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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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früher.
    »Wie auch immer – wir sind zu Hause«, murmelte er und drehte den Kopf. Braune Augen mit unzähligen goldenen Pünktchen lachten ihm entgegen.
    »Guten Morgähn…«
    »So früh noch?« wunderte der Professor sich, normalerweise wie seine Gefährtin Langschläfer. Dafür wurde es in den Nächten spät – was neben dem privaten Zusammensein auch der Profession des Geisterjagens entgegenkam. Er küßte Nicole Duval, die sich an ihn kuschelte.
    »Was man so früh nennt«, seufzte sie. »Gut geschlafen?«
    »Nee…«
    Sie richtete sich halb auf und berührte mit dem Zeigefinger seine Nasenspitze.
    »Obgleich ich bei dir bin? Na, so was…«
    »Hm«, machte Zamorra. »Kannst du dich in dieser Brandruine und in ungewohnten Zimmern wohl fühlen und gut schlafen? Ich glaube, wir sollten wieder in den Gasthof umziehen…«
    Nicole sank in die Kissen zurück und schmiegte sich wieder an ihn.
    »Ist es so schlimm, Chéri?«
    »Ich kann mich nicht daran gewöhnen«, sagte er leise. »Es ist kein Zuhause mehr.« Seit dem Überfall des Fürsten der Finsternis vor etlichen Wochen war Château Montagne zum Teil eine Ruine. Der Hauptwohntrakt war ausgebrannt, in Schutt und Asche zerfallen. Jetzt hatten sie sich in einem der Seitenflügel einquartiert, dessen Zimmer früher generell leergestanden hatten. Nicht einmal als Gästezimmer waren sie benutzt worden und jetzt eigentlich eher ein Notbehelf. Château Montagne war ein Bauwerk, dessen Größe von seinem derzeitigen Besitzer noch nie richtig genutzt worden war. Er kannte nicht einmal alle Kellergewölbe, trotz der vielen Jahre, die er mittlerweile hier lebte…
    Hauptsächlich hatten sie sich vorläufig in Südengland im Beaminster-Cottage einquartiert. Aber nach einer längeren Reise, die sie über die USA, Alaska, China und Indien bis nach Australien geführt hatte, wollte Zamorra in Frankreich wieder einmal nach dem Rechten sehen. Er hatte gehofft, in der Zwischenzeit sei mit den Restaurierungsarbeiten begonnen worden – aber weit gefehlt. Es hatte sich nichts verändert. Die Finanzierung der Arbeiten sei noch nicht geklärt, hatte Raffael, der alte Diener, berichtet, der hier nach wie vor die Stellung hielt.
    »Ich denke, die Versicherung hat sich inzwischen durchgerungen zu zahlen«, sagte Zamorra.
    »Die nötigen Aufwendungen gehen über die Deckungssumme hinaus« stellte Raffael klar. »Es tut mir leid, es Ihnen sagen zu müssen, Monsieur le Professeur, aber nach den Unterlagen ist das Château unterversichert. Die beauftragte Firma hat noch nicht mit den Arbeiten begonnen, weil der bauleitende Architekt der Ansicht ist, man solle nicht zwischendurch wegen Geldmangels aufhören müssen. Und da, mit Verlaub, stimme ich ihm zu. Der Kostenvoranschlag übersteigt bei weitem die auszahlbare Versicherungssumme.«
    »Der Teufel soll’s holen«, hatte Zamorra geknurrt.
    Er hatte keine Lust, sich damit zu befassen. Vielleicht sollte er die Ruine noch für ein paar Monate so belassen, wie sie war… nach den Abenteuern in ununterbrochener Folge sehnte er sich nach ein paar Tagen absoluter Ruhe. Aber im ungewohnten Zimmer des Seitenflügels schlief es sich auch nicht besser als in einem Hotelzimmer. Er hatte unruhig geträumt, war mehrmals zwischendurch aufgewacht und fühlte sich jetzt nicht besonders erholt. »Wie spät ist es denn eigentlich?«
    »Zehn…«
    »Ach du lieber Himmel. Schalte doch mal einer die Sonne ab. Ich mag nicht wachwerden«, brummte er.
    »Mir selbst wird nichts anderes übrigbleiben«, sagte Nicole. »Ich habe gestern abend noch mit Pascal Lafitte telefoniert. Er versprach mir, heute morgen den Wagen zu bringen. Raffael bringt mich hinunter ins Dorf, und ich hole das Auto hoch…«
    »Auto?« Zamorra sah sie erstaunt an.
    »Ach, hatte ich dir nicht erzählt, daß ich Ersatz für den Cadillac gefunden habe? Na, du wirst ihn ja nachher sehen.«
    Bis vor kurzem hatte Nicole sich das Privatvergnügen geleistet, ein Cadillac-Cabrio Baujahr ’59 zu fahren, aber schließlich hatte sie den Wagen doch verkauft – an jenen Pascal Lafitte. Der hatte prompt einen Überschlag gemacht und arbeitete jetzt an der Restaurierung des Straßenkreuzers.
    Immerhin war der Unfall nicht sein eigenes Verschulden gewesen, sondern durch den Angriff des dämonischen Ssacah-Kultes verursacht worden.
    »Eigentlich sollte Raffael uns das Frühstück servieren«, murmelte Zamorra.
    Nicole lachte. »Dann kommen wir ja nie aus dem Bett! Ich frühstücke später, okay? Aber
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