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0369 - Auf Dolan-Jagd

Titel: 0369 - Auf Dolan-Jagd
Autoren: Unbekannt
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dieser Stelle zusammengedrängt hatten."
    John Sanda wandte ihm sein betroffenes Gesicht zu und fuhr fort: „Und genau an dieser Stelle starben sie. Und vermutlich alle gleichzeitig. Ob wir jemals den Grund erfahren werden?"
    „Ich weiß es ebensowenig wie Sie, John", sagte Bontainer. „Ich rufe die ORINOCO. Wir starten eben vom Planeten weg. Bitte zum Einschleusen bereithalten, ferner zum Flug nach dem zweiten Planeten. Ende."
    „Verstanden!" antwortete jemand aus dem Raumschiff.
    Die Jet raste aufwärts, durchbrach die Lufthülle und näherte sich dem Raumschiff ... Die Männer an der Steuerung bremsten die Fahrt der ORINOCO ab, eine Schleuse im unteren Drittel der Kugel öffnete sich, und Bontainer bugsierte die Jet durch die mehr als vierzig Meter breite Öffnung. Die Polachse der Jet hatte eine Länge von zwanzig Metern, und die fünfunddreißig Meter durchmessende Scheibe wurde verankert. Die Bodenschleuse schob sich auf, die Männer gingen von Bord.
    In der Zentrale übernahm John Sanda wieder die Steuerung.
    „Wir haben inzwischen die Planeten dieses Systems katalogisiert", sagte eine Stimme aus der Ortungszentrale. „Sie haben, von der Sonne aus betrachtet, die Bezeichnung Alpha, Beta und Gamma erhalten."
    „Einverstanden!", erwiderte Bontainer. „Wir fliegen zu Beta."
    Der Schlachtkreuzer nahm Fahrt auf. Die optischen Erfassungsgeräte der Jet hatten die Bilder weitergeleitet und sie waren auf allen Schiffsschirmen zu sehen gewesen. Die Peilzentrale hatte auch die wichtigsten Stellen der Unterhaltung zwischen der erkundenden Jet und dem wartenden Schiff mitgeschnitten und auf die Schiffslautsprecher übergeblendet. Die Männer, die wartend auf ihren Posten saßen, wußten worum es ging und was auf Gamma vorgefallen war.
    Die ORINOCO beschleunigte und flog nach links, relativ zu der Geraden zwischen dem Planeten mit der ausgelöschten, radioaktiv strahlenden Siedlung und der Sonne aus gesehen. Der Planet Beta befand sich genau rechtwinklig von der Sonne, setzte man seine Position in bezug auf die Gammas.
    „Drei Monate im All, und wir sahen nichts anderes als Krieg und Niederlagen, Zerstörung und Angriffe.
    Welch eine finstere Zeit", sagte John Sanda nachdenklich und lehnte sich zurück. Der Autopilot steuerte jetzt die Metallmasse des Schiffes. Mit knapp Unterlicht jagten sie dem zweiten Planeten entgegen, schräg an der Sonne vorbei.
    „Es ist schwer zu sagen, warum die Galaxis von Auseinandersetzungen geschüttelt wird wie im Fieber", erklärte Bontainer. „Sämtliche Fehlleistungen, die intelligente Wesen aufbringen können, sind hier im Spiel. Neid, Mißgunst, Machtstreben, politisches Unvermögen ... alles das schafft übergenug Gründe, das Imperium anzugreifen. Wir müssen uns wehren, und wir tun dies, so gut wir es können."
    Er sah auf das Bordchronometer verglich Geschwindigkeit, Abstand und Zeit miteinander und wußte, daß innerhalb weniger Minuten der zweite Planet dieses kleinen Systems sich als halb ausgeleuchteter Ball, verziert mit den Linien von Wasser und Kontinenten, aus der Finsternis schälen würde. Aus jener unechten Finsternis in der Nähe des galaktischen Zentrums, wo die Sonnen so dicht standen, daß ihr vereinigtes Licht eine diffuse, rätselvolle Dunkelheit schuf. Sie war von der schwarzen Nacht in den galaktischen Außenbezirken verschieden und bewirkte, sah man auf die Schirme, die anstelle von Bullaugen einen Blick ins All ermöglichten, eine nervöse Angespanntheit, die sich jede Sekunde entladen konnte. Die achthundert Männer wußten, daß sie während des gesamten Fluges keinen Anspruch auf Ruhe hatten - jederzeit konnte die Maschinerie anlaufen, die einen Strukturriß des Einstein-Kontinuums aufwies.
    Jederzeit konnte der Kampf gegen einen Gegner losbrechen, der ihnen überlegen war.
    Die ORINOCO begann mit der Verzögerung.
    Vor ihr wuchs aus der seltsam transparenten Dunkelheit eine Halbkugel. Sie war gelb und dunkelblau, mit verwirrenden Linien und großen, leuchtenden Flächen, die kreisförmige Struktur hatten. Der Planet Beta kam näher, wurde größer, die Einzelheiten ließen sich besser unterscheiden. Schräg über die Hell-Dunkelgrenze verlief ein merkwürdiger Streifen, der aus Wolken bestand. Als einige weitere Sekunden verstrichen waren, sahen die Männer, daß es nicht Wolken waren, sondern eine fahlgelbe Wolkenwand von gigantischen Ausmaßen ... Sie überzog förmlich ein Drittel der sichtbaren Planetenoberfläche. In ihr schienen starke
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