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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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seinen Arm aus.
    »Appartement 150.«
    Phil Decker ging mit schnellen Schritten auf die Tür zu. Er zog den Generalschlüssel aus der Tasche, den ihm der Hausmeister gegeben hatte, und öffnete das Appartement von Cumbers.
    Mein Freund durchsuchte Schrank, Bett und Schuhschrank. Säuberlich standen fünf Paar Schuhe nebeneinander.
    McDun klappte seinen Arbeitskoffer auf, griff den Wedel und stäubte schwarzen Puder auf den Knopf der Aufzugstür.
    »Mehr Fingerabdrücke, als uns lieb sind«, murmelte er.
    Dann machte er sich im Lift an die Arbeit. Sein Wedel wischte über einige Stellen an der Wand. Mit der Lupe untersuchte er die Ergebnisse. Die Prints unter der Knopfreihe fesselten seine Aufmerksamkeit besonders. Nach einigen Augenblicken rief er in den Flur: »Hallo, Agent Decker, das dürfte Sie interessieren!«
    ***
    Ich fuhr aus dem Halbschlaf auf. Ein kühler Luftzug strich über meine Stirn. Langsam nur fand ich in die Wirklichkeit zurück.
    Ich richtete mich vorsichtig auf. Die Pritsche war stark ausgelegen, gab also kein Geräusch von sich.
    Es war dunkel im Raum. Trotzdem spürte ich, dass wir nicht allein in unserer Zelle waren.
    Ich hatje keinen Schlüssel gehört, der sich im Schloss gedreht hätte.
    Sollte das Wachpersonal nur den Riegel vorgeschoben haben?
    Ich hielt die Luft an. Hatten wir wirklich Besuch? Schickte das Gangstersyndikat seinen Henker für Worecki?
    Meine Hand führ in den Jackenausschnitt. Ich hatte diese Bewegung hundertmal geübt. Als ich den Revolverknauf zwischen meinen Fingern spürte, fühlte ich mich sicherer.
    Ich sprang hoch.
    In diesem Augenblick sauste ein harter Gegenstand durch die Luft. Der Schlag ging krachend auf meiner Pritsche nieder.
    Ich ließ meine linke Faust vorpreschen. Sie traf den Körper meines Gegenübers. Dann wich ich schnell aus.
    Hinter mir hörte ich Geräusche. Worecki wälzte sich auf seiner Pritsche. Jemand schien sich über ihn geworfen zu haben. Ich wirbelte herum, stürzte auf Woreckis Pritsche und bekam Drillichzeug zu packen. Mein neuer Gegner war ein sehniger Bursche, der kein Gramm Fett zu viel besaß. Worecki röchelte, der Bursche presste ihm offenbar die Kehle zu. Ich hieb dem Würger meinen Pistolenlauf auf den Hinterkopf. Der Bursche bäumte sich nach hinten auf und fiel auf die Erde.
    In diesem Augenblick flog der zweite Angreifer auf mich zu. Ich hatte ihm den Rücken zugewandt, merkte aber, dass er mit angezogenen Knien auf mich gesprungen war.
    Dann spürte ich, wie meine Haut unter dem Ohr'geritzt wurde.
    Ein Messer oder ein spitz gefeilter Nagel als Mordwaffe! Ich griff verzweifelt zu. Meine Finger umspannten eine Faust. Ich packte aber mit der zweiten Hand nach. Jetzt hatte ich ihn! Mit einem Ruck beugte ich mich wieder, sodass der Gangster über mich flog. Er krachte gegen die Zellenwand und landete unsanft in der Gegend, wo die Waschschüsseln standen.
    Das Scheppern musste im ganzen Gebäude zu hören gewesen sein.
    In diesem Moment glomm das trübe Licht auf. Für einen Moment war ich geblendet. Dann sah ich aber rechtzeitig die Gefahr, in der ich schwebte.
    ***
    Phil verließ nach der optimistischen Ankündigung des Print-Experten Cumbers Behausung und trat in den Flur.
    »Ich bin hier, Agent Decker«, rief McDun aus dem Lift.
    »Diese Abdrücke stammen wahrscheinlich von dem Mörder. Die Spuren sind durch das dunkle Pulver sichtbar geworden.«
    McDun hielt die Lupe über die Prints.
    »Ja, es gibt keinen Zweifel. Das ist der Abdruck eines Handballens. Der Gangster hat sich gegen die Wand gestützt. Als er die Ermordete in den Aufzug stellte, hat er sich vorgebeugt und berührte mit der rechten Hand ein zweites Mal gegen die Wand.«
    Er zeigte Phil die Stelle. »Hier sehen Sie es ganz deutlich, Agent Decker. Das ist der Abdruck des Handballens.«
    »Der Abdruck eines Handballens gilt nicht als Beweismittel«, sagte Phil leise, »nur die Prints.«
    »Das schien der Mörder auch zu wissen. Denn an den Fingern trug er Handschuhe, die den Handballen freilassen. Autohandschuhe wahrscheinlich. Doch hilft es trotzdem: Der Mann hatte Handschuhgröße neun und war bestimmt einen halben Kopf größer als Sie, Agent Decker.«
    »Gute Arbeit, Cumbers«, sagte Phil anerkennend. »Lassen Sie durch Ihre Kollegen die restlichen Prints sichern, auch an der Tür im 14. Stock. Sie können inzwischen schon den Blutgruppentest machen.«
    ***
    Hinter dem niedersausenden Schemel sah ich das Gesicht eines typischen Gewaltverbrechers. Der Bursche biss
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