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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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schicken, der gerade frei ist«, sagte Mr. High.
    »Danke.«.
    »Ein seltsames Zusammentreffen, wenn Mord und Entführung zur gleichen Zeit in einem Hotel stattfinden. Meinen Sie nicht, Phil? Ich werde den Captain der City Police verständigen, dass sich das FBI für die Sache interessiert.«
    »Okay, Mr. High. Ich warte dann auf Ihren Anruf.«
    Phil hörte, wie am anderen Ende aufgelegt wurde.
    Elf Menschen verließen gerade die Hotelhalle. Vor der Tür stand eine Anzahl Taxis. Wade wollte jedes Aufsehen vermeiden.
    Zurück blieben nur Mr. Beverin und die vier Kinder.
    Mein Freund wartete. Er wurde ungeduldig. Kostbare Sekunden gingen verloren. Der Mann, der Mrs. Leaver verschleppt hatte, konnte mit seinem Opfer noch im Haus sein.
    Phil brauchte den Haussuchungsbefehl, bevor er mit der Arbeit begann.
    Nach drei Minuten schrillte das Telefon. Hastig griff mein Freund zum Hörer. Mr. High sprach sofort: »Hallo, Phil. Alles Okay. Wir übernehmen den Fall. Ich habe mit der City Police gesprochen. Vom zuständigen Revier sind bereits sechs Mann unterwegs. Mit denen können Sie das Haus durchsuchen. Ihr Kollege Frederic bringt den Haussuchungsbefehl mit. Sie können anfangen. Lieutenant Wade soll mit den Vernehmungen beginnen. Ich schicke unseren Vernehmungsspezialisten Harding rüber. Der wird Ihnen behilflich sein, Phil. Sonst was Neues?«
    »Ja, Chef. Da sind zwei Männer, die mir nicht gefallen.«
    »Moment, ich notiere«, sagte Mr. High sofort. Phil fuhr fort: »Josoe Cumbers, 54 Jahre alt, wohnhaft in Philadelphia, Grand-National Street 56, Strumpffabrikant. Und Bill Reis, Alter 49, Philadelphia, Sunset Boulevard 55. Die beiden kamen mit der Frau von Reis die Treppe herunter, als ich die Tote im Aufzug fand.«
    »Okay, Phil. Ich werde sofort alles in die Wege leiten.«
    »Thanks, Mr. High. Ich gebe Ihnen Nachricht, wenn ich zum Revier rüberfahre.«
    Phil legte den Hörer auf und dachte nach. Es gab eine Menge Hinweise. Die auseinandergerissenen Briefe, die Kleider auf dem Bett, die Schubladen.
    Phil erhob sich und verließ die Portiersloge. An einem Tisch in unmittelbarer Nähe des Hoteleingangs, saßen zwei Männer in hellgrauen Anzügen. Sie rauchten und studierten scheinbar Börsenberichte. Die beiden Detectives hatten einen Spezialauftrag: Die Gäste abzufangen, die gegen Abend ins Hotel zurückkehrten.
    Mein Freund warf einen Blick zum Lift. Er war noch gesperrt. Ein Mann von der Mordkommission hatte davor Posten bezogen. Phil benutzte die Treppen. Keuchend erreichte er den fünften Stock. Die beiden Cops hatten sich Stühle besorgt und hockten vor Mrs. Leavers Appartement.
    »Na, hat sich keiner gefunden, euch Gesellschaft zu leisten?«, fragte Phil.
    »Nein, nicht einmal ein Zimmermädchen«, grunzte Sergeant Miller.
    »Als es uns sah, lief es kreischend davon.«
    »Gleich gibt es Arbeit für uns. Durchsuchung von fast 200 Zimmern. Aber vorher will ich noch einen Blick in Mrs. Leavers Appartement werfen«, sagte Phil und stieß die Tür auf.
    Die farbige Neonreklame von der gegenüberliegenden Straßenseite warf gespenstisches Licht in das Zimmer. Es war bereits dunkel.
    Phil tastete mit der Hand nach dem Lichtschalter. Neonröhren flammten nach einem metallischen Klicken auf.
    Mein Freund warf einen Blick auf das Bett.
    Er stutzte. Zwei Kleider von unterschiedlicher Größe lagen nebeneinander. Das kleinere Kleid, olivgrüner Samt, hätte Mrs. Leaver passen können. Aber das andere, bedeutend größere Kleid, konnte die Frau im Nerzmantel getragen haben.
    ***
    Der Wärter riss die Klappe in der Zellentür auf. »Das Essen«, brummte er.
    Jeff Murphy trat an die Luke und reichte sein Geschirr hinaus. Der Geruch von Lauchsuppe und gekochten Kartoffeln drang in die Zelle. Es war kein schöner Geruch.
    Ich sprang von der Pritsche und hielt meinen Essnapf durch die Luke. Die behaarte Hand des Cops reichte die Speise wieder herein. Der Cop selbst blieb unsichtbar für uns.
    Auch Worecki ließ sich seinen Blechnapf füllen. Zum Schluss reichte der Wärter drei Scheiben Brot.
    Worecki verteilte das Brot und kauerte sich wieder auf seine Pritsche. Das Essen stellte er vor sich auf den Fußboden, während Jeff und ich unsere Suppe löffelten.
    Worecki rührte seinen Blechnapf nicht an.
    »Warum isst du nicht?«, fragte Murphy nach einer Weile.
    »Shut up«, knurrte Worecki böse.
    »Keinen Appetit?«, fragte ich. Worecki warf mir einen vielsagenden Blick zu. Dann murmelte er: »Damned, bist doch kein Anfänger mehr.
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