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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K.
Autoren: A.F.Morland
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werden und der Druckwelle zu entgehen. Kaum hatte er die Deckung erreicht, da krepierte die Handgranate mit einem ohrenbetäubenden Getöse.
    Bannister brauchte sich um diese beiden Gegner nicht mehr zu kümmern. Sie existierten nicht mehr. Aber es gab noch das Milchgesicht, und das wollte sich der CIA-Agent nun schnappen. Der Bursche hatte ihm schon zu viele Unannehmlichkeiten bereitet.
    Wieder mit der Maschinenpistole im Anschlag fuhr Bannister herum, doch der Platz, wo Blake Prouster gestanden hatte, war leer.
    Der Kull-Gangster hatte sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht.
    ***
    Lance Selby blieb stehen und blickte sich um. Tucker Peckinpah sollte sterben.
    Lance war mit dieser Entscheidung einverstanden; er akzeptierte Professor Kulls Entscheidung, daß er dem Industriellen den Tod bringen sollte.
    Aber er wollte die Sache forcieren und nicht auf die lange Bank schieben. Mit diesem Mord würde auch sein Leben zu Ende sein, doch das machte ihm jetzt nichts mehr aus, denn das synthetische Blut des Wissenschaftlers wirkte auch stark auf die Psyche.
    Lance dachte jetzt ganz anders als vor einer halben Stunde. Er war durch den Blutaustausch zu einem anderen Menschen, nein, zu einem Monster geworden. Auf Mord getrimmt.
    Der Industrielle brachte ihm uneingeschränktes Vertrauen entgegen, das er jetzt nicht mehr wert war. Peckinpah würde sein blaues Wunder erleben.
    Lance hielt nach einem Taxi Ausschau, um schneller bei Peckinpah zu sein. Sein eigener Wagen stand in der Nähe von Clive Jordans Praxis. Es wäre ein Umweg gewesen, wenn sich der Parapsychologe erst dorthin begeben hätte.
    Da im Moment kein Taxi zu sehen war, setzte Lance Selby seinen Weg zu Fuß fort. Er kannte eine Abkürzung und die wählte er. Sie führte durch finstere, enge Gassen.
    Eigentlich war es nicht ratsam, hier zu gehen. Es gab in dieser Gegend zuviel lichtscheues Gesindel, das sich gern am Eigentum vorüberkommender Passanten vergriff.
    Wer hier ging, forderte sein Schicksal heraus. Lance Selby jedoch war der Meinung, daß er nichts verlieren konnte. Messer, Revolverkugeln konnten ihm nichts anhaben, also wovor mußte er sich fürchten?
    Was er herausforderte, blieb nicht aus.
    Zwei Junkies tauchten aus einer finsteren Ausfahrt auf und traten ihm in den Weg. Jämmerliche Gestalten, schlampig gekleidet, kaum noch Fleisch an den Knochen, abgezehrt, mit tiefliegenden Augen, in denen die Gier nach Rauschgift schimmerte. Sie dachten, endlich ein Opfer gefunden zu haben, bei dem sie absahnen konnten. Sie wußten nicht, in was für eine Gefahr sie sich begaben, als sie Lance Selby den Weg versperrten, denn wenn sie ihn reizten, so daß er sich vergaß, würde er bereits hier zum Wurmkiller werden.
    »Sir, meinem Freund geht es nicht gut«, sagte der eine Junkie; er hatte rotes Kraushaar.
    »Ich kann ihm nicht helfen, ich bin kein Arzt«, sagte Lance Selby kalt.
    »Mein Freund braucht keinen Arzt. Sehen Sie ihn an. Er ist ausgemergelt. Er hat seit Tagen nichts mehr zu essen gekriegt.«
    »Ihr könnt von mir die Adresse eines Klosters haben, das Suppe an Arme ausgibt.«
    »Wir wären Ihnen für ein paar Pennys dankbar, Sir… Oder einige Shilling … Damit würden Sie uns über die ärgste Not helfen.«
    »Geht mir aus dem Weg, ihr Lumpenpack. Ihr kriegt nichts von mir. Ich weiß, wofür ihr Geld braucht. Heroin, eh? Oder Kokain?«
    »Sie, wir sind arme Schweine, aber wir sind nicht süchtig.«
    »Ihr seht aber ganz danach aus.«
    »Wir haben Hunger.«
    »Die Adresse des Klosters lautet…«
    Der Bursche neben dem Krauskopf explodierte. »Mann, rück deine Brieftasche raus, oder wir machen dich kirre!« Gleichzeitig zückte er ein Springmesser und ließ die lange Klinge aufschnappen. Er verzog sein mageres Gesicht zu einem breiten, gemeinen Grinsen. »Na, wie ist’s, soll ich dich damit kitzeln?«
    »Geht mir aus dem Weg!« knurrte Lance.
    »Verdammt, was glaubst du, wer wir sind?« blaffte der Messermann. »Wir gehören nicht der Heilsarmee an und bitten um keine milde Gabe, Kumpel. Wir verlangen! Und zwar wollen wir alles, was du bei dir hast. Ich kann dir nur raten, mit den Kohlen rauszurücken, sonst geht’s dir dreckig!«
    »Mein Freund hat recht«, schaltete sich der Rothaarige grinsend ein. »Wir sind auf deine Knete angewiesen, Fremder, deshalb wirst du sie uns überlassen, oder wir legen dich um. Ist das nicht fair von uns, daß wir dich wählen lassen?« Er zog nun ebenfalls ein Springmesser aus der Tasche. »Wie du siehst, ist die Wahl
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