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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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einen kurzen Blick auf den Inhalt der Kästen: Prospekte für Urlaubsreisen nach Hawaii, Florida, Kalifornien, Old Europe.
    Mir wurde sofort klar, dass mich der Bursche ganz schön angeschmiert hatte. Der Flur ging schnurgerade durch den Pavillon hindurch und führte nach einer weiteren Schwingtür auf den Gehsteig der 26th Street. Und genau in der gedachten Verlängerung des Flurs sah ich »meinen Mann« gerade in ein Yellow Cab klettern, eins von den New Yorker Taxis, die trotz ihrer großen Zahl immer besetzt sind, wenn man sie braucht.
    Ich probierte es trotzdem, aber ich winkte völlig vergeblich. Als ich den Gehsteig erreicht hatte, sah ich nur noch die Bremslichter des Wagens, als er vor der nächsten Ampel die Geschwindigkeit herabsetzen musste.
    Ich schnaufte wütend.
    Trotz meiner Vorsicht musste der Mantel-Mann gemerkt haben, dass ich ihn verfolgt hatte, und da hatte er sich den Trick mit dem Parkplatz ausgedacht.
    Es war sinnlos, jetzt mit dem Jaguar das Taxi zu.-suchen. Enttäuscht stand ich ein paar Sekunden auf dem Gehsteig und starrte in die Richtung, in der das Taxi verschwunden war.
    Plötzlich wurde mir bewusst, dass er dennoch eine Spur zurückgelassen hatte. Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in den Durchgang. Verglichen mit der brütenden Hitze draußen gab es hier beinahe so etwas wie erträgliche Temperaturen. Eine Minute gönnte ich mir den Luxus, die angenehme Kühle zu genießen, wobei ich mir eine Zigarette ansteckte, rauchte und nachdachte.
    Ein paar Minuten später saß ich wieder im Jaguar und klemmte mir den Hörer des Sprechfunkgerätes ans Ohr, um mich mit Detective Lieutenant Kendly verbinden zu lassen.
    »Ich war dem Burschen auf den Fersen, Kendly«, gab ich ehrlich zu. »Aber der Kerl hat mich kunstgerecht abgehängt.«
    »Von wem reden Sie eigentlich, Cotton?«
    »Von dem Mann im Mantel«, gab ich zur Antwort. Ich erzählte, was geschehen war.
    »Sehen Sie zu, ob Sie etwas damit anfangen können, Kendly. Ich schaukle jetzt wieder nach Jersey hinüber und werde endlich mit der Frau reden. Außerdem muss ich ja Phil wieder abholen. Er schnüffelt gerade ein bisschen hinter einem gewissen Rucci her, der sich für Peabodys Frau interessieren soll. Rufen Sie uns an, falls Sie auf dem Umweg über das Kennzeichen etwas über den Mantel-Burschen erfahren«
    »Wir haben eine Unterabteilung in unserer Kartei, in der die Vorbestraften nach ihren Gewohnheiten klassifiziert sind. Vielleicht ist mit dem Mantel-Tick etwas anzufangen.«
    »Hoffentlich. Wer so raffiniert ist, sollte uns wenigstens den Gefallen tun, eine fest stehende Gewohnheit zu besitzen. Haben Sie Papier in Reichweite? Dann schreiben Sie sich das Kennzeichen auf!«
    »Augenblick!«
    Ich wartete, bis er schreibfertig war, gab ihm die Nummer durch und beendete das Gespräch.
    Danach machte ich mich mit dem Jaguar wieder auf den Weg zum Holland-Tunnel, um nach Jersey City, auf die andere Seite des Hudsons, zurückzukehren.
    Unterwegs meldete sich das Sprechfunkgerät. Mein Chef, der Leiter des New Yorker FBI-Distrikts, wollte wissen, wie weit ich in dem Fall schon gekommen war. Mr. High hörte mit der bei ihm üblichen Geduld und Konzentration zu und meinte dann: »Nehmen Sie der Mordkommission nicht zu viel Arbeit ab, Jerry.«
    »Ganz gewiss nicht, Chef«, versprach ich. »Aber den Brief, den er bei sich hatte, können wir nicht übersehen. Erpressung ist Sache des FBI, Chef, dafür sind wir nun einmal zuständig. Und es ist ja gut möglich, dass das Opfer dem Erpresser mit einer Anzeige drohte und deshalb ermordet wurde.«
    »Wenn Sie etwas Genaueres wissen, verständigen Sie mich bitte. Viel Erfolg!«
    »Danke, Chef«, sagte ich und hakte den Hörer zurück. Wenn wenigstens diese Hitze nicht wäre, dachte ich, als das Gerät schon wieder summte.
    »Cotton. Was ist denn jetzt schon wieder los? Ich bin allein im Wagen und habe nur eine Hand zum Steuern, wenn ich mit euch Konversation machen muss.«
    »Lieutenant Kendly verlangt nach dir, Jerry«, sagte der Kollege aus der Leitstelle.
    Zwischen dem Ende unseres letzten Gesprächs und diesem erneuten Ruf konnten praktisch noch nicht viel mehr als zehn Minuten vergangen sein. Kendly musste also etwas Wichtiges erfahren haben.
    »Wir sind einen Schritt weiter«, meldete der Leiter der Mordkommission. »In unserem Archiv gibt es nur eine einzige Karte über einen Mann, der immer einen Mantel trägt. Größe knapp sechs Fuß, Cotton, könnte das stimmen?«
    »Ja, das
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