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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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Bretter eingedrückt.
    Phil hatte die Lücke so verbreitert, daß wir hindurchschlüpfen konnten.
    Wir standen vor einem Rohbau.
    Von den Gangstern war nichts zu sehen.
    Ich hechtete über einen kleinen Kiesberg und drückte mich an die unverputzte Hauswand.
    Dort wartete, ich, bis Phil neben mir war. Vorsichtig arbeiteten wir uns bis zum Eingang vor.
    Hier konnten wir deutlich das Geräusch von Schritten hören. Die Gangster hetzten in wilder Flucht hinauf.
    »Es sind beide«, flüsterte ich, nachdem ich aufmerksam gelauscht hatte. »Sie werden über das Dach fliehen wollen — zu den anderen Häusern hinüber.«
    Ich wollte den Rohbau betreten. Phil hielt mich am Arm zurück.
    Mein Blick fiel auf den Lastenaufzug, und ich wußte, was Phil vorhatte.
    »Okay«, sagte ich leise. »Sieh zu, daß du das Ding in Gang bringst.«
    Es war eine einfache Konstruktion.
    Oben war an einem starken Querbalken eine Rolle.
    Über sie lief ein langes Drahtseil, das unten, wo wir standen, auf eine große Trommelwinde aufgespult wurde.
    Der eigentliche Aufzug war nichts als eine starke Plattform, die über einem Gestell lag und am Seilende festgemacht war.
    Phil hantierte an der Maschine herum.
    Ratternd sprang sie an.
    Ich trat auf die Plattform. Ihre der Hauswand zugewandte Seite lief in einer senkrecht stehenden Führungsschiene. Das sollte ein Pendeln der Plattform verhindern.
    Mit einem Ruck ging das Ding nach oben. Ich hatte mich zum Glück festgehalten, sonst wäre ich umgeworfen worden.
    Wieder kam ein Ruck.
    Phil spielte unten mit den Hebeln. Der Aufzug blieb stehen.
    Dann setzte er sich langsam in Bewegung.
    Jetzt kam Phil anscheinend mit der Bedienung zurecht.
    Es ging ziemlich schnell hinauf.
    Ich hatte gerade das sechste Stockwerk hinter mir und war der Meinung, daß Phil den Apparat stoppen mußte, bevor er ganz oben war.
    Als ich hinauf blickte, sah ich, daß noch vier Etagen kamen, und hoffte, daß Phil ans Bremsen denken würde.
    Ich hielt mich nur mit einer Hand fest und beugte mich über den Rand des hochsausenden Gefährts.
    Phil beobachtete mich. Ich gab ihm ein Zeichen.
    Er brachte den Kasten zum Stehen. Rund um das zehnte Stockwerk lief ein Brettergerüst.
    Von der Plattform sprang ich auf die Planken und huschte bis an ein großes Loch in der Wand.
    Ich ging in Deckung. Meine Pistole hatte ich schußbereit in der Hand.
    Die Maschine machte ziemlich viel Krach.
    Ich lauschte, konnte aber keine Schritte hören. Vorsichtig lugte ich um die Ecke.
    Keine fünf Yard vor mir stand hinter einer brusthohen Mauer Tom Ballister.
    Auch er hatte seine Waffe schußbereit in der Hand. Er sah mich und schoß.
    Im gleichen Augenblick peitschte auch mein Schuß auf.
    Heißer Schmerz fuhr in meine Rechte.
    Es gab einen Ruck im Arm, und meine Smith and Wesson polterte auf den Boden. Sie rutschte durch eine klaffende Lücke und sauste in die Tiefe.
    Der Gangster hatte genau gezielt und hatte mir buchstäblich die Pistole aus der Hand geschossen.
    Mir wurde siedend heiß, denn ich stand den Gangstern jetzt wehrlos gegenüber. Ich drückte mich in die Deckung. Meine Hand schmerzte, war aber nicht verletzt. Die Kugel des Gangsters hatte nur meine Pistole getroffen.
    Vier Schüsse krachten kurz nacheinander.
    Vor mir an der Ecke spritzte der Zement aus der Wand.
    Dann war es still.
    Ich huschte ein Stück vor und spähte vorsichtig um die Ecke.
    Ballister stand mitten in dem vorderen Raum und starrte auf seine Kanone, deren Magazin er leergeschossen hatte.
    Den anderen Gangster konnte ich nicht sehen.
    Ich mußte alles auf eine Karte setzen und preschte vor, um Ballister anzuspringen.
    Er mußte wohl eine Bewegung gesehen haben, denn er wich im letzten Augenblick zurück.
    Mit einem Fluch schleuderte er mir die Waffe entgegen.
    Sie traf mich schmerzhaft an der Schulter.
    Er fegte' wie ein Wirbelwind auf mich zu, schlug aber im letzten Augenblick einen Haken und wollte an mir vorbei.
    Mit einem gewaltigen Sprung erreichte ich ihn und riß ihn herum.
    Er krallte sich an mir fest und versuchte, seine Hände um meinen Hals zu legen. Sie waren verbrüht, die Haut war völlig verschrumpft. Ich trommelte ein paar wirkungsvolle Haken auf seine kurzen Rippen.
    Plötzlich ließ er von mir ab und wich zurück.
    Er nahm einen kurzen Anlauf und schoß dann wie von einem Katapult abgefeuert auf mich los. Er hatte eine Schulter vorgestreckt und rammte mich. Der Anprall warf mich zurück.
    Ich merkte, was Ballister vorhatte: Er wollte mich über das
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