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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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deutete auf den Dämonenschädel, der bereits in Verwesung überging.
    »Und du hast La-Mon dazu gebracht, seine Sippe gegen mich zu führen«, fuhr Leonardo anklagend fort. »Du, Tong Piao, bist unbedingt des Tods! Bei den anderen, die nur dem Oberhaupt gehorchten, will ich von einer Bestrafung absehen - unter zwei Bedingungen. Erstens werdet ihr mir gehorchen, als sei ich euer neues Oberhaupt. Ihr werdet mir sklavisch ergeben sein und meinen Willen um jeden Preis erfüllen. Denn tut ihr es nicht, mache ich von meinem Recht Gebrauch, das Todesurteil wieder in Kraft zu setzen, das ich hiermit bis auf weiteres aufhebe! Ihr werdet mir selbst um den Preis eurer eigenen Existenz gehorchen!«
    »Ja, erhabener Fürst, das werden wir«, murmelte einer der Dämonen.
    Leonardo grinste wölfisch. »Die zweite Bedingung ist, daß ihr diesen Aufrührer sofort tötet.« Er deutete auf Piao. »Denn er war der Anstifter, dem ihr das alles zu verdanken habt.«
    »Nein!« schrei Tong Piao gellend auf. »Nein, das werdet ihr nicht tun! Ihr werdet…«
    Und da fielen sie über ihn her und zerrissen ihn.
    ***
    Zamorra erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit, tat den ersten tiefen Atemzug und unterlag einem Husten- und Niesanfall, der ihn so durchschüttelte, daß er von einem Moment zum anderen hellwach war. Das Husten und Niesen wirbelte noch mehr Staub auf, und er glaubte ersticken zu müssen, bis er es endlich schaffte, sein Taschentuch hervorzuziehen und es als Staubfilter vor Mund und Nase zu pressen. Erst da konnte er wieder halbwegs vernünftig atmen.
    Um ihn herum war Dunkelheit, Staub, Geröll, Schmutz.
    Er erinnerte sich an das dumpfe Dröhnen, das ihm die Besinnung geraubt hatte. Er war den Tongs in die Falle gegangen! Sie hatten ihn irgendwohin verschleppt. Lebendig begraben?
    Er tastete um sich und stieß überall auf Hindernisse. Immerhin befand er sich in einem Raum, der ihm etwas mehr Bewegungsfreiheit verlieh als ein Sarg.
    Ein eingestürztes Bauwerk! dachte er. Sie haben mich irgendwo verschüttet! Auch eine Art, jemanden umzubringen…
    Und er besaß keine Möglichkeit, um Hilfe zu rufen! Er wußte nicht, was mit Nicole war! Und was mit Su Ling! Das einzige, was er tun konnte, war, auf die Lichttaste seiner Digitaluhr zu drücken.
    Der Anzeige nach mußte er seit einer halben Stunde bewußtlos gewesen sein. Da war er den Dämonen in die Falle gegangen.
    Wohin konnten sie ihn in dieser halben Stunde verschleppt haben?
    Unwichtig! Wichtig war nur, daß er hier verschwand. Er konnte sich ausrechnen, wie lange er in seiner kleinen Kaverne noch Atemluft besaß. Wie aber sollte er freikommen?
    Denk nach, Zamorra! befahl er sich selbst. Denk nach, Mann, oder du bist verloren!
    Er versuchte das Amulett zu rufen, aber es gehorchte ihm nicht. Also war er endgültig auf sich allein gestellt. Er begann seine Situation genau zu analysieren.
    Er lag in einer Art Kammer. Rechts, links, vorn, hinten fühlte sich alles wie ein Trümmerhaufen an. Unter ihm war staubiger, aber im Grunde glatter Boden, und über ihm eine relativ glatte Decke.
    Ein eingestürzter Gang! Da, wo ich liege, ist nicht alles zusammengebrochen, sondern eine kleine Kaverne entstanden!
    Er streckte sich ruhig aus und entspannte sich. Dann prüfte er seinen Gleichgewichtssinn. Der eingestürzte Gang besaß ein leichtes Gefälle zu seinen Füßen hin. Wenn er jemals hier herauskommen wollte, mußte er sich also in die andere Richtung freigraben. Vorsichtig drehte er sich auf den Bauch, streckte die Arme aus und prüfte, ob er Steine und Geröll entfernen konnte, ohne daß alles über ihm zusammenstürzte. Er wollte so Vorgehen, daß jeder Brocken, den er am Kopfende entfernte, dazu diente, das Fußende auszufüllen und den Tunnel zu stützen. Es war ihm klar, daß das vielleicht mehrere Tage dauern konnte. Vielleicht versperrten ihm auch irgendwo in jeder Richtung Steinbrocken den Weg, die zu groß waren, als daß er sie aus ihrem festgekeilten Zustand entfernen konnte. Vielleicht mußte er sogar ein Stück abwärts, um an einer anderen Stelle freizukommen. Er wußte es nicht. Aber er mußte es auf jeden Fall versuchen. Er hatte unglaubliches Glück, daß er noch lebte, und er war ein Mensch, der niemals aufgibt, auch wenn die Lage noch so hoffnungslos erscheint.
    Du erstickst, ehe du freikommst, raunte eine höhnische Stimme ihm aus dem Unterbewußtsein zu.
    »Halts Maul«, wies er sein Unterbewußtsein zurück. Da fühlte er eine Öffnung.
    Sie war etwa
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