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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überquerte im Kielwasser des Vordermanns eine große Kreuzung, deren Ampel längst rot zeigte, aber der Querverkehr kam nicht so recht in Fahrt. Kein Wunder, dachte Gryf, wenn hier alle bei rot ’rüberdüsen…
    »Wenn Grün kommt, haben die anderen freie Fahrt«, spöttelte Ted.
    »Also, was ist das für ein Ding, das du… äh… gefunden hast?«
    »Ach so. Ein Schwert. In seinem Griff ist ein Dhyarra-Kristall eingelassen. Du sollst ihn für mich ausloten. Ich will wissen, wie stark er ist.«
    »Na, das muß ja ein Brocken sein, wenn du es nicht selbst kannst. Wo und wann hast du dir das vorgestellt?«
    »So bald wie möglich«, sagte Gryf. »Draußen am Strand gibt es bestimmt eine Ecke, wo uns niemand beobachtet. Weißt du, da, wo die Liebespaare sich verkriechen.«
    »Ich trag’ die Haare zwar jetzt zur Tarnung lang, aber mein Typ bist du trotzdem nicht, Freundchen. Ich ziehe die Signorinas allemal einem Papagallo wie dir vor.«
    »Fahr erst mal hin, dann sehen wir weiter. Du hilfst mir, ja?«
    »Wenn es nichts kostet…«
    Der Druide seufzte. »Du bist zu materialistisch eingestellt, Ted.«
    »Anders kommt man nicht zur fünften oder sechsten Million.«
    Die Straße wurde freier, und Ted gab Gas. Wenig später erreichte er die Autobahn und schlug die Richtung zum Hafen von Ostia ein.
    Der Nachmittagssonne entgegen.
    ***
    Professor Zamorra hatte sich zurückgezogen. Er vermißte seinen alten Arbeitsraum mit dem großen Panoramafenster, das sich trotzdem in den Stil des Bauwerkes eingepaßt hatte. Aber auch dieser Raum war verwüstet, und er würde darin kaum die nötige Ruhe finden.
    Er ließ sich in einem der noch leerstehenden Zimmer nieder, dessen Lage und Größe ihm am ehesten zusagte, traf seine Vorbereitungen und versank in Halbtrance. Er ließ seine Gedanken in die Vergangenheit wandern.
    Über sein Amulett versuchte er die Gedankenreise zu steuern. Es bot ihm die nötige Konzentrationshilfe und half gleichzeitig beim Bildvergleich der Erinnerung.
    Wo und wann hatte er diesen Platz schon einmal gesehen? Ein Ruinenfeld ein Gang, der in die Tiefe führte… wenig Licht… Es mußte eine Stätte sein, die nicht unbedingt jedermann zugänglich war. Zamorra war allein dort unten gewesen, hatte sich umgesehen. Wie war er dorthin gelangt? Warum?
    Hatte er dort einen Dämon gejagt?
    An dem Ort klebte Blut. Und sein Verdacht verstärkte sich immer weiter.
    Nein, es war keine Dämonenjagd gewesen, eher eine private Besichtigung.
    Sein einstiger Studienfreund, Pater Aurelian, hatte ihm diesen Ort gezeigt…
    Da wußte er, wo der ERHABENE seine Befehle zu erteilen pflegte.
    Die Erinnerung war erwacht.
    ***
    Ted Ewigk hatte denWagen im Schatten eines großen Baumes abgestellt.
    Er war nicht zum ersten Mal hier und kannte einige lauschige Plätze. Er öffnete Gryf seine Gedanken, und der Druide versetzte Ted Ewigk, das in eine Decke eingehüllte Schwert und sich selbst per zeitlosem Sprung an diesen verschwiegenen Ort.
    In der Ferne rauschte das Meer, war aber von hier aus nicht zu sehen.
    Gestrüpp und Findlingsteine grenzten alles ab.
    Der Druide grinste. »Ich glaube, wenn ich in der Nähe wohnte, würde ich mich hier auch ziemlich oft aufhalten… dann wollen wir das gute Stück mal aus der Schale holen.«
    Er öffnete die Decke.
    Ted Ewigk pfiff durch die Zähne. »Nicht schlecht«, sagte er. »Darf man es berühren?«
    Gryf nickte.
    Der Reporter hob das Langschwert vorsichtig an und ließ die Klinge mehrmals hin und her wippen. »Liegt gut in der Hand… woher hast du es?« Er ließ es durch die Luft pfeifen und hieb mit geradezu spielerischer Leichtigkeit einen unterarmdicken Ast entzwei. »Das ist kein Schwert, wie man es im Museum findet…«
    »Und dennoch hat es sich in einer Art Museum befunden«, sagte Gryf.
    »Es handelt sich um Caliburn, das legendäre Schwert des Königs Artus.«
    »Aha. Wie kommt der Dhyarra-Kristall da hinein?«
    Gryf erzählte ihm die Geschichte. Ted nagte unsicher an seiner Unterlippe.
    »Bist du sicher, daß deine Theorie stimmt und der Kristall nicht doch weitaus höher ist, als du annimmst?«
    »Ein Vierundzwanziger müßte das Universum sprengen«, sagte Gryf.
    »So ungefähr stelle ich mir ein Schwarzes Loch vor. Wenn du etwas Ahnung von Astronomie und Astrophysik hast, weißt du, was ich damit meine.«
    »Hm«, machte Ted. »Die Theorie ist wohl etwas waghalsig. Aber – versuchen wir es mal, ob du recht hast oder ich oder sonstwer.« Er hockte sich im Schneidersitz auf
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