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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kälte. Sie sah, daß die Tongs einen weiten Bogen um die Skelett-Krieger bildeten. Seltsamerweise war Nicole nicht in der Lage zu erkennen, wie viele Tongs es waren, die kämpften und sich mit ihren Kräften zusammengeschlossen hatten. Leonardo deMontagne stand wie ein Feldherr da, die Arme hochgehoben, und zeichnete unablässig magische Symbole in die Luft. Die Linien brannten wie Feuer und versprühten Funken. Ständig erschienen neue Skelett-Krieger. Aber diese Machtprobe schien für den gewaltigen Fürsten der Finsternis eher kläglich auszufallen, denn er errang keinen Vorteil. Mit ihren vereinten Kräften konnten die Tongs seine Skelett-Krieger vernichten.
    Die Kälte wurde beißender. Die Temperatur sank.
    Nicole kauerte jetzt auf Zehen und Knien, den Oberkörper aufgerichtet. Hinter den Staubwolken und übelkeiterregenden höllischen Schwefeldämpfen ließ sich nicht mehr viel erkennen. Sie fragte sich, ob Leonardo sich tatsächlich auf ein solch trotz seiner Furchtbarkeit im Grunde lächerliches Geplänkel noch lange Zeit einlassen würde. Wenn er in diesem Kampf nicht Gesicht und Autorität verlieren wollte, mußte er bald stärkere Geschütze auffahren.
    Oder er wartete darauf, bis die Tongs ihre Kräfte erschöpften…? Er konnte immerhin unbegrenzten Nachschub an Knöchernen herbeirufen. In all den Jahrtausenden menschlicher Geschichte hatte es dermaßen viele Kriege gegeben, waren dermaßen viele Soldaten einen mehr oder weniger sinnlosen Tod gestorben, daß er aus dem Vollen schöpfen konnte. Nicole nahm sogar an, daß die Krieger, die als Untote hier abermals vernichtet wurden, dennoch zu seiner Verfügung blieben - er konnte sie jederzeit in ihr bizarres Scheinleben zurückholen…
    Nicole zitterte. Die Kälte wurde schlimm. Die Temperatur mußte bereits dem Nullpunkt entgegengestürzt sein. Und es wurde immer noch kälter. Sie sah ihren Atem wie eine weiße Wolke vor sich in der Luft stehen.
    Die Tongs setzten die Kälte als Waffe ein! Aber was bezweckten sie damit? Wollten sie die Hölle einfrieren lassen? zuckte ihr ein spöttischer Gedanke durch den Kopf. Nicole preßte die Lippen zusammen. Wie tief würden die Tongs die Temperatur stürzen lassen?
    Die Französin erhob sich endgültig. Sie fror. Und niemand achtete auf sie, auch nicht, als sie die Zelle langsam verließ. Die Halle vor ihr war von Staubschleiern, gelblichen Schwefelschwaden und weißem Nebel durchsetzt. Die Sichtweite betrug gerade noch ein paar Meter und wurde immer geringer. Hin und wieder zuckten lautlose, helle Blitze durch das ständig undurchdringlicher werdende Gemisch. Immer noch knallten auch Schüsse. Nicole hoffte, daß sie nicht durch einen unglücklichen Zufall getroffen wurde. Sie huschte an der Wand entlang und fand eine weitere Tür. Dahinter befand sich möglicherweise Ling.
    Nicole öffnete die Tür und zwängte sich in die Schwärze hinein. Und eine schwungvoll geführte Handkante raste auf sie zu…
    ***
    Leonardo deMontage wußte nicht, daß er die Oberhand behalten würde. Er fühlte, wie die Tongs sich erschöpften. Schon mußten sie auf Tricks zurückgreifen wie die Kälte. Sie versuchten, durch Kältestarre die Skelett-Krieger zu bezwingen und in ihren Bewegungen zu verlangsamen. Aber das würde auch nicht mehr lange Vorhalten.
    Er dagegen hatte noch ein paar Tricks auf Lager.
    Tong La-Mon und seine Familie hatten es gewagt, sich ihm offen entgegenzustellen. Das verlangte eine drastische Bestrafung.
    Leonardo löste seinen Schatten von sich ab und erteilte ihm einen Befehl. Der Schatten kroch über den Boden und begann, nach seinem Opfer zu suchen. Das war etwas, womit keiner der Tongs rechnen konnte.
    Leonardo deMontagne grinste teuflisch.
    ***
    Su Ling stellte fest, daß es heller wurde. Ganz allmählich wurde die Schwärze um sie herum von einem grünlichen Lichtschimmer durchzogen. Es hätte ruhig schneller gehen können, denn ihre Augen hatten keine Mühe, sich auf die wachsende Helligkeit einzustellen.
    Ein Schleier schien zu reißen, als Ling ihre Umgebung erkennen konnte. Sie war maßlos verblüfft.
    Ihr Lager schwebte nicht in einem gigantischen Hohlraum, sondern stand an der Wand einer kleinen Zelle, deren fensterlose Wände das grünliche Licht absonderten. Und ihre Schuhe, die sie in die Tiefe geworfen hatte, um auszuloten, wie weit es hinunterging, lagen rechts und links von dem nicht gerade weichen Lager auf dem Steinfußboden!
    Alles war nur eine Illusion gewesen! Man hatte sie so perfekt
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