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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fehlschlug und Leonardo deMontagne die Zerstörung überlebte, sich dem Fürsten bedingungslos unterwerfen und auf Milde hoffen, wenn er alle Verantwortung auf die Hitzköpfigkeit seines Sohne abwälzte und Leonardo Tong Piaos Kopf auf einem Silbertablett präsentierte. Unter Umständen ließ der Fürst der Finsternis dann Gnade walten und erlegte Tong La-Mon eine geringere Strafe auf, ließ ihn vielleicht sogar weiter seine Macht über San Franciscos Chinatown ausüben.
    Die dritte Möglichkeit war, zu hoffen, daß dieser Zamorra endlich in die Falle gegangen war - in einer der Fallen, die man ihm gestellt hatte. Und dann konnte er vielleicht Zamorra und Leonardo gegeneinander ausspielen und war der lachende Dritte.
    Aber alles war unsicher und unangenehm.
    Wie konnte das alles nur geschehen? frage sich La-Mon. Jahrzentelang hatte er mit seiner Familie seine Machtposition über die Stadt erkämpft und ausgebaut. Er war immer vorsichtig gewesen. Und jetzt, mit diesem Tag, wurde plötzlich alles anders. An diesem Tag wurde alles zerstört, was er sich aufgebaut hatte…
    Er gab den Rückzugbefehl! So still und heimlich wie möglich sollten sie alle den unmittelbaren Tempelbereich verlassen, ohne dabei den Kampf einzustellen. Leonardo deMontagne durfte von dem Rückzug nichts merken. In den undurchdringlichen Dunstschwaden war das durchaus zu bewerkstelligen.
    »Danach zerstören wir den Tempel«, zischte La-Mon den anderen zu. »Vielleicht wird der Fürst mit ihm vergehen!«
    »Aber alles, was wir hier errichtet haben«, keuchte Piao, »darf doch nicht verloren sein! Alle die Arbeit…«
    »Besser das, als Macht und Existenz! Gehorcht!«
    Er verfolgte, wie sie nacheinander die Halle verließen und in den verschiedenen Geheimgängen verschwanden, ohne in ihren Anstrengungen nachzulassen, Leonardo und seine Knochenhorde niederzukämpfen.
    Als letzter ging La-Mon.
    Deshalb fand der Schatten ihn doch.
    ***
    Tong Piao stieß auf die Gruppe, die Zamorra mit sich brachte. Die anderen hatten das magische Inferno schon gespürt, das im Tempel tobte.
    »Ihr kommt zu spät«, murmelte Piao abgehackt, während er immer wieder versuchte, Skelett-Krieger am Boden zu fixieren. Doch sobald er einen festgeklebt hatte, ließ der Fürst der Finsternis ihn zu einem Staubhaufen vergehen und rief weitere Knöcherne herbei…
    »Zu spät? Vielleicht können wir noch helfen«, sagte Tong Wai. »Wir sind noch frisch und ausgeruht…«
    »Nein«, sagte Piao. »Der Tempel wird zerstört, mit allem, was sich darin befindet. La-Mon hat es befohlen. Schafft diesen Zamorra dort hinein, ich denke, es wird am besten sein, wenn die Trümmer auch ihn begraben. Dann zieht auch ihr euch zurück.«
    Die Skelett-Krieger drangen weiter vor. Wai und die beiden anderen, die Zamorra mit sich trugen, stießen schon bald auf diese knöchernen Gegner. Sie ließen Zamorra einfach fallen und wandten sich zum Rückzug. Schon bald erreichten sie Piao.
    »Ihr seid die letzten«, sagte der fanatische Dämonensohn. »Dann können wir es vollbringen. Wir werden sprengen.«
    Es gab im Tong-Haus einen Schalter, der zu einigen gut plazierten Sprengladungen Kontakt hatte. Was die Zerstörung angeht, so hatte sich La-Mon nicht auf Magie verlassen wollen, sondern bediente sich ganz profaner, menschlicher Technik. Sie sei so narrensicher wie eine gute Alarmanlage, hatte er immer gesagt, und sie kostete keine magische Kraft.
    Piao hatte sich mit den drei Neuankömmlingen in Richtung Haus zurückgezogen. Einige andere Tongs waren durch die restlichen geheimen Gänge nach draußen verschwunden. Nur ihre Kraft ließen sie immer noch wirken, obgleich die Erschöpfung immer stärker nach ihnen griff.
    »Jetzt«, sagte Piao und löste die Schaltung aus.
    Im gleichen Moment detonierten die Sprengladungen im unterirdischen Tempel und lösten die Zerstörung aus.
    ***
    »Ein Erdbeben?« schrie Su Ling auf, als die Wände und der Fußboden zu zittern begannen. Dumpfes Dröhnen hallte durch die Tempelanlage, mehrmals hintereinander. Die Erschütterungen verstärkten sich. Unwillkürlich hielt die Chinesin sich an Nicole fest. In einer der Seitenwände entstand ein langer Riß im grün schimmernden Gestein, der von oben bis unten reichte. Er setzte sich an Decke und Boden fest, verästelte sich immer weiter. Stein knirschte, und kleine Bröckchen wurden aus der Wand gesprengt und flogen wie katapultierte Kieselsteine durch die Zelle.
    »Ich fürchte, das ist kein Erdbeben«, sagte Nicole
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