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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker
Autoren: Jason Dark
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Schuppens gehörte zu Jaimes Freunden und hatte für die Beleuchtung gesorgt. Lichterketten-Girlanden schwangen durch den Garten und bewegten sich wellenförmig, wenn sie von Windstößen getroffen wurden.
    Viel Prominenz hatte Einladungen bekommen und war auch erschienen. Jaime Lazarro galt als lokale Größe, man wollte sich mit einem hohen Polizisten immer gut stellen und zeigte sich in der Öffentlichkeit gern an dessen Seite, auch wenn man selbst eine nicht so reine Weste hatte und so manches Mal auf die uniformierten Staatsdiener fluchte.
    Der Champagner floß in Strömen. Auch harte Getränke wurden gekippt wie Wasser.
    Dementsprechend war die Stimmung gestiegen, und sie hatte um Mitternacht ihren Höhepunkt erreicht. Man feierte halt in den Geburtstag hinein. Als es soweit war, entkorkte der Chef des Lokals eine Magnum-Flasche Champagner. Aus der Öffnung stieg ein breiter Strahl fontänenartig in die Höhe und fiel als Regen wieder zurück.
    Das war etwas für die jungen Frauen, die der Besitzer des Lokals engagiert hatte, um der Feier einen bunten Anstrich zu geben. Eine Drei-Mann-Kapelle spielte das international bekannte Happy Birthday, dann begann die Gratulationskur, in der sich Jaime sonnen konnte.
    Ein Mann in den besten Jahren, so hatte er sich immer gern selbst gesehen. Sein Haar ließ er zwar dunkel färben, doch das Schwarz des dunklen Oberlippenbarts war echt.
    Er stand dort, wo die Geschenke gestapelt waren und schüttelte jedem kräftig die Hand.
    Gute Wünsche begleiteten ihn. Die meisten waren ehrlich gemeint. Die einiger nicht so »sauberer« Herren unehrlicher.
    Man hatte Spaß, man freute sich, und Jaimes Frau, die etwas abseits stand, lächelte gezwungen, wenn sie sah, daß andere Frauen ihren Mann umarmten. Er war kein Kostverächter, während Elana Lazarro doch schon ziemlich matronenhaft wirkte. Da konnte auch das neue Kleid nicht mehr viel kaschieren.
    Das Telefon schrillte. Ein Mädchen vom Personal hob ab und gab bekannt, daß man das Geburtstagskind nicht stören dürfe. So ging denn auch ein sehr wichtiger Anruf des Neffen Ernesto unter…
    Jaime erfreute sich bester Kondition. Immer wieder stieß er mit dem perlenden Getränk an, und die Warnungen, die er in den letzten Nächten erhalten hatte, waren vergessen.
    Die Gratulationskur dauerte über eine halbe Stunde. Erst dann kam Jaime dazu, aufzuatmen.
    Der Besitzer des Restaurants lief auf ihn zu. Er trug einen weißen Smoking, streckte den Arm aus und ließ ihn wieder fallen.
    Das genau war das Zeichen für die im Hintergrund wartenden Pyrotechniker. Sie hatten schon alles für das große Geburtstagfeuerwerk vorbereitet, und wenige Sekunden später schossen die ersten Raketen in den Nachthimmel, wo sie sich zu Pilzhauben entfalteten und in farbigen Bögen nach unten fielen.
    Ein prächtiges Bild, das alle Geburtstagsgäste in seinen Bann zog.
    Jeder schaute hin. Ah und Oh wurden laut, man klatschte, und erst jetzt schaffte es Elana, an ihren Mann heranzukommen.
    »Darf ich dir auch gratulieren?« erkundigte sie sich ein wenig scheu, wobei sie aber trotzdem lächelte.
    »Gern, meine Kleine.« Er wollte sie in den Arm nehmen, doch Elana schüttelte den Kopf. »Laß das«, sagte sie. »Du riechst nach fremden Parfüms. Es hat dir wohl gefallen?«
    Der Mann lachte, seine Augen blitzten dabei. »Welchem Mann hätte es nicht gefallen?«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    »Bist du eifersüchtig?«
    »Das hätte ich mein ganzes Leben mit dir sein müssen.«
    »Uns geht es gut.«
    Elana nickte. »Sicher, uns geht es gut. Noch«, fügte sie leise hinzu.
    Ihr Mann hatte sie trotzdem verstanden.
    »Wie meinst du das?«
    »Denk mal an die Warnungen.«
    »Ach die.«
    »Nimmst du sie nicht mehr ernst?« Elana war kleiner als ihr Gatte. Wenn er sie ansehen wollte, mußte er den Kopf senken, was er auch tat, als er in ihr rundes Gesicht schaute. Sie hatte die Haare wieder streng nach hinten gekämmt und im Nacken zu einem Knoten »gebunden«. Elana war eben zu sehr Spanierin.
    »Jetzt will ich davon nichts mehr hören.«
    »Ich muß immer daran denken.«
    Fast wütend wehrte er ab. »Willst du mir die Nacht verderben?« fragte er.
    »Nein, Jaime, nein. Ich habe nur Angst, das ist es. Wenn die Freude am größten ist, kann der Schrecken um so stärker sein. Denk daran.«
    »Aber nicht heute. Außerdem habe ich für gewisse Sicherheitsnaßnahmen gesorgt.«
    »Meinst du die Aufpasser, die überall verteilt stehen?«
    »Genau die.«
    »Es sind
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