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0369 - Auf Dolan-Jagd

Titel: 0369 - Auf Dolan-Jagd
Autoren: Unbekannt
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erkennen; die Linien und Raster wurden durch das Infrarotgerät sichtbar.
    „Es ist sinnlos, hier nach etwas Lebendem zu suchen, Sir", bemerkte Sandas Nachbar. „Sie sind alle tot."
    „Mit großer Sicherheit", erwiderte Sanda.
    „Trotzdem ... wir fliegen weiter. Vielleicht können unsere Beobachtungen dazu beitragen, daß wir herausfinden, was hier vorgefallen ist."
    „Nun", sagte ein anderer. „Was vorgefallen ist, dürfte klar sein. Gamma und Beta wurden durch einen Angriff mit Atomwaffen so nachhaltig verwüstet, daß es ausgeschlossen ist, auf ihnen noch intelligentes Leben festzustellen."
    Ein Schweigen breitete sich aus, das schließlich von dem Mann an den Instrumenten unterbrochen wurde. Unter ihnen huschte nach wie vor eine zerstörte und radioaktive Landschaft vorbei, beziehungsweise das was man vorher hätte als Landschaft bezeichnen können. Hügel waren eingeebnet worden, Felsen lagen bloß, deren Oberfläche zu klumpigen Formen geschmolzen war.
    „Es wurde ein Bombentyp angewandt, der Radium freisetzte. Die Halbwertzeit beträgt fünfzehnhundertneunzig terranische Jahre. Selbst wenn hier noch jemand leben sollte, was unwahrscheinlich ist wird ihn die Strahlung innerhalb kürzester Zeit umbringen."
    Die Jet hatte eine Strecke von mehr als tausend Kilometern zurückgelegt.
    Was ihre Instrumente erfassen konnten, wurde zur ORINOCO gesendet. Die Unterhaltungen der Männer waren ebenfalls in den Lautsprechern der Interkoms zu hören, und die Schiffsbesatzung sah mit Sanda und den vier Männern der Stammbesatzung die grauenvollen Bilder, sah die drohenden Wolken und die Blitze, die ins Chaos hinunterzuckten. Sie betrachteten die Schirme und fröstelten.
    „John - Sie können dort unten auf Beta nichts Lebendes mehr feststellen? Ist das so?"
    „Ja. Nach dem, was wir sehen mußten, hat sich die Bevölkerung des Planeten selbst ausgerottet. Es ist furchtbar. Das, was wir hier sehen müssen, ist vor langen Jahren der Erde erspart geblieben. Sie erinnern sich, Käptn?"
    Bontainer lachte nicht, als er ironisch erwiderte: „Erinnern nicht gerade, aber ich weiß darüber Bescheid. Es war Perry Rhodan, der Terra vor dem Schicksal bewahrte, als radioaktive Wüste durch den Kosmos zu rotieren."
    Die Ruhe, die nach dieser Antwort sich ausbreitete, zeigte die Spannung an, in der sich die Männer befunden. Sie wurde zerfetzt, als sich die Stimme des Diensthabenden der Ortungszentrale einschaltete. Sämtliche Lautsprecher an Bord begannen zu klirren. Der Mann schrie: „Achtung! Hier spricht die Ortung. Wir haben soeben eine fünfdimensionale Strukturschwingung angemessen. Die überlichtschnelle Schockwelle hat uns vor drei Sekunden erreicht."
    „Haben Sie die Richtung feststellen können?"
    erkundigte sich Bontainer scharf.
    „Selbstverständlich. Galaktisches Zentrum. Wir geben die genauen Daten in wenigen Sekunden zu Ihnen hinunter, Käptn."
    „Gut. Sanda?"
    Augenblicklich meldete sich John Sanda, der sofort geschaltet und die Jet schräg nach oben gezogen hatte und direkt die obere Kante der schwarzen Wolkenwand ansteuerte. Die Wolke, ein Gemisch aus Dreck radioaktivem Fallout und Wasserdampf, wurde noch immer von fahlen Blitzen durchzuckt. Ein ungewöhnlich heftiger Sturm trieb die Wolkenwand noch immer vorwärts von der Jet weg.
    „Ich habe mitgehört und steuere das Schiff an, Sir", sagte der Erste Offizier.
    „Gut, Kommen Sie so schnell wie möglich zurück.
    Wir starten nach den ermittelten Koordinaten, sobald Sie mit der Jet an Bord sind."
    Die Strukturtaster der ORINOCO hatten angesprochen. Das bedeutete, daß eine Schwingungswelle, wie sie vergleichsweise bei Transitionssprüngen, die kaum noch ein Imperiumsschiff durchführte, vorkam, das Einstein-Universum an einer genau zu bestimmenden Stelle aufriß und sich überlichtschnell fortsetzte.
    Ebenso konnte die Transporttätigkeit eines starken Materietransmitters jene Wellenfront auslösen. Es konnte nach reiflicher Überlegung angenommen werden, daß dort, am angemessenen Ort, etwas Ungewöhnliches geschehen war. Was es war, blieb noch ungeklärt.
    „Schleuse klar?" erkundigte sich John Sanda.
    „Zum Einschleusmanöver bereit", gab der Posten in der Kabine der Hangarschleuse zurück. „Sie können einschweben."
    Bontainer programmierte inzwischen die Positronik.
    Er hatte die Koordinaten vor sich, die auf einem kleinen Bildschirm von der Ortungszentrale heruntergeleitet worden waren. Der Lourener hatte hinter dem Sessel des Kapitäns
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