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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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paktierte oder paktiert hatte, konnte das seine Position schwächen oder ihm gar den Untergang bringen.
    Das Lösen dieses unseligen Paktes war daher ein großer Schritt nach vorn.
    Aber da war noch etwas.
    Er gewährte dem ERHABENEN in den Tiefen der Hölle Asyl.
    Denn der ERHABENE hatte seinen Machtkristall im Kampf gegen Professor Zamorra und Ted Ewigk eingebüßt. Ohne Machtkristall keine Herrschaft - der ERHABENE blieb daher lieber eine gewisse Zeit für seine Untergebenen verschollen, um im Geheimen einen neuen Machtkristall mit der Kraft seines Geistes zu erschaffen. Denn er wollte seine Macht über die Dynastie ebensowenig verlieren wie Eysenbeiß die seine über die Hölle. Und wenn die Dynastie erfuhr, daß der ERHABENE besiegt worden und sein Kristall in der sterbenden Dimension zerstört worden war, hatte er keine Chance mehr.
    Wer einmal seinen Machtanspruch verlor, seinen Dhyarra-Kristall 13. Ordnung, der hatte nach den ungeschriebenen Gesetzen keine Möglichkeit mehr, ein zweites Mal das Zepter an sich zu nehmen. Ein anderer würde seine Funktion übernehmen. Deshalb durften die Ewigen nicht erfahren, daß der ERHABENE zwischenzeitlich keinen Machtkristall mehr besessen hatte. Sie würden ihn nicht mehr akzeptieren.
    Das allerdings hatte der ERHABENE Eysenbeiß nicht mitgeteilt. Es war schon ärgerlich genug, daß er ihn um Asyl bitten mußte. Und noch ärgerlicher war es, daß er seine Identität ausgerechnet Eysenbeiß preisgeben mußte. Denn es war unmöglich, sich in der unaufspürbaren Sicherheit der Hölle zu verbergen und dabei die Maske eines Ewigen zu tragen.
    Er hatte sie ablegen müssen.
    Und Eysenbeiß wußte jetzt, mit wem er es zu tun hatte.
    Er kannte den ERHABENEN, von dem nicht einmal die Ewigen selbst wußten, wer er war, denn er hatte sich auch ihnen immer nur in der Kampfmaske eines Alpha gezeigt. Eysenbeiß aber wußte nun, daß der ERHABENE kein Mann war - sondern eine Frau.
    Und er kannte sie von früher her, wußte, wer sie war…
    Das verschaffte ihm zusätzliche Druckmittel. Er hatte sie jetzt in der Hand, die sich in seinen abgeschirmten Sphären aufhielt, um dort einen neuen Machtkristall zu erschaffen, während in anderen Bereichen der Weltenräume die Ewigen rätselten, wohin es ihren ERHABENEN verschlagen haben mochte.
    Der Dhyarra-Kristall funkelte. Die Schaffung eines Machtkristalls war ein langwieriger Vorgang, der viel Kraft erforderte. Es ging nicht innerhalb weniger Tage. Wochen brauchte ein Alpha dazu, vielleicht sogar Monate. Noch längst war es nicht soweit. Der Dhyarra, der unter den Bewußtseinsströmen der geheimnisvollen Frau entstand, war schon stark. Er war schon achter Ordnung, und der Sprung zur nächsten Stufe stand unmittelbar bevor. Doch je stärker ein Dhyarra wurde, um so kräftezehrender war es, seine Kapazität noch weiter zu steigern. Nur wenigen gelang es jemals, einen Kristall 12. Ordnung zu schaffen, und kaum jemandem die Formung eines Machtkristalls. Es konnte sogar sein, daß es der Frau diesmal unmöglich sein würde. Einmal war es ihr gelungen, aber vielleicht hatte sie den Höhepunkt ihres Könnens längst überschritten. Vielleicht besaß sie die Kraft nicht mehr. Sie wäre der erste Angehörige der Dynastie, dem es gelänge, innerhalb eines Jahres und innerhalb einer Lebensspanne überhaupt zwei Machtkristalle zu schaffen.
    Es war allerdings auch nie von jemandem gefordert worden. Denn wer seinen Kristall einbüßte, verlor auch die Macht.
    Ihre Hand umschloß den blaufunkelnden Sternenstein. Sie senkte die Lider, unter denen es grünlich blitzte. Dann entspannte sie sich. Es war vorerst genug, sie mußte pausieren. Es brachte ihr nichts ein, wenn sie sich zu sehr verausgabte. Denn sie mußte wachsam bleiben; sie durfte auch Eysenbeiß nicht über den Weg trauen.
    Ihre Gedanken gingen zu Zamorra und Ted Ewigk. Sie haßte sie, diese beiden Männer, und auch den Silbermond-Druiden Gryf. Ihnen verdankte sie ihre augenblickliche Lage. Sie wünschte, es wäre ihr gelungen, sie zu töten.
    Aber gerade dieser Zamorra schien unsterblich zu sein. Hunderte von Dämonen und Schwarzmagiern waren bereits an ihm gescheitert. Und Ted Ewigk… sie hatte ihn damals als tot zurückgelassen, gestorben an einem Schlangenbiß bei ihrem Duell um die Macht. Sie wußte jetzt, daß sie damals einen Fehler begangen hatte. Sie hätte ihm seinen Machtkristall nehmen und ihn zerstören müssen. Statt dessen hatte sie angenommen, der Kristall werde nach einer
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