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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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heiser. »Das dürfte eine Folge des Dämonenkampfes sein. Der Tempel wird zerstört.«
    »Aber - aber wir sind doch mittendrin«, stöhnte Ling.
    Nicole nickte. Besorgt beobachtete sie die weitere Entwicklung. Ein Teil der Zellendecke löste sich und stürzte krachend herunter. Nicole riß Su Ling gerade noch zur Seite. Die Steinplatte zerschmetterte in unzählige, kleine Stücke. Mörtelstaub folgte. Plötzlich platzte die Tür auf, und das zwei fingerbreite, starke Eisen verbog sich wie Papier. Steinbrocken, Geröll und Erdreich kippten nach und verschlossen den Durchgang schneller wieder, als er freigeworden war.
    »Nein!« schrie die Dolmetscherin. »Ich will hier raus!«
    Da brach eine der Seitenwände zusammen, und von oben her rumpelte weiteres Trümmergeröll nach. Der noch zur Verfügung stehende Raum wurde immer kleiner. Nicole wußte, daß es höchstens noch eine Minute dauerte, dann wurden sie von den Trümmern verschüttet. Entweder wurden sie vom Gestein erschlagen, oder sie erstickten in diesem furchtbaren Grab, zu dem der Tempel geworden war…
    ***
    Tong La-Mon spürte die Gefahr. Er wirbelte herum, sah aber nichts. Da erfolgte bereits der Angriff.
    Er begriff zu spät, daß es ein Schatten war, der ihn bedrohte. Er versuchte, das Schwarze Feuer auf den Schatten zu lenken, aber es wirkte nicht. Etwas, das keine Substanz besitzt, kann nicht verbrennen.
    Aber der substanzlose Schatten war in der Lage, La-Mon zu töten. In dieser Richtung wirkte die magische Kraft.
    Tong La-Mon war bereits tot, als die Sprengladungen zündeten. Er bekam die Vernichtung des Tempels nicht mehr mit. Als die Mauern und Decken einstürzten, war seine Dämonenseele längst in die Tiefen des Abyssos geschleudert worden - denn auch für Dämonen und Teufel gibt es eine Hölle der ewigen Verdammnis…
    ***
    Zur gleichen Zeit begriff Leonardo deMontagne, daß die Tongs versucht hatten, ihn hereinzulegen. Die Sprengladungen zündeten, und der Zusammenbruch begann. Der Fürst der Finsternis lachte höhnisch auf, als er die Trümmer auf sich herabrasen sah. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, stampfte auf und schrie dabei die Zauberformel. Im nächsten Moment fuhr er, in eine Schwefelwolke eingehüllt, zur Hölle zurück. Die niederprasselnden Trümmer erreichten ihn nicht mehr.
    Wie närrisch waren doch die Tongs gewesen, sich mit ihm anzulegen? Hatten sie sich wirklich eine Chance ausgerechnet, ihn bezwingen zu können? Mit ihrem Angriff hatten sie ihn dazu gebracht, hart zurückzuschlagen. Er war der Fürst. Er war der, der die Befehle gab. Und nicht anders herum.
    »Narren«, murmelte er.
    Wie konnten sie glauben, ihm Schaden zufügen zu können, wenn er sich jederzeit auf diese Weise in Sicherheit bringen konnte?
    Und jetzt würde er zurückkehren.
    Er wollte sie sich verpflichten, die Tongs. Sie würden seine gehorsamen Diener sein, die gehorsamsten, die er je unter den Schwarzblütigen besessen hatte. Dies war seine große Chance, sich eine ganze Sippe gefügig zu machen.
    Einen würde er noch töten. Den, der diese magische Schlacht angezettelt hatte. Tong Piao, den Kleber. Um so gehorsamer würden die anderen sein.
    Leonardo deMontagne kehrte zur Erde zurück. In der Nähe des zerstörten Tempels tauchte er an der Erdoberfläche wieder auf. Dort wartete er auf seinen Schatten, mit dem zusammen er einen eindrucksvollen Auftritt beabsichtigte. Aber erst mußte der Schatten den Weg durch die Trümmer zurück zu Leonardo deMontagne finden. Denn der Schatten brachte dem Dämonenfürsten etwas, das er den Tongs vor die Füße schleudern wollte als Zeichen seines Sieges - den abgetrennten Kopf des Tong La-Mon.
    Leonardo kannte in diesem Fall keine Ungeduld. Der Schatten kam, so schnell es ihm möglich war, für den Kopf einen Tunnel durch die Trümmer zu graben.
    ***
    Vom Tong-Haus her sahen die Angehörigen der Familie zu dem Trümmerfeld hinüber. Ein großer Häuserblock war in Schutt und Asche gesunken.
    Unter diesem Häuserblock, der vor langer Zeit von einem Architekten namens Minh Jo errichtet worden war, hatten die Tongs ihren dementsprechend benannten Minh-Jo-Tempel angelegt. Vorher hatten sie Häuser und Grundstücke gekauft, von den Bewohnern räumen lassen und die Bauwerke als Lagerräume für die zahlreichen Firmen ungerüstet, die im Besitz der Tongs waren und mit zu ihrem Reichtum beitrugen, mit dem sich viel Macht kaufen läßt. Die restliche Macht bestand in der Magie.
    Jetzt lagen dort, wo einmal die
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