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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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abschwellende Ton einer Polizeisirene. Wenige Minuten später hielt der Einsatzwagen vor dem Baugelände. Wir trugen den Gangster in den Wagen. Wir wollten schon abfahren, als mir noch etwas einfiel.
    »Augenblick«, bat ich und sprang aus dem Fahrzeug.
    Ich eilte zur Baustelle zurück und suchte in der Nähe des Lastenaufzuges den Boden ab. Meine Smith and Wesson fand ich in einem kleinen Haufen Putzsand. Nur ein kleines Stück des Laufs ragte noch heraus.
    Ich säuberte sie und rannte zum Wagen zurück. Die Ambulanz kam angefahren und ich gab den Männern die notwendigen Instruktionen.
    Auf dem Weg zum FBI-Gebäude wurde kein Wort gesprochen. Den Gangster hatten Phil und ich zwischen uns genommen. Er starrte finster vor sich hin.
    Als wir angelangt waren, ließen wir Norman in eine der Zellen bringen.
    »Ich habe keinen trockenen Faden mehr am Leib«, sagte ich. »Du bist auch völlig durchschwitzt, Phil. Höchste Zeit, daß wir uns umziehen, wenn wir uns keine Lungenentzündung holen wollen.«
    Phil klapperte mit den Zähnen Zustimmung.
    »Die drei Burschen aus Chicago werden jetzt keinen Schaden mehr anstellen. Aber zur kompletten Bande gehört noch dieser Jack Blake«, sagte ich.
    »Wer weiß, wo er steckt. Anscheinend hat die Bande doch allein gearbeitet, denn von Blake haben wir nichts bemerkt.«
    »Eben das«, brummte ich, »macht mich stutzig. Ich kann das Gefühl nicht loswerden, daß Blake seine Finger in der Geschichte mit drin hat. Er war immer der Kopf der Bande.«
    ***
    Ich hüpfte zum Schreibtisch, nahm den Hörer ab und meldete mich.
    »Hier ist eine Frau. Sie möchte eine Auskunft haben«, sagte das Girl in der Telefonzentrale. »Ich kann den Kollegen vom Nachtdienst im Augenblick nicht erreichen, Fred Nagara meldet sich nicht.«
    »Geben Sie schon her«, brummte ich. Es knackte in der Leitung, als umgestellt wurde. Ich hörte heftiges Atmen und meldete mich noch einmal.
    »Ich… ich möchte eine Auskunft von Ihnen«, sagte eine Frau.
    »Worum handelt es sich?«
    »Ich… ich werde erpreßt«, sagte die Frau stockend.
    Ich unterbrach sie nicht.
    »Er hat mich in der Hand. Wegen der Sache mit den Schecks. Er verlangt immer neues Material von mir.«
    Ich legte die Hand über die Muschel, zeigte auf den zweiten Apparat und flüsterte Phil zu:
    »Laß feststellen, woher der Anruf kommt!«
    »Wenn ich die Sache anzeige, werde ich dann auch bestraft?« fuhr die Frau fort. »Ich meine, wenn ich Kronzeuge bin, dann müßte ich doch frei ausgehen.«
    »Da müßte ich schon wissen, was mit den Schecks los ist«, sagte ich. »Und womit bedroht man Sie? Was ist das für Material, von dem Sie sprechen?«
    »Rauschgift«, sagte die Frau nach kurzem Zögern. »Er verlangt immer neues Rauschgift von mir. Ich will aber nicht mehr mitmachen.«
    »Was ist mit den Schecks?« fragte ich weiter.
    »Ich habe die Unterschrift gefälscht«, gestand sie stockend. »Einen Scheck habe ich schon eingelöst. Der Mann, dem das Scheckheft gehört, hat den Diebstahl bemerkt und will den umbringen, der es getan hat. Aber er weiß noch nicht, daß ich es war. Wenn er es erfährt, wird er mich bestimmt…«
    Sie brach plötzlich ab.
    »Hallo!« sagte ich. »Erzählen Sie doch weiter!«
    Dann kam der Schrei.
    Der Schrei einer Frau in höchster Gefahr.
    »Er bringt mich um!« hörte ich wie von weit her. Es gab ein Geräusch, als falle der Hörer auf die Tischplatte. Und dann war deutlich der Tumult zu hören.
    »Hallo!« brüllte ich. »Was ist? Sprechen Sie doch!«
    Wieder ertönte ein Schrei. Er brach jäh ab und ging in ein Röcheln über.
    Ich hörte Schritte, die sich entfernten, und dann war es still am anderen Ende der Leitung.
    Totenstill!
    Der zweite Apparat in unserem Office klingelte. Phil nahm das Gespräch an. Es war ganz kurz. Myrna, unsere Telefonistin vom Nachtdienst, hatte schnell geschaltet. Ich sah, wie Phil erstaunt die Augenbrauen hob. Er bedankte sich bei Myrna, legte rasch auf und stieß hervor:
    »Der Anruf kam aus dem Sanatorium Dr. Westers!«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und sprang auf.
    »Hin!« rief ich aus.
    ***
    Rudington erwachte. Er fühlte sich hundeelend. Langsam erinnerte er sich. Die letzte Spritze, die ihm Schwester Anderson verabreicht hatte, war ihm gar nicht bekommen.
    Es war schon dunkel! Anscheinend hatte er stundenlang geschlafen. Plötzlich überlief es ihn siedend heiß. Er mußte etwas unternehmen, und zwar sofort. Vielleicht war es längst zu spät.
    Sollte das Ganze ein
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