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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker
Autoren: Jason Dark
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Inka-Henker auf dem Sockel und hörte sich an, was ihm der andere befahl.
    »Weg mit den Waffen!«
    Die Figur rührte sich nicht. Auch nicht bei der zweiten Warnung.
    Paul zog seine Pistole. Er war hart geschult worden, und er wußte auch, wann er schießen mußte.
    Hier war es der Fall.
    Töten wollte er den Mann nicht, deshalb zielte er auf sein rechtes Bein, drückte ab und traf.
    Die Kugel sirrte als Querschläger davon. Ein wenig Staub spritzte von der Aufschlagstelle noch zur Seite, das war auch alles. Der Unbekannte selbst blieb stehen.
    Paul nahm dies alles wahr, schüttelte den Kopf, ging noch weiter und holte das Sprechfunkgerät hervor. An der Langsamkeit seiner Bewegungen war zu erkennen, wie sehr er unter Druck stand.
    Das hatte er noch nie erlebt, und er drehte sich halb zur Seite, als er das Funkgerät an die Lippen hob und hineinsprechen wollte.
    Das alles sah auch Elana Lazarro, und sie sah auch noch mehr, da ihr Blickwinkel sehr günstig war.
    Der Inka-Henker bewegte sich.
    Er selbst ging nicht, da er mit dem Sockel verwachsen war. Eine andere Kraft hob ihn in die Höhe und drückte ihn lautlos auf Paul zu, der nicht dazu kam, ein erstes Wort zu sprechen, denn auf einmal stand die Figur vor ihm.
    Sie bewegte ihren rechten Arm.
    Und damit auch die Schwertklinge.
    Nicht einmal ein Schrei war zu hören. Paul starb lautlos, als sich die Klinge durch seinen Körper bohrte. Er kippte zurück, blieb auf dem Rücken liegen und war tot.
    Das alles geschah in einer so unglaublich kurzen Zeit, daß Elana überhaupt nicht in der Lage war, irgend etwas zu unternehmen.
    Nicht einmal schreien konnte sie, obwohl sie mit offenem Mund dasaß und den Mörder anschaute.
    Der wandte sich ab, denn er hatte eigentlich ein anderes Ziel. Es war das Restaurant.
    Darauf schwebte er zu…
    ***
    Ich hatte mit meinem Fahrer Glück gehabt. Er kam aus den Bergen, hatte den Paß noch in der Nacht überwunden und fühlte sich deshalb so herrlich befreit. Er redete von Schnee, Glatteis und Serpentinen, die hinter ihm lagen und daß er sich freute, in den Frühling hineinfahren zu können. Außerdem wartete seine Frau auf ihn, die er seit einer Woche nicht mehr gesehen hatte.
    Der Mann war rundum zufrieden.
    Im Gegensatz zu mir. Es war keine Unzufriedenheit mit dem Leben an sich, nur machte mir der Fall der killenden Steinfigur schwere Sorgen. Zudem hatte ich den Schock über das schlimme Ableben des jungen Ernesto Lazarro nicht abgeschüttelt.
    Ich hatte den Mann gebeten, mich irgendwo in der Stadt abzusetzen, er aber bestand darauf, mich bis zu dem Lokal zu bringen, wo gefeiert wurde.
    »Das ist ziemlich neu«, hatte er mir erklärt. »Da kommen nur Reiche hinein«, bemerkte er noch mit einem Blick auf meine verschmutzte Kleidung. »Bei Ihrem Aussehen…«
    »Nehme ich den Hintereingang.«
    Für diese Antwort erntete ich bei ihm ein lautes Lachen.
    Mir war allerdings nicht danach zumute. Immer öfter schaute ich auf die Uhr und empfand es jetzt als einen Vorteil, daß wir des Nachts durch die Stadt fuhren, so hielt sich der Verkehr wenigstens in Grenzen.
    Der Wind hatte die Straßen von den Abgasen gereinigt. Durch das offene Fenster strich er und brachte den Geruch von Meer und Freiheit mit. Der Fahrer mußte wohl die gleichen Gedanken gehabt haben wie ich, denn er sagte: »Das ist es genau, was ich an meinem Job so liebe. Die Freiheit. Es sagt mir niemand, was ich tun oder lassen soll. Ich kann fahren und bin mein eigener Herr.«
    Ich widersprach nicht.
    So rollten wir weiter.
    Zeit verstrich, doch irgendwann erreicht man immer sein Ziel.
    Uns erging es nicht anders. Als wir eine ansteigende Straße hochrollten, sah ich an deren Ende bereits einen bunten Schein.
    »Das ist es«, sagte der Mann und ließ seinen Lkw langsam ausrollen.
    Ich hatte es verständlicherweise eilig, bedankte mich hastig und hörte noch, wie mir der Fahrer nachrief: »Trinken Sie auch einen Schluck für mich mit.«
    »Mach ich.«
    Der Mann wendete und fuhr wieder zurück, als ich die breite Einfahrt des Grundstücks erreichte.
    Einen Parkplatz entdeckte ich. Die Wagen standen auf der rechten Seite, wurden von blühenden Sträuchern gedeckt, deren Blüten einen süßlichen, schweren Geruch verbreiteten.
    Vom Lokal her wehte mir mit dem Wind Musik und ein dumpfes Stimmengewirr entgegen. Hin und wieder unterbrochen von einem hellen Lachen irgendwelcher Frauen.
    Nach Panik sah mir dies nicht aus.
    Trotzdem hatte ich es eilig, lief über den mit Kies bestreuten
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