Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ziehen und auch sofort zu feuern.
    Vorher sprach er den anderen an, der eigentlich kein Mensch sein konnte, obwohl er sich bewegte. Erst jetzt sah der Spanier, daß dieser seltsame Mensch eine Handbreite über dem Boden schwebte.
    Das war unerklärlich.
    Es kostete ihn Mühe, den Überblick zu behalten und den anderen anzusprechen. »Raus hier!«
    Da war er genau an den Falschen geraten. Plötzlich wurde die Figur schnell. Selbst Ramon, ein geübter Schießer, konnte seine Waffe nicht mehr aus der Halfter reißen.
    Er sah etwas Blitzendes von oben her auf sich zukommen, wurde zuerst von den fallenden Blutstropfen berührt und dann grausam erwischt. Auf der Stelle brach er zusammen, die Schwertklinge war schräg durch seinen Körper gefahren, er spürte den schlimmen Schmerz, und die Wogen der Bewußtlosigkeit rollten lautlos auf ihn zu.
    Sein Kollege wollte es nicht glauben. Starr vor Entsetzen hatte er zugeschaut und sah Ramon blutend zusammenbrechen. Er wußte nicht, ob er tot war, aber er mußte diesen Killer stoppen.
    Der Mann schoß.
    Er feuerte und bewegte sich.
    Kaum hatte der Inka-Henker sein Schwert aus dem Körper des Schwerverletzten gezogen, als er von den ersten Kugeln getroffen wurde. Die Echos der Abschüsse wetterten durch die Vorhalle, doch die gezielt geschossenen Projektile taten dieser lebenden, grausamen Figur überhaupt nichts.
    Sie drehte sich um, wobei der Leibwächter noch achtgeben mußte, daß ihn die deformierten Querschläger nicht erwischten und zu Boden streckten.
    Dann war der andere an der Reihe.
    Diesmal nahm er die Axt.
    Er hob einen Arm und drehte sich seinem Feind zu, wobei er direkt in das blasse Mündungsfeuer schaute.
    Noch zwei Kugeln fing er sich, dann raste der Arm für ein kurzes Stück nach unten.
    Die Axt flog auf den Schießer zu.
    Der war es gewohnt, schnell zu reagieren, zuckte auch zur Seite, aber diesmal war er nicht flink genug.
    An der Schulter wurde er erwischt.
    Es war mörderisch für ihn. Er taumelte zurück, hatte das Gefühl, nur noch einen Arm zu besitzen, stieß gegen einen Sessel, kippte zurück und fiel hinein.
    Der Henker schwebte näher.
    Er trug noch sein Schwert, und der Mann rechnete damit, daß ihm der endgültige Tod bevorstand.
    Die Figur bückte sich, umfaßte den Stiel der Axt und riß die Waffe aus der Schulter des Mannes. Dann drehte sich der Inka-Henker ab und ging davon.
    Sein Weg führte ihn in das Restaurant, das eine Glastür vom Vorraum trennte.
    Er schlug sie ein und war da!
    ***
    Auch ich war da!
    Aber ich kam nicht mehr weiter, denn von einem Augenblick zum anderen hatte das Erscheinen des Inka-Henkers eine Panik ausgelöst.
    Die Menschen wollten nur weg, und sie schwemmten mir förmlich entgegen, so daß ich nicht weiterkam, ohne mir einen Weg durch die Woge aus Körpern zu bahnen.
    Zeit verging. Wertvolle Zeit. Ich sah in verschwitzte Gesichter, in Augen, in denen die Angst zu lesen stand, hörte auch die Schreie aus den verzerrten Mündern.
    Man rempelte mich an, wollte mich aus dem Weg haben, den ich mir mit den Fäusten und Ellenbogen freischaufeln mußte. Endlich kam ich weiter. Ein schwerer Sessel fiel mir vor die Füße. Ich warf einen Blick drauf und sah auch einen anderen Sessel. Schräg in ihm lag ein Verletzter, aus dessen Schulterwunde das Blut pulste.
    Rücksichtslos drängte ich mich vorbei. Ich mußte es einfach schaffen, den Henker vor seinem grausamen Mord zu stellen.
    Endlich erreichte ich das Restaurant. Die Drei-Mann-Kapelle hörte in diesem Augenblick auf zu spielen. Die Männer standen auf einemviereckigen Podium, das dreiseitig von einer tropischen Pflanzen- und Blütenpracht umgeben war.
    Mir wehte ein betäubender Duft entgegen, zusammen mit einer Frische, die von hohen Wasserfontänen gebracht wurde.
    Dafür hatte ich keinen Blick. Mich interessierte vielmehr die kleine Tanzfläche, auf der sich zwei angststarre Mädchen befanden und ein schwitzender, fast erschöpfter Mann im mittleren Alter.
    Ohne ihn bisher genau gesehen zu haben, wußte ich, um wen es sich dabei handelte.
    Es mußte Jaime Lazarro sein, das nächste Opfer des mörderischen Inka-Henkers…
    ***
    Lauter, hektischer und fordernder wurde die Musik. Auch die Musiker gaben ihr Bestes. Selten bei Auftritten hatte man sie so gefordert, aber auch sie ließen sich anstecken und vergaßen die Umgebung ebenso wie die meisten Zuschauer und erst recht die Tanzenden.
    Niemand kümmerte sich darum, was im Vorraum des Restaurants geschah. Dort herrschte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher