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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker
Autoren: Jason Dark
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kein Interesse mehr, Señora?« erkundigte er sich.
    »Nein, ich möchte nicht mehr.«
    »Aber hier ist es auch nicht gut.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde auch nicht mehr lange bleiben. Nur noch die Zigarette, dann fahre ich.«
    »Soll ich Ihnen einen Mann als Begleitschutz mitgeben?«
    »Sie sind sehr lieb, Paul. Es wird nicht nötig sein. Wer mich im Dunkeln mitnimmt, läßt mich im Hellen wieder laufen.« Manchmal blitzte der Humor dieser Frau auf.
    »Das können Sie auch nicht sagen, Señora…«
    »Doch, mein Lieber, doch. Geben Sie lieber auf meinen Mann acht. Ich komme schon allein zurecht.«
    »Wohl fühle ich mich nicht, Señora.«
    Sie nickte, startete den Wagen, wollte fahren und wunderte sich, daß Paul noch immer neben dem Fahrzeug stand. Er hatte sogar eine Hand auf die Kühlerhaube gestützt und sein Blick war gegen den Himmel gerichtet, wo sich ein roter Schein ausgebreitet hatte.
    »Was haben Sie denn, Paul?«
    Der Mann drehte sich um, deutete aber weiter in die Höhe. »Sehen Sie das Licht da auch?«
    »Ja.«
    »Was kann das sein?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich ebenfalls nicht«, murmelte Paul. »Und das ist es genau, was mich stört.«
    Die Frau hatte ihren Kopf schief gelegt und auch die Mundwinkel verzogen. »Bestimmt ein Flugzeug, dessen Pilot die Vorschriften nicht beachtet und zu tief fliegt…«
    »Nein, Señora. Bei einem Flugzeug konzentrieren sich die Positionsleuchten auf bestimmte Stellen. Irgendwie kommt es mir nicht geheuer vor. Das hat etwas zu bedeuten.«
    »Und wie…« Sie sprach nicht mehr weiter, denn der Schein konzentrierte sich plötzlich und erreichte ein bestimmtes Gebiet. Es warder Parkplatz vor dem Restaurant, wo er sich ausbreitete und die dort abgestellten Wagen mit einem rötlichen Licht übergoß.
    Auch die blasse Helligkeit einiger Bogenlampen bekam eine andere Farbe. Weder die Frau noch der Mann besaßen eine Erklärung für dieses Phänomen.
    Da stimmte einiges nicht…
    ***
    Paul löste sich vom Fiat. Er trat einige zögernde Schritte nach vorn und tastete zum Sprechgerät, das in seiner rechten Jackettasche steckte. Auch die schwere Pistole befand sich noch in der Halfter. Er war also gerüstet.
    Elana blieb im Wagen. Sie startete nicht, weil eine plötzliche Neugierde sie umfaßt hielt. Jetzt wollte auch sie wissen, was dieses unnatürliche rote Licht zu bedeuten hatte.
    Noch mußte sie warten.
    Sekunden vergingen…
    Die normalen Geräusche der Feier waren für sie uninteressant geworden. Elana spürte auf ihrer Haut ein Kribbeln. Ohne eigentlich einen bestimmten Grund zu haben, dachte sie wieder an die Warnungen, die ihr Mann erhalten hatte.
    Am heutigen Abend hatte er sie verdrängt. Vielleicht hätte er das nicht tun sollen, denn das Licht, dessen Ursprung unerklärlich war, sah ihr ziemlich gefährlich aus.
    Es war in jeden Winkel eingedrungen, und man konnte es als einen Vorboten bezeichnen.
    Plötzlich erschien der andere.
    Wie aus heiterem Himmel kam er. Tatsächlich fiel er von oben herab. Ein sausendes Geräusch erklang, als würde eine Windhose entstehen, dann schälte sich etwas aus der Finsternis des Himmels, wobei gleichzeitig das rote Licht zusammenbrach.
    Völlig normal lag der Parkplatz wieder im Schein der Lampen.
    Nur etwas hatte sich verändert.
    Er war da.
    Der Inka-Henker!
    Und er stand in der Mitte, schaute nur und hielt zwei Waffen in seinen Fäusten.
    Die Axt und das Schwert!
    Selbst Paul war so überrascht, daß er zunächst einmal nichts tat, nur stehenblieb und sich den Ankömmling anschaute. Woher dieser Mann kam, wußte er auch nicht, aber er war sicher, daß es sich bei ihm um keinen Partygast handelte.
    War er überhaupt ein Mensch?
    So steif, wie er auf dem Fleck stand, dazu noch auf einem Sockel, konnte er kein Mensch sein. Er sah aus wie eine Figur, die jemand aus der Höhe abgeworfen hatte.
    Im Kopf der Frau wirbelten die Gedanken so wild wie ein Hummelschwarm durcheinander. Sie konnte sie nicht in eine Richtung lenken, aber ihr fiel auf, daß ihr Unterbewußtsein ständig etwas in die Höhe spülte.
    Sie dachte an die Warnungen, die ihr Mann bekommen hatte.
    Man wollte ihn töten, weil er ein Lazarro war.
    Sah sie jetzt seinen Mörder?
    Elana öffnete den Mund, weil sie Paul warnen wollte, nicht weiter auf den Ankömmling zuzugehen, aber der Mann würde sich darum nicht kümmern. Er hatte einen Job zu erledigen, und den würde er ausführen. Koste es, was es wolle.
    Paul nahm den direkten Weg.
    Regungslos stand der
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