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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewissen Zeit verfallen. Triumphierend hatte sie Ewigks Leichnam zurückgelassen, damit seine Gefährten ihn finden und in Panik geraten sollten.
    Sie wußte bis heute nicht, wie er es geschafft hatte, sie zu täuschen und zu überleben. Sie wußte mit absoluter Sicherheit, daß er tot gewesen war, als sie ihn verließ. Lind doch lebte er!
    Es war ihr nur ein schwacher Trost, daß die Ewigen ihn nicht noch einmal als ihren Herrscher akzeptieren würden. Er war einmal unterlegen, er hatte seinen Anspruch auf den Thron verloren.
    »Du denkst an Zamorra und Ewigk«, sagte der Mann mit der Silbermaske, die sein Gesicht verdeckte. Er trug seine gewohnte dunkle Kutte, die seine Gestalt annähernd vollständig verbarg. Lautlos war Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der Herr der Hölle, in die Kaverne getreten, die er der ERHABENEN zugewiesen hatte.
    Ihr Kopf flog herum. Finster starrte sie den Maskierten an.
    »Woher weißt du das? Du bist nicht fähig, meine Gedanken zu lesen.«
    »Ich erkenne es in deinem Gesicht und deinen Augen«, sagte Eysenbeiß. »Der Haß zerfrißt dich. Aber ich habe eine Idee.«
    Sie sah ihn schweigend an.
    »Zamorra ist doch immer noch auf der Suche nach Sara Moon«, sagte er mit spöttischem Unterton. »Was hältst du davon, wenn wir sie ihm in die Hände spielen?«
    Erregt schnellte sie empor, ihre Hand um den Kristall geschlossen »Was…«
    Er hob abwehrend die Hände und lachte spöttisch. »Ereifere dich nicht«, warnte er. »Du befindest dich in meinem Reich, vergiß das nicht. Solltest du mich angreifen wollen, bist du tot, ehe es dir gelänge.«
    Sie blieb dicht vor ihm stehen. Zornig sah sie ihn an, versuchte, die Augen hinter den Schlitzen der Maske zu erkennen. Zum ersten Mal wurde ihr bewußt, wie sich jemand fühlen mußte, der einem maskierten Ewigen gegenüberstand, dessen Gesicht er nicht erkennen konnte. Denn auch die Ewigen pflegten Masken zu tragen, wenngleich sie wesentlich komplizierter gestaltet waren und auch weit mehr Funktionen besaßen, als nur das Gesicht zu verbergen…
    »Oh, ich bin sicher, er würde sofort zugreifen. Er braucht Sara Moon, um Merlin zu erretten«, sagte Eysenbeiß. »Aber was, wenn wir ihm mit ihr ein trojanisches Pferd schenkten?«
    »Was hast du vor?« Ihre Brauen waren gesenkt, über der Nasenwurzel bildete sich eine steile Falte. »Sprich nicht in Rätseln.«
    Seine Hand glitt aus den Tiefen des Kuttenärmels hervor. Er streckte der ERHABENEN eine zusammengefaltete Zeitung entgegen. »Ich bin sicher, daß du französisch lesen kannst«, sagte er. »Dabei bedarf es dieser Fertigkeit nicht. Es reicht, wenn du in der Lage bist, ein Bild zu betrachten.«
    Sie schlug die Zeitung auf. Sie erschien in der Hauptstadt Tansanias mit Regionalausgaben, die auch in verschiedenen Bereichen des Landes parallel gedruckt wurden.
    Eysenbeiß bewegte drei Finger. Ein Artikel und ein Bild hoben sich deutlich heraus, während die anderen Buchstaben verschwammen.
    »Die Ähnlichkeit ist verblüffend, nicht wahr?« sagte Eysenbeiß.
    Die ERHABENE betrachtete die Frau auf dem Foto mit dem hellen Haar. Wenn man die Haarfarbe noch etwas änderte, eine Kleinigkeit an der Augenpartie… dann mochte es stimmen!
    »Keine direkte Doppelgängerin, aber die könnte man aus ihr machen«, sagte Eysenbeiß. »Wir machen sie zu einer zweiten Sara Moon und spielen sie in Zamorras Hände. Wir fälschen ihre Erinnerung, daß sie selbst glaubt, Sara zu sein, und noch während Zamorra triumphiert, ist er bereits des Todes.«
    Die ERHABENE trat einen Schritt zurück. »Wie stellst du dir das vor?«
    »Ein Gift«, sagte Eysenbeiß. »Sie wird es in sich tragen, und jeder, der sie berührt, wird ebenfalls vergiftet. Es wird so langsam wirken, daß wir sicher sein können, daß zumindest Zamorra davon betroffen ist. Er wird sie dann sterben sehen und darin sein eigenes Schicksal erkennen, ehe auch er dem Tod anheimfällt.«
    Die ERHABENE preßte die Lippen zusammen. Es war ein wahrhaft teuflischer Plan. Und in seiner unmenschlichen Grausamkeit entbehrte er nicht einer gewissen Genialität. Niemand brauchte sich Zamorra selbst zum Kampf zu stellen, niemand mußte das Risiko eingehen, diesen Kampf zu verlieren.
    »Und wie stellst du dir das alles vor? Sie besitzt keine Druiden-Kraft!«
    Eysenbeiß lachte meckernd. Er zeigte auf die Hand der ERHABENEN, in der sich der Dhyarra-Kristall befand.
    »Damit könntest du doch die Druiden-Kraft kopieren und in die Doppelgängerin verpflanzen«, schlug
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