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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zu unberechenbar war die Macht des Superkristalls, den noch richtig ausgelotet hatte.
    »Was er vorhat, wohin er gegangen ist – tut mir leid, ich weiß es nicht«, gestand Zamorra. »Ich bin nicht weniger überrascht als du. Ich habe Gryf seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen, und er hat auch nie eine Andeutung fallen lassen, daß er eine solche Aktion vorhabe. Ich würde dir liebend gern helfen, aber…«
    Er lehnte sich zurück: »Kannst du ihn denn nicht aufspüren? So?« Er hob die Hand und spannte die Finger zu einer Halbkugelsphäre auf.
    Sid Amos grinste. Er konnte zwischen den Fingern seiner Hand Bilder entstehen lassen, die ihm zeigten, wo gesuchte Personen sich befanden und was sie taten. Aber seine Magie sprach nur an, wenn er die Person kannte oder irgend eine magische Beziehung zu ihr besaß – und wenn sie sich erreichen ließ. »Gryf hat sich abgeschirmt«, sagte Amos. »Ich kann seinen Geist nicht berühren. Er will nicht gefunden werden, und ich habe das Nachsehen. Aber wenn du auch nichts weißt… wer könnte sonst noch eine Ahnung haben?«
    »Teri vielleicht. Oder…« Im letzten Moment verschluckte Zamorra die Erwähnung von Ted Ewigk. Auch ein Sid Amos brauchte nicht alles zu wissen.
    »Teri weiß nichts. Ich habe sie schon befragt«, sagte Amos. »Sie ist ebenso bestürzt wie wir. Sie fürchtet um Gryfs Leben. Der unerforschte Kristall im Schwert ist zu stark für ihn. Wenn er ihn benutzt, werden Gryfs Geist und sein Leben verlöschen wie eine Kerzenflamme im Sturm.«
    »Ich weiß, verflixt«, murmelte Zamorra. Er wußte nur zu gut um die Gefährlichkeit der Dhyarra-Kristalle für ihre Benutzer. Er besaß ja selbst einen, der allerdings nur zweiter Ordnung war. Einen Dhyarra stärker als dritter Ordnung konnte auch Zamorra nicht unter Kontrolle halten.
    »Du hast eine Art, einem am frühen Morgen auf nüchternen Magen Hiobsbotschaften zu überbringen, die es in sich hat«, sagte er. »Ich werde versuchen, Gryf zu finden, kann aber den Erfolg nicht garantieren. Wenn ich nur wüßte, was in ihn gefahren ist…«
    »Tu, was du kannst«, sagte Amos und erhob sich. »Ich muß wieder zurück nach Caermardhin. Ich bin schon zu lange fort.«
    Auch Zamorra erhob sich. »Wann hat der Diebstahl stattgefunden?« fragte er.
    »In der Nacht. Es muß kurz nach Mitternacht gewesen sein, in der Geisterstunde«, sagte Amos. »Äh – falls du zwischendurch noch eine Minute Zeit hast, auch nach Sara Moon zu fahnden…«
    Zamorra grinste. Er schlug Amos auf die Schulter. »Ja, ja, mein Bester. Gedulde dich ein wenig. Meinst du, ich möchte Merlin nicht auch wieder aus dem Eisklotz heraus haben?«
    Amos verzog das Gesicht und entfernte sich. Zamorra hörte seine Schritte verhallen. Wenig später wußte er, daß der Ex-Teufel sich wieder nach Caermardhin entfernt hatte, auf seine eigene, absolut schnelle Weise.
    Zamorra seufzte.
    Unten im Burghof erklang der durchdringende Ton einer Hupe.
    Raffael und Nicole waren zurück…
    ***
    Ein zurückhaltend lächelnder Raffael Bois, eine triumphierende Nicole Duval, ein perlmuttweiß in der Sonne funkelnder BMW 635 CSi, mit Flügelspoiler auf dem Fahrzeugheck. »Hat zwar zwanzig PS weniger unter der Haube als der Cadillac, läuft aber erheblich schneller«, erklärte Nicole.
    »Das reinste Spaß-Auto.«
    »Und was schluckt er?« fragte Zamorra kopfschüttelnd. Nicole war unverbesserliche Auto-Närrin. In diesem Punkt war sie vernünftigen Argumenten selten zugänglich.
    »Benzin«, sagte sie. »Was sonst?«
    »Wieviel?«
    »Frag mich was Leichteres. Immerhin fährt er umweltfreundlich mit Abgas-Katalysator. Du solltest deinen Mercedes auch mal damit ausrüsten lassen.«
    »Sobald es in Frankreich ein flächendeckendes Tankstellennetz mit bleifreiem Benzin gibt«, versprach Zamorra. »Ich kann nicht jedesmal zum Tanken nach Deutschland ’rüber fahren. Du wirst dich noch wundern, wie viele Reservekanister du mitnehmen mußt. Leider sind wir hier noch ein wenig rückständig…«
    »Aber es geht voran«, sagte sie. »Und vorerst fahre ich auf jeden Fall sauberer als du.«
    Zamorra grinste.
    »Gut. Ich werde mir deinen Wagen ausleihen, bis sich eine Möglichkeit gibt, den Mercedes umzurüsten, okay? Raffael, fahren Sie ihn in die Garage und erlauben Sie den Spinnen, ihn zu umweben…«
    »Sofort, Monsieur«, sagte Raffael. Er steuerte den weißen 560 SEL in die Garage, die einstmals ein Pferdestall gewesen war. Zamorra umrundete die Neuerwerbung der stolzen Besitzerin.
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