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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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ging näher heran.
    Es war der Mantel des Mannes.
    »Gar nicht dumm, dieser Blake«, sagte Phil hinter mir.
    Ich sah die Fußabdrücke. Sie führten zu einem der Gewächshäuser. Der Bursche mußte noch drinstecken.
    Ich setzte mit einem Sprung durch die Tür. Phil hinterher.
    »Hände hoch und die Kanone fallen lassen!« zischte im gleichen Augenblick dicht hinter mir eine Stimme. »Los! Wird’s bald?«
    Wir ließen die Schießeisen fallen und nahmen die Hände hoch. »So ist’s richtig! Immer schön brav sein«, höhnte er.
    »Warum haben Sie eigentlich Ihre Fingerabdrücke auf dem Messer nicht beseitigt?« fragte ich aufs Geratewohl.
    Der Gangster fiel auf meinen Trick nicht herein. Er schwieg.
    Ich wollte weitere Fragen stellen, um Zeit zu gewinnen, doch Blake war anderer Meinung.
    »Halt die Klappe!« zischte er durch die Zähne und schaltete mit der freien linken Hand unmittelbar neben dem Türrahmen die Beleuchtung des Gewächshauses ein.
    »So«, fuhr er leiser, aber deutlich fort. »Ihr bleibt jetzt schön im Hellen, während ich im Dunkeln untertauche und euch dabei genau beobachten kann. Los! Stellt euch schräg gegen die Wand. Sowas laßt ihr andere ja häufig machen.«
    Wir taten ihm den Gefallen, stützten die ausgestreckten Hände gegen das Glas und traten dann mit den Füßen soweit zurück, bis wir schräg standen. In dieser unnatürlichen Haltung kommt man sich tatsächlich ziemlich hilflos vor und kann keine rasche Bewegung machen. Schon gar nicht nach rückwärts auf einen Gegner zu, der eine Pistole in der Hand hat.
    Jack Blake beendete seine Rede mit der massiven Drohung:
    »Sollte einer von euch lebensmüde sein und sich von der Stelle rühren, knalle ich ihn rücksichtslos ab!«
    Wir glaubten ihm aufs Wort. Schließlich wußten wir so gut wie er, daß ihn die Todesstrafe erwartete, wenn er sich schnappen ließ. Auf ein weiteres Menschenleben kam es diesem Verbrecher bestimmt nicht an.
    Aus den Augenwinkeln sahen wir, wie er unsere Schießeisen einsammelte und sich zurückzog. Er schloß die Gewächshaustür von außen und drehte den Schlüssel herum.
    Verdammt, der Bursche wußte hier entschieden besser Bescheid als wir. Langsam verschwand er rückwärtsgehend aus unserem Blickfeld.
    Flüsternd besprachen wir kurz unser weiteres Vorgehen. Wie auf Kommando warfen wir uns dann seitlich zu Boden. Ehe der Gangster draußen reagieren konnte, schleuderte Phil einen kleinen Blumentopf mit Inhalt nach der einzigen Neonröhre, die das Gewächshaus erhellte. Er traf sofort. Das Licht erlosch. Blake konnte uns nicht mehr sehen.
    Um uns trotzdem nicht unnötig zu gefährden, versuchten wir gar nicht erst, die verschlossene Tür aufzubrechen. In gebückter Haltung eilten wir, so schnell es der Mondschein zuließ, den Mittelgang des feuchtwarmen Gewächshauses entlang zur entgegengesetzten Tür.
    Wir hatten doppelt Glück: Der Verbrecher schoß nicht, und die Tür war nicht verschlossen. Wir traten ins Freie und blickten uns Um. Wo mochte der Gangster sein? Hatte er den Bereich des Sanatoriums bereits verlassen? Wo sollten wir suchen? Und wenn wir ihn fanden, was konnten wir ohne Waffen gegen ihn ausrichten?
    Da fiel mir etwas ein: Blake hatte vorhin seinen Koffer verloren. Wir waren darüber gestolpert. Vermutlich wollte er sich von diesem Koffer nicht ohne weiteres trennen. Sonst hätte er ihn gar nicht erst gepackt. Auf seiner überstürzten Flucht wäre ihm ein solches Gepäck nur hinderlich gewesen.
    Folglich würde er inzwischen versuchen, wieder in den Besitz seines Koffers zu gelangen.
    Der Koffer war am Rande des Parkgeländes liegengeblieben. Also schnell zum Park, ehe der Gangster mit dem Koffer sein Auto erreichen konnte.
    Mit der Linken ergriff ich einen großen leeren Blumentopf und flüsterte Phil zu: »Vielleicht können wir Blake damit aus einem Versteck locken. Er hat wahrscheinlich gemerkt, daß er noch mit uns rechnen muß.«
    Wir huschten gebückt auf die Stelle zu, wo der Gangster seinen Koffer mehr oder weniger freiwillig deponiert hatte.
    Tatsächlich! Der Koffer lag noch an derselben Stelle.
    »Vorsichtig, Phil«, raunte ich meinem Freund zu. »Der kriegt es fertig und knallt uns doch noch ab. Oder er hat den Koffer Koffer sein lassen und fährt uns gleich vor der Nase weg.«
    In diesem Moment bemerkte ich, wie Jack Blake von links nach rechts auf den Koffer zukroch, der zwischen ihm und einem Gewächshaus lag.
    Ich überlegte. Blake hatte links ein Glasauge. Demnach konnte er
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