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0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag
Autoren: Jason Dark
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und tiefer sanken beide Gegenstände. Schon jetzt konnte ich erkennen, wo sie landen würden. Es war genau der Platz, auf dem zuvor der Eiserne Engel gelegen hatte.
    Meine Spannung erhöhte sich. Ich dachte daran, daß die stummen Götter dem Würfel ihren Stempel aufgedrückt hatten, und mir fielen wieder Sheilas Worte ein.
    »Gib den Würfel ab!« hatte sie gesagt. »Gib ihm einer Person, die ihn besser gebrauchen kann. Dem Eisernen Engel!«
    Freiwillig hatte ich dies nicht getan, aber durch die Umstände konnte es sein, daß der Würfel tatsächlich in den Besitz des Eisernen Engels geriet.
    Ich überlegte, wie ich dann reagieren sollte. Ihm den Würfel überlassen…?
    Noch war es nicht soweit, denn nach wie vor befanden sich er und mein Kreuz zwischen Boden und Decke. Auch wurde er von dem roten, magischen Netz umhüllt. Wahrscheinlich sorgte es dafür, daß er seine Kräfte nicht entfalten konnte.
    Dann bekam er Kontakt.
    Ein Geräusch entstand nicht, so sacht und seicht berührte er die Steinfläche und blieb auf ihr liegen.
    Auch der Eiserne hatte sein Schwert sinken lassen. Es sah wieder normal aus, und auch das rote Licht, das den Würfel bei seiner Reise von der Decke her begleitet hatte, war verschwunden.
    Im Gesicht des Eisernen las ich die Anspannung, als er mir einen Blick zuwarf. »Der Würfel ist gefährlich«, flüsterte er. »Ich spüre es. Er und seine Beherrscher warten nur darauf, daß wir uns ihm nähern.«
    »Sollen wir es denn bleiben lassen?« fragte ich. »Denk daran, ich brauche mein Kreuz zurück.«
    »Das weiß ich, aber sei auf der Hut, John! Er hat sich aufgeladen. In seinem Innern befinden sich jetzt mehrere Kräfte, die versuchen werden, die ureigensten zurückzudrücken. Es sind die Kräfte des Guten, die meiner Väter.«
    »Danke für den Rat«, erwiderte ich und näherte mich dem Würfel mit vorsichtigen Schritten.
    Auch der Eiserne blieb nicht mehr stehen. Er bewegte sich zur Seite hin, damit er einen Standort erreichte, von dem aus er den Würfel und auch mich im Auge behalten konnte.
    Ich hatte mich der steinernen Liegestatt bis auf einen halben Schritt genähert. Jetzt blieb ich stehen, drehte ein wenig den Kopf und versuchte, von der Seite her in den Würfel hineinzuschauen.
    Wenn in seinem Innern sich mehrere Magien austoben wollten, konnte sich dort durchaus etwas verändert haben.
    Die Schlieren waren geblieben. Von der Form her hatten sie sich nicht verändert. Dafür von der Farbe. Nicht alle zeigten mehr den rotvioletten Schein, einige von ihnen, ungefähr die Hälfte, hatte das satte Grün des Druidenlandes angenommen. Es wurde von Aibon beherrscht.
    Und mein Kreuz schimmerte ebenfalls grün.
    Das wollte ich erst einmal haben.
    Ich streckte meinen Arm aus. Es waren nur mehr wenige Zentimeter, bis ich es greifen konnte, und in dem Augenblick, als sich meine Finger um das Kreuz schlossen, vernahm ich den warnenden Schrei des Eisernen Engels.
    »Nein, John nicht!«
    Zu spät, ich hatte es schon an mich gerissen! Und da reagierte auch der Würfel!
    ***
    Was ich bisher nur aus Erzählungen der Conollys kannte, traf mich nun selbst. Der Würfel verwandelte sich innerhalb einer Sekunde in einen tanzenden, zischenden Gegenstand, der gleichzeitig aufsprühte, als wollte er vor meinen Augen in die Luft fliegen.
    Durch den plötzlichen Schock sprang ich zurück, riß die Arme vor mein Gesicht, um der Blendung zu entgehen. Ich drehte mich erst um, als ich das schaurige Heulen hörte.
    Sie waren da!
    Zum erstenmal sah ich die grünen Gestalten mit den großen Mäulern, von denen mir Bill erzählt hatte. Wie lange Gespenster waren sie aus dem Innern des Würfels gestiegen und hatten sich materialisiert.
    Auch mein erster Eindruck glich dem meines Freundes Bill. Ich glaubte es hier mit einer besonderen Ghoulsorte zu tun zu haben, da diese Wesen einen schleimigen Körper besaßen, den sie auch in die Länge ziehen konnten.
    Und sie griffen an.
    Mein Kreuz befand sich in einer defensiven Lage. Ich bekam auch nicht Zeit, um es zu aktivieren, denn ich sah mich plötzlich zwei gefährlichen Angreifern gegenüber, die sich auf mich stürzen und mich umbringen wollten.
    Ihre Kraft spürte ich bereits, bevor sie mich erreicht hatten. Mir kam es vor, als wollten sie mich vom Boden in die Höhe reißen, und ich kippte schon zur Seite.
    Da kam der Eiserne.
    Ich hörte das Fauchen und wußte, daß er mit seinem Schwert zugeschlagen hatte, und dieser Waffe hatten auch die beiden Monstren nichts
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