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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole drängend.
    Zamorra nickte. »Wir können also davon ausgehen, daß er, wenn er in der kommenden Nacht wieder hier erscheint, angesichts der totalen Zerstörung seiner vierhundertjährigen Arbeit in Panik, Zorn, Wut, Raserei verfällt… daß er auf jeden Fall die Kontrolle über sich verliert. Wir lauern ihm auf, nutzen seine Schwäche und machen ihn unschädlich. Wenn ich mir vorstelle, daß diese Bestie vor 400 Jahren eine ganze Stadt ausgelöscht hat…«
    »Vorhin sagtest du, er hätte sie in eine andere Daseinsebene versetzt…«
    »Wie auch immer, in der Praxis dürfte es auf dasselbe hinauslaufen«, sagte Zamorra. »Auf jeden Fall werden wir ihm eine Falle stellen. Er wird hierher kommen, dessen bin ich sicher. In der kommenden Nacht erwischen wir ihn.«
    Da hörten sie die Schreie.
    Im gleichen Moment wurde Zamorra bewußt, daß sein Amulett die Nähe Schwarzer Magie anzeigte. Nur schwach, aber das mochte daran liegen, daß die Magie nicht unmittelbar dort wirksam wurde, wo Nicole und er sich befanden. Aber sie war da.
    Und er hatte sie nicht beachtet!
    Die Schreie dauerten an.
    Da spurtete er los, gefolgt von Nicole. Dorthin, wo das Grauen zuschlug…
    ***
    Der Dschinn nahm direkt vor Sparks und Othmarsen Gestalt an. Sparks ballte die Fäuste. »Du willst wohl einen deiner Dienste anbieten, wie?« knurrte er. »Daraus wird aber nichts, Freundchen.«
    »Wie bist du überhaupt hierher gekommen?« fragte Othmarsen mißtrauisch. »Du bist doch…«
    »Jemand sperrte mich ein. Ich bin ungehalten«, sagte der Dschinn. »So etwas ist ungerecht. Wie soll ich meinem Herrn dienen, wenn man mich am Verlassen meiner Wohnstätte hindert? Und du, Mann, wußtest davon.« Er deutete auf Othmarsen, anschließend auf Sparks. »Aber du, o Herr, hast nichts getan, um mich zu befreien! Das betrübt mich zutiefst. Hast du kein Vertrauen zu mir, Sidi?«
    »Nein«, sagte Sparks.
    »Und doch bin ich bereit, dir zu helfen«, sagte der Dschinn. »Ihr seid in einer Notlage. Niemand wird kommen und euch helfen. Niemand weiß, was mit euch geschehen ist.«
    »Nun, spätestens heute abend wird Zamorra kommen«, sagte Sparks dumpf. »So lange halten wir es ja wohl hier aus.«
    »Aber kannst du dessen völlig sicher sein, Gebieter?« fragte der Dschinn. »Vielleicht - gibt es Zamorra heute abend schon gar nicht mehr. Wie soll ein Toter dir helfen?«
    »Was heißt das?« Sparks packte zu, wollte den Dschinn zu sich heranreißen und durchschütteln. Aber er griff durch den Flaschengeist hindurch.
    »Zamorra tot? Was willst du damit sagen?«
    »Es ist eine Möglichkeit«, erwiderte der Dschinn. »Schau dir die ausgedörrten Leichen an, die du transportierst - Zamorra sticht in ein Wespennest. Ihm droht höchste Gefahr. Nicht er kann dir helfen - eher umgekehrt ist es der Fall, Sidi.«
    »Woher willst du das eigentlich wissen, eh?« fragte Othmarsen. »Außerdem hast du immer noch nicht erklärt, wieso du hier sein kannst. Die Flasche war absolut dicht.«
    »Sie fiel vom Tisch und zerbrach«, sagte der Dschinn. »Das setzt mich in die glückliche Lage, meinem Gebieter meine Dienste anbieten zu können. Ohne seine oder eure Hilfe wird euer Freund Zamorra sterben.«
    »Wie wäre es, wenn du dich mal klar ausdrücken würdest?« knurrte Sparks ihn an.
    »Du gibst hier düstere Prophezeiungen von dir, sagst aber nicht, was dahintersteckt. Heraus mit der Sprache!«
    »Ist das ein Befehl…?« lauerte der Dschinn.
    Sparks machte den Mund auf, aber Othmarsen unterbrach ihn.
    »Ich will es wissen«, knurrte er den Dschinn an. »Ich, nicht dein Gebieter.«
    »Dir sage ich es nicht«, kicherte der Dschinn.
    Die beiden Geisterjäger sahen sich an. Es konnte natürlich sein, daß der Dschinn Unsinn redete, um Sparks zu einer Befehlserteilung zu provozieren. Aber ebenso konnte es auch sein, daß Zamorra tatsächlich in Gefahr war. Immerhin hatten sie es in der Kasbah mit Schwarzer Magie zu tun. Und wer diese Leichen hatte mumifizieren kön nen, der konnte möglicherweise noch mehr…
    Eine geringe Wahrscheinlichkeit bestand, daß der Flaschengeist die Wahrheit sagte.
    »Woher willst du überhaupt wissen, daß Zamorra angeblich in Gefahr ist?« fragte Othmarsen.
    »Ich weiß und sehe viel, denn mir erschließen sich Ebenen, die keines Menschen Auge jemals erreicht.«
    »Mein Bester«, sagte Sparks grimmig. »Das mit den Reifen - das warst nicht zufällig du selbst, wie? Es gibt nämlich für vier Autoreifen keinen ersichtlichen Grund, gleichzeitig zu
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