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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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Augen.
    »Ein nicht alltäglicher Fall, dass ein FBI-Agent zum Beschützer eines Schwerverbrechers bestellt wird«, erläuterte der Direktor.
    Murphy blieb allein zurück. Als ich einen Blick zurückwarf, sah ich, wie Jeff sich unter das Bett von Worecki beugte. Da stand der Blechnapf mit dem Essen, das Worecki nicht angerührt hatte.
    ***
    Noch immer patrouillierten die Wachtposten mit umgehängter Tommy Gun. Im Keller wurden die drei Strafgefangenen verhört.
    Ich bat, den Transport einige Minuten aufzuschieben. Die drei Burschen wollte ich mir einmal in aller Ruhe ansehen.
    Der Kellerraum, in dem die Verhöre stattfanden, war zwölf Schritte lang und ebenso breit. Hinter einem kleinen Schreibtisch hockte ein FBI-Kollege aus Baltimore, den ich kurz vor meiner Einlieferung ins Zuchthaus kennengelernt hatte.
    Im grellen Schein der Tischlampe saß der Mann, der mich mit einem Messer angegriffen hatte.
    »Also, Kalwic, wer hat euch den Auftrag gegeben?«, fragte der Kollege aus Baltimore.
    Kalwic starrte teilnahmslos vor sich hin. Erst als er mich sah, kam Leben in seine Gestalt. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    Ich nahm auf einem Schemel neben ihm Platz. Der Attorney hockte auf der anderen Seite des Schreibtisches. Mein Kollege aus Baltimore saß völlig im Dunklen.
    »Die anderen werden mit Freuden plaudern«, sagte er. »Abführen.«
    Ich nutzte die Pause und reichte ihm die Hand.
    »Haben Sie das Gefühl, dass die drei irgendwas erzählen werden?«, fragte ich.
    Mein Kollege brummte: »Wer würde an ihrer Stelle auch nur ein Sterbenswörtchen von sich geben? Es muss direkte Kanäle von der New Yorker Gangsterzentrale in dieses Zuchthaus geben. Und die Brüder wissen, dass sie geliefert sind, wenn sie ein Wort verraten. Aber ich gebe noch nicht auf, und wenn ich bis morgen Abend hierbleiben müsste.«
    Als ich hinausging, führten zwei Cops den zweiten Burschen herein. Er war aschgrau im Gesicht.
    Ich stieg die Treppe hinauf und erreichte das Erdgeschoss. Nach wenigen Minuten stand ich neben Worecki im Entlassungsoffice des Zuchthauses von Baltimore.
    Ein Detective Lieutenant erklärte den Abmarschplan: »Das Hoftor ist zu schmal für den gepanzerten Lastwagen. Deshalb wartet der Wagen vor dem Hauptausgang. Die Straße ist um diese Zeit menschenleer.«
    »Und der Fahrer Ihres Lastwagens? Ist er zuverlässig?«, fragte ich.
    »Der Fahrer ist unbedingt zuverlässig«, antwortete der Lieutenant.
    »Und die Zeitungen? Liegen sie auf der Lauer?«, fragte ich weiter.
    Der Lieutenant sah mich ungnädig an.
    »Wir haben niemanden informiert.«
    »Das wäre auch gar nicht nötig. Ein hell erleuchtetes Zuchthaus lässt immer eine Sensation vermuten.«
    Plötzlich wurde unser Gespräch durch einen lang gezogenen Schrei unterbrochen. Er kam aus dem Zuchthaus und war selbst im Außengebäude zu hören.
    Wir jagten zur Tür. Ein zweiter Schrei erschütterte die Luft, fürchterlicher als der erste.
    ***
    Vor sieben Stunden hatte mein Freund die Leiche aus dem Lift aufgefangen. Seit drei Stunden vernahmen Phil, Wade und Harding pausenlos die Bewohner des Hotels. Die elf Gäste, die sich zwischen 17 Uhr und 17.45 Uhr im Hotel befanden, hatten ein Alibi.
    Einiges hatten sie natürlich herausgefunden, aber es waren Kleinigkeiten.
    Mosaiksteinchen, die noch nicht zusammengefügt werden konnten. Die Ermordete war mit Mrs. Leaver bekannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit war die Leiche im 14. Stockwerk in den Lift gestellt worden.
    Als Mörder konnten alle Hotelgäste, das Personal oder ein Fremder infrage kommen.
    Die Möglichkeit, dass die Frau bereits tot ins Hotel geschafft worden ist, schied aus. Das hätte bemerkt werden müssen.
    In einem Nebenraum saß ein Zeichner. Er hatte bereits das fünfte Porträt nach dei; Anatomie des Kopfes und den Angaben des Zimmermädchens angefertigt.
    Das Mädchen rieb sich die müden Augen. Der Zeichner hielt ihr das Blatt hin.
    »Ja, das ist sie. Genauso sah sie aus«, rief es dann und starrte unentwegt auf das Blatt. Der Zeichner sprang auf, lief hinaus und ließ sich von einem Streifenwagen zum Headquarter fahren.
    Ein Cop brachte einen Brief herein.
    »Was soll das?«, fragte Wade ärgerlich über die Störung.
    »Ein eiliger Brief für Agent Decker«, sagte der Sergeant.
    Phil sprang auf und riss dem Sergeant das Schreiben aus der Hand.
    ***
    Wir spurteten über den langen Gang zurück. Der Cop öffnete hastig die Stahltüren. Auf dem Flur des dritten Stockwerkes liefen die
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