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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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überreichte es mir mit einer ironischen Bemerkung.
    Wir gingen wieder in die Küche zurück.
    Die Fotografen hatten gerade ihre Arbeit beendet, und man untersuchte jetzt die Tote.
    »Ich weiß zwar auch nicht, was Sie mit Ihren Fragen an ihn bezwecken«, sagte Captain Helden leise mit einer leichten Kopfbewegung zu Dr. Wester, der sich wieder auf den Küchenstuhl gehockt hatte. »Aber Sie werden sicher Ihre Gründe haben.«
    »Habe ich«, gab ich lakonisch zurück. »Das spielt allerdings in eine andere Geschichte hinein. Das hat hier mit dem Fall eigentlich nichts zu tun.«
    »Hier, den Scheck haben wir in der Tasche der Toten gefunden«, berichtete einer der Cops.
    Ich erzählte dem Captain von dem Telefongespräch, das die Tote vor dem Mord mit mir geführt hatte.
    Der Captain pfiff durch die Zähne.
    »Zehntausend Dollar«, brummte er nachdenklich. »Das ist ein ganz nettes Sümmchen. Es sind schon andere Leute wegen viel kleinerer Beträge umgebracht worden. Können Sie vielleicht die Unterschrift entziffern?«
    Ich nahm den Scheck. Er war ausgestellt auf die Manhattan Bank.
    »Bu… Nein, Rudington könnte das heißen«, sagte ich.
    Plötzlich flog die Tür auf, und eine Schwester kam herein. Sie war noch sehr jung und hatte ein frisches Gesicht. Die Augen waren schreckgeweitet.
    »Herr Doktor«, stammelte sie. »Herr Doktor, ein Patient ist verschwunden. Es ist Mr. Rudington. In seinem Zimmer herrscht große Unordnung, und…«
    »Rudington!« sagte der Captain. »Verdammt! Das dürfte der Mörder sein. Hat die Schwester nicht gesagt, daß der Mann, dessen Schecks gefälscht wurden, den Täter umbringen will?«
    »Das hat sie gesägt«, bestätigte ich nachdenklich.
    »Dann gibt es keinen Zweifel«, argumentierte der Captain. »Rudington heißt der Bursche. Und er ist verschwunden. Ich werde sofort eine Fahndung nach ihm in Gang setzen.«
    »Ich will Ihnen nicht in Ihren Fall ’reinreden«, sagte ich. »Ich habe nur eine Bitte: Wenn Sie etwas herausbringen, dann rufen Sie mich doch sofort an. Es interessiert mich wegen der anderen Geschichte.«
    »Mach ich«, versprach er. »Ich werde Sie auf dem laufenden halten.«
    »Sie können uns wahrscheinlich die ganze Nacht erreichen«, sagte ich noch.
    Dann klemmte ich mir das Giftbuch unter den Arm und ging mit Phil hinaus.
    ***
    Wir hatten uns eine große Kanne Kaffee aus der Kantine geholt.
    Seit Stunden schon saßen wir über den Unterlagen aus Dr. Westers Sanatorium und hatten jede Eintragung geprüft.
    Dann schrillte das Telefon auf meinem Schreibtisch.
    Es war Captain Helden'.
    »Wir haben ihn«, berichtete er.
    »Wen?«
    »Den Mörder der Krankenschwester, diesen Rudington«, berichtete Helden. »Stellen Sie sich vor, der Bursche ist mitten in der Nacht zur Manhattan Bank gegangen und hat dort Krach geschlagen, weil man einen gefälschten Scheck von ihm honoriert hat. Der Hausmeister hat die Polizei verständigt. Deswegen ist auch alles so schnell gegangen.«
    »Ein normaler Mensch rennt doch nicht nachts durch die Gegend und schlägt bei seiner Bank Krach.«
    »Ganz zurechnungsfähig scheint der Mann nicht zu sein«, bestätigte Captain Helden. »Er steht anscheinend unter dem Einfluß einer Droge. Unser Medizinmann behauptet zwar, daß er ein starkes Betäubungsmittel genommen haben muß. Aber das wird sich ja noch heraussteilen. Dieser Rudington wird gerade untersucht. Hauptsache ist, daß wir den Mörder erst einmal haben.«
    »Was haben eigentlich die anderen Ermittlungen ergeben?«
    »Wir sind noch dabei«, berichtete Helden. »Das ist ja alles ganz einfach. Wir haben die Mordwaffe und den Mörder.«
    ***
    Ich drückte die Zigarette aus.
    »Die City Police ist schneller mit der Arbeit fertig als wir«, stöhnte Phil, der das Gespräch am Mithörer verfolgt hatte. »Eigentlich sollten wir Schluß machen.«
    Ich reckte mich, stand auf, ging zum Fenster und riß es auf. Die Luft im Office war verbraucht. Mit tiefen Zügen genoß ich die frische Nachtbrise, die hereinströmte.
    Es hatte aufgehört zu regnen. Am nun wolkenlosen Himmel stand die leuchtende Scheibe des Mondes.
    »Wir sind ein schönes Stück weitergekommen«, sagte ich. »Auf jeden Fall wissen wir jetzt, daß mit dem Sanatorium Dr. Westers etwas nicht stimmt.«
    »Es fehlt eine ganze Menge Rauschgift«, sagte Phil und schob seinen Stuhl zurück. Er kam zu mir herüber und stellte sich neben mich ans Fenster. »Zwischen den Eintragungen und den tatsächlichen Beständen ist eine beträchtliche
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