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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fuß auf den Weg machen. Beide Richtungen dürften gleich gut oder gleich schlecht sein. Wir sind ungefähr in der Mitte zwischen Marrakesch und der alten Kasbah.«
    »An die vierzig Kilometer zu Fuß? Bei dieser Hitze?« Sparks deutete nach oben. »Das schaffen wir nicht, Lyle. Wir haben ja nicht mal genug Trinkwasser mit.«
    Die Erwähnung des Wortes reichte bereits, den Durst zu wecken. Othmarsen murmelte eine Verwünschung.
    »Was also machen wir nun?«
    »Warten«, sagte Sparks. »Wir machen es uns im Schatten bequem und halten ein Mittagsschläfchen.«
    Othmarsen seufzte. »Wir werden ganz schön fertig sein«, sagte er. »Und - die Hitze dürfte den Mumien auch nicht gerade guttun.«
    »Es gibt natürlich noch eine weitere Möglichkeit«, sagte der Dschinn.
    ***
    »Dieser unvollständige Kreis«, sagte Zamorra, »war eine Art Depot. Hier wurden die Mumien gewissermaßen eingelagert. Erst wenn der Kreis komplett ist, geschieht etwas. Was es genau ist, konnte ich nicht erkennen, aber es muß für jemanden erleichternd sein. Für denjenigen, der dieses Depot angelegt hat. Es ist einige Jahrhunderte alt. Fast vier Jahrhunderte, um genau zu sein.«
    »Ich ahne etwas«, sagte Nicole.
    »Deine Ahnung dürfte richtig sein«, sagte Zamorra. »Der dieses Depot anlegte, ist auch verantwortlich dafür, daß alle Bewohner der Kasbah gleichzeitig verschwanden. Er hat seinerzeit sein Dasein als Magier gefristet. Der Scheich, Bürgermeister oder wie auch immer man es nennt, der dieser Kasbah Vorstand, muß ihn irgendwie gereizt haben. Er hat ihn wohl herausgefordert, sein Können zu zeigen… wie auch immer. Genaues konnte ich nicht erfahren. Jedenfalls hat der Magier diesen Scheich und die gesamte Einwohnerschaft der Kasbah im Zorn in eine andere Daseinsebene versetzt. Vielleicht existieren sie noch irgendwo, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall verfiel er dabei gleichzeitig einem Fluch, dem er heute noch unterliegt. Er scheint Leichen zu sammeln. Er hat Hilfskreaturen, die die Opfer mumifizieren und in diese Kokons einspinnen. Erst wenn der siebte Kokon im Boden versenkt wurde, wird der Magier von dem Fluch befreit. Die Kokons erhalten das, was sich in ihnen befindet, mehr aber auch nicht. Die Mumifizierung findet eben vorher statt.«
    »Er hat also fast 400 Jahre gebraucht, diese sechs Mumien zusammenzubekommen, wobei die sechste erst ein paar Tage alt sein kann«, überlegte Nicole. »Das ist irgendwie fazinierend, obgleich es erschreckend ist.«
    »Zwischen den einzelnen Opfern lagen Zeitperioden, in denen er nicht aktiv werden konnte.«
    »Aber wer ist er?« fragte Nicole. »Hast du auch etwas über ihn selbst erfahren.«
    »Ich habe nur eine Art Abbild gesehen«, sagte Zamorra. »Er ist anscheinend recht groß, hager, bärtig mit einer Hakennase… mehr konnte ich nicht erkennen, nicht einmal seinen Namen. Es war so etwas wie ein in den Kokon eingebanntes Spiegelbild, eine magische Matrix.«
    »Hm«, machte die Französin. »Das ist ja nicht sonderlich viel. Gibt es Ansatzpunkte, wie wir ein siebtes Opfer verhindern können? Was auch immer dahintersteckt - es ist nicht einzusehen, daß Menschenleben dafür geopfert werden. Oder wie siehst du das?«
    Zamorra nickte.
    »Ich weiß, daß er bereits wieder dabei ist, ein Opfer einzufangen«, sagte Zamorra. »Das ging aus dieser… Matrix hervor. Aber ich weiß nicht, wo und wie wir ihn finden, und wie wir ihn daran hindern können, einen Menschen zu ermorden und ihn den Kreaturen zu überlassen, die ihn mumifizieren und in den Kokon einspinnen.«
    Nicole schlug mit der Faust in die Handfläche. »Vielleicht haben wir uns sogar selbst den Zopf geölt«, sagte sie. »Wir haben diesen Kreis zerstört, cherie. Wir haben die sechs Kokons entfernt und die Mumien wegbringen lassen. Das Depot existiert also nicht mehr. Wer sagt uns, daß der verfluchte Magier jetzt nicht wieder mit Nummer eins anfangen muß? Für den Fall, daß wir ihn nicht erwischen, beschwören wir damit den Tod für noch mehr als nur einen Menschen herauf…«
    »Daran glaube ich noch nicht so recht«, sagte Zamorra. »Ich meine, daran, daß wir ihn nicht erwischen. Wir wissen jetzt, was es mit diesem Kreis auf sich hatte. Jetzt ist mir auch klar, weshalb es die unsichtbare Sperre gab. Niemand sollte diesen Platz betreten und beschädigen können. Wir taten es trotzdem. Also richtete er alles wieder her. Diesmal wird er das aber nicht können, weil die Mumien fort sind.«
    »Davon rede ich doch, Chef«, sagte
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