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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist
Autoren: Jason Dark
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ja.«
    »Und wie soll es weitergehen?«
    Ich hob die Schultern. Mit mehr als Ratlosigkeit konnte ich ihr nicht antworten…
    ***
    Ich war in den Keller gegangen, hatte den Sicherungskasten gefunden und wieder für Ordnung gesorgt. Als ich den Weg durch das Treppenhaus hinaufstieg, brannte überall Licht. Die Helligkeit nahm dem Flur und den Räumen etwas von der unheimlichen Bedrohung, wie ich sie für eine Weile empfunden hatte.
    Sarah Goldwyn war dabei, die noch heilen Stühle wieder aufzustellen. »Laß das doch«, sagte ich und schob sie sanft zur Seite.
    »Traust du mir überhaupt nichts zu?«
    »Schon. Aber so etwas ist Männersache.«
    »Ja, das sagt ihr immer und beschwert euch, wenn die Frauen anders reagieren, als ihr wollt.«
    Ich lächelte ihr zu und strich über ihre Wange. »Keine Sorge, Sarah, ich beschwere mich schon nicht.« Drei Stühle waren zerbrochen. Zwei davon konnten nicht mehr repariert werden. Der dritte brauchte nur ein neues Bein, dann konnte man darauf wieder sitzen.
    Ich stellte auch den Tisch auf, rieb meine Hände gegeneinander und nickte. »Ist doch fast wieder wie sonst. Richtig gemütlich.«
    Die Horror-Oma winkte ab. »Das kannst du mir nicht erzählen, John. Ich könnte mir etwas Gemütlicheres vorstellen.«
    »Man muß das Beste aus seiner Lage machen.«
    »Du auch?«
    »Ja.«
    »Und wie sieht es aus?«
    Ich lachte. »Nicht besonders, Lady Sarah. Ich habe das Gefühl, als würden wir noch schweren Ärger bekommen. Es war der erste Angriff des Poltergeistes.« Ich schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. »Wenn ich nur wüßte, was er damit bezweckt hat und aus welchem Grund er in dein Haus gekommen ist?«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht.«
    »Und keinen Erfolg errungen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher, mein Junge.«
    Ich setzte mich steif hin, denn diese Worte hatten mich doch überrascht. »Was sagst du da?«
    »Ja, ich habe nachgedacht und denke noch immer über diesen grünen Giftzwerg nach.«
    »Mit Erfolg?«
    »Teils – teils.«
    Diese Erwiderung hatte mich noch neugieriger werden lassen.
    »Mach es doch nicht so spannend. Was hast du erfahren? Oder woran hast du gedacht, Sarah?«
    »An den Poltergeist und daran, daß ich ihn kenne. Ich habe ihn irgendwo schon einmal gesehen, kann dir aber nicht auf Anhieb sagen, wo das gewesen ist.«
    Staunend blickte ich sie an. »Und das bildest du dir nicht ein?«
    »Nein, John, er ist mir schon einmal untergekommen.«
    »Wo denn?«
    »Das weiß ich eben nicht genau. Ich habe ihn irgendwo gesehen. Abernicht so wie jetzt, einfach anders, verstehst du?«
    »Nein.«
    Lady Sarah schloß den Mund. Selten oder noch nie hatte ich sie so durcheinander gesehen wie in diesen Augenblicken. Sie überlegte, sie dachte scharf nach. Leider konnte ich ihr dabei nicht helfen. Sarah Goldwyn mußte schon allein zurechtkommen.
    »Kann ich dir irgendwelche Denkhilfen geben?«
    »Das ist schwer. Wir kennen uns noch nicht so lange, John. Das mit dem Geist war vor deiner Zeit.«
    »Da warst du noch verheiratet?«
    »Klar, mit Richard Emmerson Goldwyn.«
    »Hat es etwas mit ihm zu tun?« Diese Frage hatte ich so leicht dahingesagt, bemerkte das Zusammenzucken der Horror-Oma und glaubte, ins Schwarze getroffen zu haben.
    Bevor ich nachhaken konnte, stand sie schon auf, trat an eines der noch gefüllten und heilen Regale, um eine rechteckige Klappeaufzuziehen. Aus dem kleinen Fach holte sie eine Flasche und zwei Gläser. Es war bester Whisky.
    »Einen Schluck können wir jetzt vertragen.«
    »Du und Whisky?«
    »In Anbetracht der besonderen Lage schon. Ich habe nämlich die Lösung gefunden, glaube ich.« Sie ließ Whisky in die Gläser gluckern und schob mir eins zu.
    »Cheerio, John!«
    Wir tranken beide. Ich hockte natürlich da wie auf glühenden Kohlen, weil ich endlich eine Erklärung haben wollte, die mir Lady Sarah aber noch nicht gab. Sie stellte erst das Glas weg, überlegte noch und kam dann zur Sache.
    »John, du hast vorhin meinen letzten Mann erwähnt. Erinnerst du dich daran?«
    »Selbstverständlich.«
    »Das, mein Lieber, war gewissermaßen die Initialzündung. Mir fiel plötzlich ein, wo ich diesen Poltergeist schon gesehen hatte!«
    »Bei deinem Mann?«
    »Ja und nein. Tu mir einen Gefallen, John, steh bitte auf! In der Truhe mußt du nachschauen. Dort wirst du etwas finden, das der Poltergeist möglicherweise gesucht und nicht gefunden hat.«
    Ich war noch gespannter, als ich mich erhob, auf die Truhe zuging und den Deckel in
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