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0366 - Er kam aus der Tiefe

0366 - Er kam aus der Tiefe

Titel: 0366 - Er kam aus der Tiefe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fuchsbau wie diesen nicht ungesichert lassen! Nicht sie waren in der Falle, sondern ich…
    Er schnellte sich wieder hoch, als der Junge ihn ansprang. Ein Fausthieb traf den Dieb und schlenderte ihn zur Seite. Zamorra empfing von dem zweiten einen schmerzhaften Tritt, faßte aber blitzschnell zu und drehte an dem Bein. Der Angreifer kreischte schrill und wurde durch die Luft gehebelt. Der dritte flitzte mit dem Geldbeutel in der Hand an Zamorra vorbei zur Straße hinaus. Zamorra riß das Schwert aus der Scheide und schleuderte es dem Jungen so zwischen die Beine, daß er nicht verletzt wurde, aber zu Fall kam. Der Beutel flog durch die Luft auf die Straße hinaus. Der Inhalt entleerte sich in einem goldenen Reigen.
    Zamorra sprang mit einer Verwünschung hinter dem Jungen hqr. Der wälzte sich herum und starrte seine Beine an. Der Schmerz setzte erst jetzt ein. Mit einem Blick erkannte Zamorra, daß der Junge nur ein paar leichte Schnittwunden abbekommen hatte, die ungefährlich und oberflächlich waren. Sie würden ihn nicht einmal sonderlich beim Laufen behindern.
    Zamorra nahm das Schwert wieder an sich.
    »Ich sollte dir den Hintern versohlen«, knurrte er grimmig und sah auf die Straße. Dort stürzten sich halbnackte Kinder auf die Goldmünzen, prügelten sich darum, wurden von Halbwüchsigen vertrieben. Das ganze spielte sich innerhalb weniger Augenblicke ab. Zamorra sah seine Goldstücke in fremden Taschen verschwinden. Mit einem Kampfschrei schnellte er sich auf die Straße und ließ die Fäuste fliegen. Immerhin schaffte er es, drei Münzen zurückzuerobern. Mit dem Rest verschwanden Kinder und Halbwüchsige, lachten aus sicherer Entfernung höhnisch und tauchten in der Menge unter.
    Zamorra nahm den leeren Beutel auf, ließ die drei geretteten Münzen hineinfallen und knotete ihn wieder an den Gürtel, diesmal nach vorn, so daß er ihn im Auge behalten konnte. Er sah sich um. Im Innenhof hatten sich die drei Burschen humpelnd zurückgezogen und drohten Zamorra mit den Fäusten.
    »Unrecht Gut tut selten gut«, murmelte er. Was hatten sie nun davon? Er schob das Schwert in die Scheide zurück und rückte es zurecht. Dann setzte er sich langsam wieder in Bewegung. Siebzehn Münzen verloren! Solange er es mit einem Dieb zu tun hatte, war alles kein Problem. Er hatte ihn gefunden und rechtzeitig gestellt. Aber er konnte unmöglich diese ganze Schar von kleinen Gaunern verfolgen. Die Goldstücke konnte er getrost vergessen. Aber die drei verbliebenen Münzen waren immer noch ein gehöriger Reichtum. Sid Amos hatte ihn äußerst üppig ausgestattet, mußte er neidlos anerkennen. Nun, Merlins Stellvertreter konnte ja auch aus dem Vollen schöpfen. Und er tat es keineswegs uneigennützig.
    Während Zamorra langsam zur Schänke zurückkehrte, um seine Schulden zu bezahlen, erinnerte er sich daran, wie es begonnen hatte…
    ***
    In Assam, dem östlichen Zipfel Indiens, hatten sie einen Tempel des Ssacah-Kultes ausgeräuchert. Gut ein halbes Hundert der Miniatur-Kobras, die aussahen wie kunstvolle Skulpturen und die doch nichts anderes waren als äußerst gefährliche, immer noch aktive Bestandteile eines eigentlich längst toten Schlangen-Dämons, waren vernichtet worden. Dazu die zu Gold verwandelte Mumie eines namenlosen Dämons aus ferner Vergangenheit, von dem niemand wußte, welche Macht er einst besessen hatte.
    Mit Rob Tendyke waren sie zu dessen Landhaus in den Sümpfen Floridas geflogen, um dort ein paar Tage auszuspannen. Sie hatten es sich reichlich verdient nach den zurückliegenden Strapazen.
    Schließlich waren sie nach Europa zurückgekehrt.
    Im Beaminster Cottage, ihrem südenglischem Ausweich-Domizil nach der weitgehenden Zerstörung des Château Montagne im Loire-Tal, erwartete sie eine Nachricht von Sid Amos. Kommt unverzüglich nach Caermardhin. Ich habe eine Spur von Sara Moon, hatte der dunkle Bruder Merlins ihnen mitgeteilt.
    Also waren sie nach Wales gefahren. Den Weg in Merlins unsichtbare Burg auf der Spitze eines Berges südlich der kleinen Mini-Stadt Cwm Duad kannten sie noch. Sid Amos empfing sie recht aufgeregt.
    »Sara Moon ist seit kurzer Zeit wieder in Ash’Cant«, sagte er.
    Zamorra hob die Brauen. »Ash’Naduur…«, verbesserte er.
    Amos grinste dämonisch. »Nein, mein Lieber. Ash’Cant. Es ist ein wenig größer als Ash’Naduur, und auch ein wenig belebter. Ihr seid übrigens beide schon einmal dort gewesen.«
    Überrascht sahen Zamorra und Nicole sich an.
    »Es ist die
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