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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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aus.
    Die Überraschung kam für ihn ein bisschen früh und durchaus unvorbereitet. Ich bedeutete ihm aufzustehen und mit mir zu kommen. Bevor wir die anderen Räume der Wohnung näher in Augenschein nahmen, sollte der Gangsterboss unseren Kollegen übergeben werden.
    Doch dann öffnete sich plötzlich eine Tür, und ein rundes Etwas kollerte in den Raum und verschwand unter einem schweren Schrank. Die würfelförmig gerippte Oberfläche verriet, dass es sich um eine Eierhandgranate handelte. Ich riss Cutter auf die Beine und wollte ihn mit mir auf den Gang hinauszerren. Aber anscheinend war er doch noch nicht wach genug, um zu verstehen, was hiervor sich ging. Er riss sich los und plumpste wie ein nasser Sack zu Boden.
    Phil jagte eine Kugel durch die Tür, die in höchster Eile wieder zugeworfen wurde. Als ich mich noch einmal zu Cutter niederbückte, trat er mich gegen das Schienbein. Es wurde Zeit, dass wir aus der bedrohlichen Nähe der Handgranate verschwanden. Draußen auf dem kleinen Flur fanden wir uns nebeneinander wieder. Wir drückten uns in die Ecke neben der Tür und warteten auf die Explosion.
    Doch der Knall der Explosion blieb aus.
    Verwundert schauten wir uns an. Ich blickte auf die Zeiger meiner Armbanduhr. Fünfzehn Sekunden, zwanzig… Eine Menge Zeit, viel zu viel Zeit. Das Warten auf die Druckwelle, die Splitter, den bröckelnden Staub strapazierte meine Nerven. Nach weiteren zehn Sekunden gab es keinen Zweifel mehr. Die Handgranate war nicht explodiert.
    Wir stürzten zurück ins Zimmer. Es war jetzt leer, Les Cutter war verschwunden. Während mich Phil gegen neue Hinterhältigkeiten von den zwei Türen absicherte, beugte ich mich aus dem Fenster. Auf der Rückseite des Hauses gab es einen Anbau, der etwa drei Yards unter dem Fensterbrett lag. Auf dem Blechdach wimmerte Cutter, sein hagerer Körper zuckte. Wahrscheinlich war er in seiner Angst aus dem Fenster gesprungen.
    Doch dann machten mich die Rufe meiner Kollegen aufmerksam. Ich sprang aus dem Fenster auf das Dach hinunter.
    Ich hatte also richtig gehört, als ich das Tappen von Schritten auf dem Blech vernahm. Murke hatte den Boss aus dem Fenster gestürzt, um ihn zum Schweigen zu bringen. Er selbst lief jetzt über den verwahrlosten Hof auf die Straße zu.
    Der Anbau war nicht hoch. Mit den Händen in die Regenrinne greifend, ließ ich mich hinunter. Gerade, als ich aufsprang, tauchte der Gangster in der Einfahrt zum Hof unter. Draußen auf der Straße standen meine Kollegen bereit, ihn in Empfang zu nehmen. Es konnte nichts mehr schiefgehen.
    Aber es ging doch etwas schief.
    Am Straßenrand stand ein Auto. Eine Frau zwängte sich hinter das Steuer und steckte den Zündschlüssel ins Schloss. Murke erkannte sofort seine Chance und lief auf den Wagen zu.
    Ein Schuss peitschte auf, und der Gangster zuckte zusammen. Aber er behielt seine Richtung bei, riss die Tür auf und warf sich in den Wagen. Ein Junge auf einem Fahrrad kam die Straße entlang.
    »Stehen bleiben!«, brüllte ich, aber der Junge fuhr weiter. Kurz vor dem Wagen, in dem Murke saß, sprang er ab und warf seinen Drahtesel vor die Vorderräder. Mit ein oder zwei Sprüngen war er an der Hauswand und kauerte sich dort in Deckung.
    Der Wagen schoss nach vorn und überrollte das Fahrrad. Verbogen und zerbeult blieb es auf dem Asphalt liegen. Eins unserer Dienstfahrzeuge stellte sich quer in die Fahrbahn. Der Wagen mit der Frau am Steuer prallte dagegen, geriet auf den Bürgersteig, wurde wieder abgefangen und fuhr weiter. Der Wagen verlangsamte seine Fahrt. Die Tür ging auf, und die Frau fiel auf die Straße. Sie rollte in den Rinnstein und blieb dort liegen.
    Fünfzig Yards weiter blieb der Wagen abermals stehen. Irgendwelche Blechteile der Karosserie hatten sich an den Reifen gewetzt. Es gab einen dumpfen Knall, der Wagen begann zu schlittern und blieb mit kreischenden Bremsen an dem Straßenrand stehen.
    Der Gangster warf sich aus dem Wagen und verschwand in einer Seitenstraße. Die Passanten drückten sich an die Hauswände und ließen ihn vorbei. Niemand versuchte ihn aufzuhalten, und das war auch verständlich. Die Pistole in seiner Hand ließ es auch nicht geraten erscheinen.
    Ich schwang mich in einen Wagen, den Bobby Stein steuerte. Er riss das Steuer herum wie die Zügel eines Mustangs und stieg in die Pedale, als der Gangster sich über einen Gartenzaun schwang.
    Bobby hatte die Tür noch nicht offen, als ich bereits über den Zaun setzte. Murke musste mir um gute
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