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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wir können es nicht verhindern.«
    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, sagte Zamorra nachdenklich und schenkte sich Kaffee ein. »Die eine Möglichkeit ist: wir versuchen ihn zu stoppen. Wir bemühen die Peters-Zwillinge, den Wolf, Teri, vielleicht Sid Amos selbst, spüren Gryf telepathisch auf und hindern ihn an seinem Tun. Wir nehmen ihm das Schwert wieder ab. Irgendwann wird er seinen daraus entstehenden Groll wieder vergessen und verstehen, warum wir es taten. Die andere Möglichkeit: wir helfen ihm und vertrauen darauf, daß es funktioniert.«
    »Es kann nicht funktionieren«, protestierte Nicole. »Es ist einfach unmöglich. Er bringt sich damit um.«
    »Gryf kennt die Dhyarra-Kristalle und weiß um ihre Gefahr. Und nach mehr als achttausend Lebensjahren sollte man aus der Selbstmord-Phase heraus sein, zumal wenn man noch so schwungvoll ist wie Gryf«, sagte Zamorra nachdenklich. »Ich glaube, er hat sich die Sache gründlich überlegt. Nach einer Affekthandlung sieht es mir nicht aus. Immerhin hat er nicht gewußt, wo Merlin das Schwert aufbewahrt, und mußte diese Information erst aus Merlins Saal des Wissens beschaffen.«
    »Und was willst du damit rechtfertigen?«
    »Er kennt das Risiko«, sagte Zamorra. »Wenn er es trotzdem eingeht, muß er einen Trick kennen, den er uns nur noch nicht verraten hat. Ich bin fast geneigt, es auszuprobieren. Wir können es so anstellen, daß wir ihn noch jederzeit stoppen können, ehe er selbst den Kristall benutzt.«
    »Das ist eine recht haarige Sache«, sagte Nicole. »Ich kann mich mit dieser Idee nicht anfreunden.«
    »Wir wollen erst einmal sehen, ob wir ihm überhaupt helfen können, ja?« sagte Zamorra. »Diese Information aus Australien… dieses Treffpunkt- Bild, das in Joany Lawrences Geist schwebte… ich weiß, daß ich es kenne. Aber ich muß es in eine Schublade einordnen können. Ich brauche Zeit, darüber nachzudenken. Vielleicht erinnere ich mich wieder.«
    Joany Lawrence war eine Ewige der Dynastie gewesen, die im Auftrag des ERHABENEN versucht hatte, in Australien ein Wirtschaftsimperium aufzubauen. Damit sollte später das Weltwirtschaftssystem einschneidend beeinflußt werden können. Die Dynastie arbeitete nicht nur mit nackter Gewalt. Sie ging auch andere Wege, die über Schreibtische, Computernetze und Weltbanken gingen. Eine Welt, in der Wirtschaft und Finanzen nicht mehr stimmten, ließ sich wesentlich leichter erobern.
    Joany Lawrence war lediglich daran gescheitert, daß sie sich mit einem Schamanen der Aborigines, der australischen Ureinwohner, angelegt hatte. Er war zwar dabei selbst umgekommen, aber er hatte sie getötet und damit den Drahtzieher in Australien ausgeschaltet und diesen Plan der Dynastie zum Scheitern gebracht. Aber als die Ewige Joany Lawrence starb, hatte Zamorra in ihrem Geist den Ort gesehen, an dem sie sich mit dem ERHABENEN zu treffen pflegte, um Bericht zu erstatten und Anweisungen entgegenzunehmen. Es war anzunehmen, daß der ERHABENE noch nicht wußte, daß sein Australien-Plan gescheitert war.
    Wenn man ihm an jenem Ort eine Falle stellen wollte, mußte das sehr schnell geschehen.
    Zamorra war über die Gleichzeitigkeit der Ereignisse erstaunt. Er hatte selbst schon Überlegungen angestellt, wie man des ERHABENEN habhaft werden konnte, und diesen Treffpunkt in Erwägung gezogen. Gryf hatte ihn überrascht. Wenn man die Falle, die Gryf plante, dort aufstellen konnte…
    Aber dazu mußte Zamorra sich erst einmal erinnern, wo dieser Ort sich befand. Er war schon einmal dagewesen. Aber wann?
    Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Und er hoffte, daß ihm diese Zeit noch blieb…
    ***
    Zur gleichen Zeit machte sich in den Tiefen der Hölle jemand Gedanken, wie er einen bestimmten Pakt lösen konnte, ohne daß es ihm an den Kragen ging.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der unter den Dämonen recht umstrittene Herr der Hölle, der die Nachfolge des Lucifuge Rofocale angetreten hatte! Bevor er den Sprung auf diesen Thron schaffte, war er einen Pakt mit der DYNASTIE DER EWIGEN eingegangen, von der er sich Hilfe erhofft hatte. Dann gelang ihm der Aufstieg auf der Karriereleiter von selbst, aber immer wieder erinnerte ihn die Dynastie daran, daß der Pakt nach wie vor Gültigkeit hatte.
    Er wurde unter Druck gesetzt.
    Dynastie und Hölle waren sich spinnefeind. Ihre Interessengebiete überschnitten sich zu sehr. Sollte in der Hölle irgend jemand erfahren, daß er, Eysenbeiß, mit den Ewigen paktierte, würde es ihm unweigerlich an
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