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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Spuren zu legen. Die Zeit des Irritierens war vorbei.
    In dieser Nacht mußte der Werwolfjäger sterben. Denn sonst würde er die Wahrheit doch noch erkennen.
    Das schwarzblütige Wesen hoffte, daß die Anstrengungen nicht umsonst waren.
    Das Camp mußte verlöschen wie eine Kerzenflamme im Sturm. Die Ölförderung durfte nicht aufgenommen werden.
    Und die Kreatur der Nacht machte sich auf den Weg, abermals zu töten.
    ***
    Während sie unterwegs zur Arztpraxis waren, die der Beschreibung des Serviergirls nach eine Klinik im Mini-Format sein sollte, hörte Zamorra hinter sich wieder die tapsenden Schritte und das heisere Hecheln aus der Wolfskehle. Aber der Werwolf blieb unsichtbar!
    Diesmal setzte Zamorra den Kristall ein. Wiederum zuckten Blitze aus dem Dhyarra huschten über die Straße, über die Fläche, bestrichen das Gebiet, in dem sich der Wolf den Geräuschen nach befinden mußte.
    Aber nichts geschah. Es gab keinen Treffer.
    »Wenn ich nicht wüßte, daß tatsächlich etwas dahinter stecken muß, würde ich behaupten, es sei Verfolgungswahn«, sagte Nicole. Sie selbst nahm überhaupt nichts wahr. Es schien, als habe die unsichtbare und unangreifbare Bestie es nur auf Zamorra abgesehen.
    War es wirklich Taurak? Nach Zamorras Worten war sie in ihrer Meinung nun doch wieder schwankend geworden. Aber wer sollte es sonst sein? Sie hatte niemanden gesehen. Und Angaunok war bei Zamorra gewesen und konnte nachweislich ebenfalls nicht der Werwolf sein.
    Vier Personen hatten sie anfangs verdächtigt. Eine davon war tot, die andere ebenfalls ein Opfer. Blieben zwei, die es aber möglicherweise auch nicht sein konnten. Was, wenn der Werwolf außerhalb des Verdächtigenkreises zu suchen war?
    Nicole schluckte.
    Dann tappten sie erst recht im dunkeln!
    Vor ihnen tauchte die Mini-Klinik auf, eine Baracke, die äußerlich wie jede andere aussah. Hinter den Fenstern brannte Licht. Vor dem breiten Eingang stand das Krankenfahrzeug.
    »Was ist, wenn wir jetzt den Werwolf dorthin gelockt haben, wo er MacNell findet, um ihm den Rest zu geben?« fragte Nicole.
    »Dann können wir es auch nicht ändern«, sagte Zamorra rauh. Er versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war abgeschlossen. Zamorra fand einen Klingelknopf und begrub ihn unter seinem Daumen.
    Nach ein paar Augenblicken näherte sich jemand. »Was bei allen Nachtgeistern ist denn jetzt schon wieder los?« hörten sie Angaunoks Stimme hinter der Tür. Dann öffnete der Eskimo die Tür.
    »Ihr?«
    »Wir«, sagte Zamorra und schob sich einfach an ihm vorbei. Nicole folgte ihm sofort.
    »Ihr könnt nicht einfach hier hereinstürmen«, fauchte der Eskimo. »Das ist…«
    »Nach deiner Meinung vielleicht verboten, nach unserer nicht«, unterbrach Zamorra. »Wo ist MacNell?«
    »Im OP, unterm Messer«, sagte Angaunok. »Du willst doch wohl nicht ausgerechnet jetzt zu ihm?«
    »Ist er bei Bewußtsein?«
    »Nein.«
    »Unter Narkose?«
    »Der Doc hielt es nicht für nötig…«
    »Dann wird er ja bald erwachen, und dann möchte ich mit ihm reden«, sagte Zamorra. Er sah sich um. An den Türen waren kleine Schilder. Der OP-Raum war dadurch sofort zu finden. Zamorra näherte sich der Tür und legte die Hand auf die Türklinke.
    Nicole sah ihm mit gemischten Gefühlen zu. Sie selbst schreckte davor zurück, einen Operationsraum einfach so zu betreten. Konnten so nicht zu leicht Keime übertragen werden?
    Aber Zamorra schob die Tür einen schmalen Spalt weit auf. Er warf einen Blick in den Raum.
    »Oh«, murmelte er, als er erkannte, was sich dort abspielte.
    Doc Smythers beugte sich über ein Waschbecken und reinigte seine Hände. Er war mit seinen Maßnahmen zur Rettung des Verletzten fertig. Auf dem schmalen Tisch lag MacNell, dessen Oberkörper und Schulter förmlich unter Verbänden verschwanden. Und neben MacNell stand - Taurak.
    Seine linke Hand berührte MacNells Stirn. Die Augen des Schamanen waren geschlossen. Seine Lippen bewegten sich.
    Das Amulett arbeitete immer noch nicht wieder zufriedenstellend und konnte Zamorra daher keine Hilfe bieten. Aber er ahnte auch so, daß sich hier etwas Ungeheuerliches abspielte. Umsonst war Taurak nicht herher gekommen.
    Zamorra betrat den Raum und eilte auf Taurak zu. »Zurück«, rief er ihm zu. »Sofort! Finger weg von MacNell!«
    Am Waschbecken fuhr der Lagerarzt herum. Seine Augen weiteten sich. »Was machen Sie hier? Sie können nicht einfach hier hereinplatzen! Außerdem müssen Sie Schutzkleidung…«
    »Taurak trägt auch
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