten sich zu einem einzigen.
    Sie trafen das Ziel.
    Es war ein Faß!
    Wie von Geisterhänden bewegt, rollte es auf uns zu.
    »Das haben wir sicherlich unserem Freund zu verdanken«, sagte Suko. Seine Stimme klang locker. Er nahm das heranrollende Faß, das ihm in seiner Höhe bis dicht über die Knie reichte, nicht ernst und hatte bereits den Fuß gehoben, um es zu stoppen, als mit dem Faß etwas geschah.
    Plötzlich wurde es schnell.
    Und es rollte nicht nur, sondern hob vom Boden ab. Wir standen nicht so dicht beieinander, als daß es uns beide erwischt hätte. Suko wäre auf jeden Fall getroffen worden.
    Er handelte sofort.
    Gedankenschnell tauchte er zur Seite, berührte den Steinboden, überschlug sich dort, und ich schaute zu, wie das Faß über ihn hinwegflog und erst an der Treppe zur Ruhe kam, wo es gegen die untersten Stufen krachte.
    Es mußte schon morsch gewesen sein, denn die eisernen Reifen hielten mehr, so daß es auseinanderflog und sich die Fetzen und Splitter überall verteilten.
    Mein Freund kam wieder auf die Beine. »Das war also der erste Gruß.« Seine Stimme klang ein wenig belegt.
    Ich nickte. »Jetzt wirst du nicht mehr sagen können, daß der Poltergeist harmlos ist.«
    »Wohl kaum.«
    »Aber wir wissen Bescheid. Er muß hier irgendwo sein…«
    Ich hatte die Worte kaum ausgesprochen, als wir das häßliche Lachen vernahmen. Wo es aufgeklungen war, konnten wir nicht herausbekommen. Das Gelächter schallte von allen Seiten auf uns nieder, und es dröhnte in unseren Ohren. Zudem wurde das Echo von den Wänden zurückgeworfen, so daß nicht herauszufinden war, aus welcher Ecke das Lachen stammte.
    Zudem war Piu Hang auch nicht zu sehen. So ein grüner Kobold fiel sicherlich auf, aber er schien sich unsichtbar machen zu können.
    »Suchen wir den Keller weiter ab?« fragte Suko.
    »Was sonst?«
    Er nickte und schlug mir auf die Schulter. »Los, John, an die Arbeit! Ich will endlich den Geist zur Hölle schicken.«
    »Moment noch.«
    »Was ist denn?«
    »Du hast doch die Figur, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hol sie mal hervor.«
    Mein Freund hob die Schultern, griff in die Tasche und zog das Geschenk des verstorbenen Richard Emmerson Goldwyn an seine Frau Sarah aus der Tasche.
    Die Figur, das getreue Abbild des richtigen Dämons, hatte sich nicht verändert. Nach wie vor sah sie so harmlos aus, und das gerade wollte ich nicht glauben.
    Es mußte zwischen ihr und dem Geistkörper eine Verbindung geben. Davon war ich
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