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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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»Wir können uns ja gemeinsam um die Geschichte kümmern.«
    Ich nickte und folgte nachdenklich dem Arzt.
    Er trug einen hellen Mantel, und war anscheinend gerade nach Hause gekommen und hatte den Mord entdeckt.
    Er ging mit uns einen langen Flur hinunter.
    Die Beleuchtung in der großen Küche war eingeschaltet.
    Das Telefon stand an der Ecke einer langen Anrichte.
    Der Hörer hing herab.
    Die Schwester lag verkrümmt auf dem Boden.
    Ihre rechte Hand hatte sich um den runden Fuß der Anrichte gekrallt.
    Das Messer steckte genau in Herzhöhe in ihrem Rücken.
    »Sie muß sofort tot gewesen sein«, erklärte der Arzt und zwinkerte nervös. »Ich kapn das nicht verstehen. Es ist furchtbar.«
    »Es ist immer furchtbar, wenn ein Mensch ermordet wird«, stellte Captain Helden trocken fest.
    Ich war um die Leiche herumgegangen. Ich untersuchte die Wunde und betrachtete den Griff des Messers. Ich war sicher, daß sich keine Fingerabdrücke darauf befanden.
    Die Neugierigen, die sich inzwischen eingefunden hatten, scheuchte ich aus der Küche. Nur den Arzt hielt ich zurück. Die anderen ließ ich draußen warten.
    Der Arzt hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und den Kopf in beide Hände gestützt.
    »Dr. Wester, wer hat eigentlich Zugang zu der Patientenkartei?« fragte ich.
    Er warf mir einen erstaunten Blick zu.
    »Na, meine Schwestern natürlich«, sagte er, »und ich. Was hat das mit dem Mord zu tun?«
    Ich ließ die Frage unbeantwortet.
    »Ich nehme an, Doktor, daß Sie größere Vorräte an Rauschgift in Ihrem Hause haben«, fuhr ich fort und musterte den Arzt scharf.
    Er zuckte nervös mit den Lidern und fuhr sich ständig mit der Hand über die Stirn.
    »Natürlich haben wir größere Vorräte«, sagte er fast aufgebracht. »Sogar alle möglichen Sorten. Das ist ja immerhin eine Entziehungsanstalt, und wir müssen sämtliche Narkotika vorrätig haben. Aber ich verstehe Ihre Fragen nicht. 'Was hat das mit dem Mord zu tun?«
    »Sie führen doch genau Buch über die Bestände an Rauschgift. Auch darüber, wer etwas erhält und wie hoch die Dosen sind?«
    Er war so aufgebracht, als beleidigte ich ihn mit dem Verhör.
    »Sicher tun wir das«, erklärte er patzig. »Das ist doch Vorschrift, wie Sie wahrscheinlich wissen. Und wir halten uns in diesem Hause genau an die Vorschriften. Ich will Ihnen mal was sagen, Mister…«
    »Cotton«, sagte ich rasch. »Jerry Cotton vom FBI.«
    Jetzt schnellten die Augenbrauen des Arztes erstaunt hoch.
    »FBI?« kam es erstaunt. »Was hat denn das FBI mit der Geschichte zu tun? Ja, ich weiß schon«, brummte er, als ich ihn unterbrechen wollte. »Ich soll keine Fragen stellen. Ich wollte Ihnen ja sagen, daß wir uns hier streng an die Vorschriften halten. Hier diese Schwester, die ermordet wurde, Schwester Anderson, hat heute abend noch die Bestände prüfen wollen.«
    »Hat sie sie geprüft oder wollte sie es tun?«
    »Sie wollte es tun«, kam es widerwillig zurück. »Ich habe ihr den Auftrag gegeben, es später zu machen. Sie fühlte sich nicht gut. Genau wie ich. Da hielt ich es für besser, daß sie die Arbeit zu einem anderen Zeitpunkt erledigte, zumal das ja nicht zu den Aufgaben der Nachtschwester gehört. Sie sehen hieran, wie meine Leute eingestellt sind. Sie tun mehr als ihre Pflicht.«
    »Ich möchte die Bestände aufnehmen«, sagte ich.
    »Wozu denn das?« Er gab sich plötzlich einen Ruck. »Kommen Sie«, brummte er und verließ die Küche.
    Phil und ich folgten ihm in einen anderen Raum.
    »Hier ist der Giftschrank«, erklärte er und schloß ihn auf.
    Phil und ich brauchten nur wenige Minuten, bis wir die Bestände überprüft hatten. Im unteren Fach des Schrankes waren drei volle und ein leerer Karton.
    »Das kann natürlich eine Nachlässigkeit einer Schwester sein«, brummte der Arzt, als ich ihm den leeren Kasten zeigte. »Vielleicht wurde er auch zu einem bestimmten Zweck aufgehoben.«
    »Die Möglichkeit besteht natürlich«, sagte ich mit besonderer Betonung, ließ ihn unsere Aufstellung unterschreiben und verlangte das Buch, in dem die Ausgaben der Rauschgiftmengen notiert wurden.
    »Das Giftbuch müßte eigentlich auch in dem Schrank liegen«, sagte Dr. Wester und hatte auf einmal etwas von seiner Selbstsicherheit verloren.
    Im Schrank lag es nicht.
    Der Arzt begann zu suchen. Er kramte auf dem Tisch herum und dann in einem thekenförmigen Aufsatz, der den Raum in zwei Hälften teilte.
    Das Buch lag in einer der Schubladen dieses Aufsatzes, und der Arzt
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