Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
möchte.«
    »Na gut. Nehmen wir das Ungetüm. Hoffentlich fährt es wenigstens so weit, wie man es rumoren hört. Wir sollten uns dann aber beeilen, der Redaktion einen Besuch abzustatten, ehe da auch Sonntag ist.«
    Er hatte festgestellt, daß sich ein Redaktionsbüro der Zeitung, welche den Artikel gebracht hatte, hier in Tanga befand. »Wenn die Samstags und Sonntags nicht arbeiten, verlieren wir bis zu zwei Tage.«
    Im Hotel erwartete sie die nächste Überraschung. Natürlich, das Zimmer sei gebucht und bestätigt worden, aber der Telefonist habe übersehen, daß das Zimmer heute überhaupt noch nicht zur Verfügung stehe, weil der bisherige Gast erst morgen mittag abreise. Dann aber…
    »Sagen Sie, haben Sie nicht ein anderes Zimmer?« fragte Zamorra schon etwas verärgerter als vorhin beim Autoverleih. »Man sollte doch annehmen, daß ein Hotel aus mehr als einem Zimmer besteht.«
    »Natürlich, Monsieur. Aber in der von Ihnen gewünschten Kategorie sind leider alle Zimmer ausgebucht.«
    »Wir versuchen es in einem anderen Hotel«, sagte Zamorra grimmig. »Haben Sie vielen Dank.«
    Nicole zupfte an seinem Arm.
    »Vergiß es«, sagte sie. »Ich bin absolut sicher, daß da auch nichts zu machen ist. Als ich heute mittag herumtelefoniert habe, war dieses Haus das einzige, das uns überhaupt ein Zimmer zusagte.« Sie wandte sich wieder an den Empfangschef. »Wie sieht es mit Zimmern einer anderen Kategorie aus?«
    Da wurden sie fündig. Das Zimmer befand sich unter dem Dach, war klein, ungemütlich und heiß, da es keine Klimatisierung besaß. Von fließendem Wasser, WC oder gar einer Dusche hatte man in dieser Etage offenbar noch nie etwas gehört. Das Zimmer hatte nur einen winzigen Vorteil: es war spottbillig.
    »Vielleicht brauchen wir es überhaupt nicht«, versuchte Nicole zu trösten. »Wir sollten das Gepäck vorläufig noch im Wagen lassen. Je nachdem, was wir in der Redaktion erfahren, können wir möglicherweise sofort in die Berge hinaus fahren. Und dabei können wir abwechseld im Wagen schlafen.«
    »Bei dem Panzermotor?« protestierte Zamorra. »Na, sehen wir erst einmal, ob wir in der Redaktion noch jemanden treffen. Irgend etwas muß doch hier mal klappen.«
    »Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt, daß immer alles so funktioniert, wie wir es uns erhoffen«, sagte Nicole. »Vielleicht brauchen wir zuweilen die Erfahrung, daß es durchaus nicht immer wie im Film ist, wo dem Helden auf Anhieb alles gelingt.«
    Als sie das Hotel verließen, stoppte gerade ein chromblitzender Oldsmobile Regency vor dem Eingang, chauffeurgelenkt, und sie wurden Zeugen, wie der überaus teuer gekleidete Fondpassagier unverzüglich ein nicht vorher reserviertes Zimmer in genau der Kategorie erhielt, die man Zamorra und Nicole erst wenige Minuten zuvor verweigert hatte.
    »Entweder«, sagte Zamorra kopfschüttelnd, »machen hier Kleider oder besser gesagt Autos Leute, oder es gibt Rassentrennung und Ausländerhaß nicht nur in Südafrika…«
    »Es wird dieses bizarre Vehikel sein«, sagte Nicole. »Wenn mir jemand damit über den Weg rollen würde, würde ich ihn auch nicht unbedingt als kreditwürdig ansehen. Aber ich bin sicher, daß mir da noch etwas einfällt. Wir hätten vielleicht den Geländewagen und den Lancia mieten sollen.«
    Wenig später waren sie knatternd und rumpelnd wieder unterwegs. Der Stadtplan wies ihnen den Weg.
    ***
    Der Herr der Hölle hatte an Boden gewonnen.
    In seinem Intrigenspiel um die Macht und ihre Erhaltung hatte er Punkte gemacht, als er den ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN aus einer sterbenden Dimension rettete. Damit hatte er sich diesen obersten Herrscher jener geheimnisvollen Machtgruppe aus den Tiefen des Universums verpflichtet. Und er war noch weiter gegangen. Der verhängnisvolle Pakt, den er sich einst hatte aufzwingen lassen, mußte vom ERHABENEN zurückgenommen werden, er galt nicht mehr. Damit war Eysenbeiß gegenüber den Dämonen der Hölle nicht mehr erpreßbar - oder zumindest nicht mehr so unmittelbar erpreßbar wie einst. Denn nach wie vor war er nicht mehr als ein Mensch, der es geschafft hatte, sich in den sieben Kreisen der Hölle zum Herrscher zu machen, noch über dem Fürsten der Finsternis stehend und nur dem Kaiser LUZIFER selbst zur Rechenschaft verpflichtet. Andere mächtige Höllendämonen lauerten nur darauf, daß Eysenbeiß einen Fehler beging, um ihn von seinem Thron zu stürzen. Und wenn sie erfuhren, daß er mit dem Feind der Hölle, der Dynastie,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher