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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hypnotisiert, daß sie nicht einmal auf die Idee gekommen wäre, es könnte eine Illusion sein! Und die totale Finsternis in der Zelle hatte dafür gesorgt, daß sie diese Täuschung leichter akzeptierte!
    Sie seufzte.
    Wenn sie es geahnt hätte, wäre sie längst geflohen…
    Sie nahm ihre Schuhe auf, zog sie wieder an und ging zu der Metalltür, die ihre Zelle verschloß. Aber hier fand ihr Freiheitsdrang erst einmal ein Ende. Ihre Kidnapper waren immerhin noch so schlau gewesen, der Tür keinen Griff zu geben. Der war wahrscheinlich nur draußen. An das Schloß kam sie nicht heran, weil es auf dieser Seite keines gab. Da half auch der alte Trick mit der Haarnadel nicht…
    Sie senkte den Kopf. Sollte sie tatsächlich warten müssen, bis man sie holte?
    Und das konnte nicht mehr lange dauern. Daß es hell geworden war, wies eindeutig darauf hin, daß die Zeit ihrer Gefangenschaft beendet war. Und sie konnte nicht darauf hoffen, befreit zu werden. Das hätte sich etwas anders abgespielt. Was auch immer man mit ihr vorhatte, es konnte nichts Gutes sein.
    Da hörte sie, wie die Tür auf der anderen Seite entriegelt wurde.
    Jetzt oder nie! durchzuckte es sie. Sie stellte sich hinter der Tür auf und holte mit beiden Händen aus. Sie wollte versuchen, denjenigen, der sie hier herauszerren wollte, niederzuschlagen und ihm eventuelle Waffen abzunehmen. Sie hatte das Heldentum nie für sich gepachtet, und sie hatte sich nie danach gedrängt, in solch haarsträubende Ereignisse verwickelt zu werden, aber die Angst ließ sie über sich hinauswachsen. Die Tür wurde aufgezogen, und eine Gestalt huschte herein.
    Ling konnte ihren Handkantenschlag nicht mehr stoppen. Er traf und schleuderte Nicole zu Boden. Die Französin war allerdings nicht betäubt, weil sie im letzten Augenblick die gefährliche Bewegung erkannt haben mußte und sich duckte. Sie rollte sich zur Seite und schnellte sich wieder hoch.
    Die Tür fiel ins Schloß zurück. Ein Schnappriegel klickte.
    »Ling!« stieß Nicole hervor. »Bist du verrückt?«
    Die Dolmetscherin sank in sich zusammen. »Nicole!« flüsterte sie erschrocken. »Ich dachte… wie kommst du hierher? Was ist passiert? Wo ist Zamorra?«
    Die Französin zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Vermutlich ist er in Gefahr. Ich…« Sie starrte die Tür an und vermißte ein Schloß. »Sag mal, stecken wir jetzt beide in dieser Falle?«
    »Ich fürchte ja«, gestand Ling kleinlaut. »Verzeih mir, daß ich dich geschlagen habe. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, daß jemand käme, der mir helfen wollte.«
    Nicole winkte ab. »Schon gut. Auch ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe das Amulett in der anderen, in meiner Zelle, liegengelassen. Es war zwar abgeschaltet, aber ich hätte die Zeit jetzt gut nützen können, um es wieder zu aktivieren. Dann wären wir hier schon hinausgekommen. Die Zeit ist gerade jetzt günstig. Die Dämonen sind sich untereinander in die Haare geraten.«
    »Verflixt… was nun?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Abwarten, wer siegt und was dann passiert. Was könnten wir sonst tun? Und wenn jemand kommt, um uns abzuholen, tun wir dasselbe, was du gerade bei mir erprobt hast: wir schlagen zu. Nur sehen wir uns denjenigen vorher genau an, damit wir nicht noch einmal einen Fehler machen…«
    Und um die Wartezeit zu verkürzen, begann sie Ling zu erzählen, was sich zwischenzeitlich abgespielt hatte…
    ***
    Tong La-Mon sah, daß die Schlacht verloren war. Selbst die Kälte half nicht, die bislang noch jeden Gegner verwirrt hatte. Piao konnte noch so sehr versuchen, die Skelett-Krieger und den Fürsten der Finsternis an den Boden zu kleben - er kam nicht durch. Der Schutz und die Angriffswut der Skelett-Krieger waren zu stark. Und wenn es gelang, einige der Knöchernen zu zerstören, tauchten sofort wieder neue auf.
    Es war ein Fehler gewesen, sich auf diese Schlacht einzulassen, das begriff La-Mon jetzt. Er hatte geglaubt, die Oberhand zu behalten, wenn er die Kraft aller anwesenden Clans-Angehörigen sammelte und sie gegen den Fürsten der Finsternis schleuderte. Aber dieser Fehler war jetzt nicht mehr rückgängig zu machen.
    Es gab nur noch drei Dinge, die er tun konnte. Das eine war der Rückzug. Sie mußten aus dem unterirdischen Tempel verschwinden, möglichst unbemerkt, und diesen dann sprengen. Dann bestand die Möglichkeit, daß der Fürst der Finsternis mit seinen Kriegern darin verschüttet wurde und starb.
    Oder er konnte, wenn dieser Plan
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