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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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Waffe weg und komm mit erhobenen Händen raus!«
    »Komm doch runter«, tönte es dumpf von unten. »Lebend kriegt ihr mich nicht. Soll doch einer von euch runterkommen, wenn er Mut hat!«
    Ich drehte mich um und nickte Phil zu. Er wusste Bescheid und schlich sich leise den Gang zurück und zur Haustür hinaus.
    Murke war mit seinen Nerven fertig. Seine Stimme klang schrill und hohl, als er schrie.
    »Komm doch runter, Cotton! Ich will mir endlich die fünftausend Bucks- verdienen. Du gönnst sie mir wohl nicht, was? Aber ich krieg sie doch!«
    Er jagte eine zweite Kugel in die Wand, aber ich stand in Deckung. Murke sollte ruhig seine Munition verausgaben. Ich half sogar ein bisschen nach, indem ich meinen Hut auf den Axtstiel steckte und ihn vor die Mündung der Kellertreppe hielt.
    Prompt krachte es wieder, und meinen schönen Hut zierten zwei Löcher. Ich zog ihn schnell zurück, nur um ihn ein zweites Mal vorzustrecken. Die bleierne Antwort kam postwendend. Diesmal traf er den Axtstiel, und das Werkzeug wurde mir unsanft aus der Hand gerissen.
    Der Aufprall der stählernen Schneide auf dem steinernen Fußboden verlockte den Gangster zu einem Triumphgeheul. Wahrscheinlich war er der Meinung, er hätte mich mit seinem Schuss getroffen. Dennoch wagte er nicht, die Treppe heraufzukommen. Aber er zog noch einmal durch. Vielleicht hoffte er, einen von uns durch einen Querschläger zu treffen.
    Phil kam zurück. In seiner Begleitung zwei Cops der City Police. In rascher Folge warfen wir zwei, drei Tränengasgranaten hinunter.
    Ein Wutgeheul antwortete, eine Flut von wüsten Flüchen quoll hinterher, aber diesmal klang es schon undeutlicher. Murke hatte sich wahrscheinlich vor dem beißenden Qualm tiefer in den Keller zurückgezogen. Ich griff nach der Axt und zog mit ihrer Hilfe die Kellertür wieder zu.
    Wir warteten. Murke kam nicht.
    »Er hat zu lange gewartet und findet den Weg nicht mehr«, sagte Phil. »Er müsste längst da sein.«
    Wir stülpten uns die Gasmasken über, nachdem wir den Kollegen Bescheid gesagt hatten. Dann tasteten wir uns vorsichtig nach unten, ängstlich bemüht, kein überflüssiges Geräusch zu verursachen. Wenn der Gangster auch unmöglich noch etwas sehen konnte, vielleicht versuchte er, nach dem Gehör zu schießen.
    Wir fanden ihn am Ende des Kellerganges, den Kopf in einem Haufen Kohlen vergraben. Wir zogen ihn heraus und führten ihn nach oben. Das Gas hatte seine Tränensäcke bis zum letzten Tropfen gereizt und sein Gesicht war mit einer schmierigen Masse von nassem Kohlenstaub bedeckt. Die Pistole hatte er schon lange weggeworfen. Aber sein Hass war noch nicht erstorben. Trotz seiner Schmerzen tasteten seine kralligen Finger nach unseren Gesichtern.
    ***
    Vier ganze Tage lang hatten mich Richter Gibbons, District Attorney Mallorey und ein halbes Dutzend Verteidiger ausgefragt. An die zwanzig Angeklagte hatten die Bank vor dem Richtertisch gedrückt. Drei Todesurteile und an die achtzig Jahre Sing-Sing waren das Ergebnis. Das Gericht hatte dem FBI seinen Dank für die ausgezeichte Arbeit ausgesprochen.
    »Beeil dich«, sagte Phil aus der Küchentür. »Mit dem Frühstück wird es nichts mehr, wenn wir rechtzeitig bei den Gilds sein wollen. Seine Frau sagt, seit er aus dem Krankenhaus entlassen ist, ißt er doppelt soviel wie vorher. Vielleicht läßt er uns noch was über«
    »Hoffentlich«, knurrte ich scheinheilig.
    Für den Nachmittag war ich bei Slicks eingeladen.
    ENDE
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