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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska
Autoren: Werner Kurt Giesa
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getäuscht.
    Wenn sich dort jemand bewegte, mußte sie ihn doch sehen.
    Das Licht einer Straßenlaterne reichte dazu aus.
    Aber nichts geschah, nichts bewegte sich mehr.
    Sie wollte sich gerade umwenden und in den Saloon zurückkehren, als sie Taurak sah.
    Der Schamane trat aus der Dunkelheit durch den Zwielicht-Streifen und näherte sich der Seitenwand des Saloons. Dort, wo Nicole den Schatten zu sehen geglaubt hatte, mußte es eine Tür geben, die sie nicht erkennen konnte. Taurak benutzte sie, um im rückwärtigen Teil des Gebäudes zu verschwinden.
    Was tat er dort? Warum benutzte er nicht den vorderen Eingang? Wollte er etwa gar nicht in den Saloon?
    Mit ein paar schnellen Schritten erreichte Nicole die Tür. Sie war nicht abgeschlossen. Nicole öffnete sie und trat in einen schmalen Korridor.
    Der Anbau unter dem Zeichen der roten Laterne befand sich auf der anderen Seite des Gebäudes. Nicole lief also keine Gefahr, versehentlich ins falsche Milieu zu geraten und von den Damen des horizontalen Gewerbes als vermeintliche unerwünschte Konkurrenz Prügel zu beziehen.
    Sie zog die Tür wieder hinter sich zu und sah sich um.
    Rechts schien es zum Saloon zu gehen. Soeben klappte da eine Zwischentür zu. Nicole jagte hinüber, öffnete sie vorsichtig und sah, daß es hier einen Quergang gab. Nur ein paar Meter weiter schlüpfte gerade eine nackte Gestalt durch einen Vorhang, hinter dem Musik und Stimmengewirr erscholl. Alana hatte ihren zweiten Auftritt.
    Nicole atmete tief durch. Für ein paar Augenblicke hatte sie geglaubt, den Werwolf vor sich zu haben. Aber da war wohl nur der Wunsch der Vater des Gedanken gewesen.
    Sie seufzte und kehrte zurück. In der anderen Richtung gab es eine weitere Tür und einen Vorhang vor einer Nische direkt daneben.
    Nicole berührte die Türklinke vorsichtig. Die Tür war abgeschlossen.
    Etwas enttäuscht wandte sie sich ab. Da sah sie aus den Augenwinkeln den Fleck an der Kante der Türklinke.
    Sie berührte ihn. Es war eine rote Flüssigkeit, schon fast getrocknet und klebrig. Der Geruch war der von Blut.
    Nicole war wie elektrisiert. Es sah so aus, als habe jemand diese Tür geöffnet, die Klinke abgewischt und die Tür wieder verschlossen. Und das Abwischen war in Eile und nicht hundertprozentig sauber geschehen.
    Sie dachte an den Werwolf, den sie hatte heulen hören. Er hatte wieder ein Opfer gerissen und war hierher geflüchtet!
    Taurak…?
    Und was war hinter der Tür? Ein Abstellraum? Aber von irgendwoher mußte ja auch Alana gekommen sein. Blieb der Vorhang. War dahinter ihre Garderobe?
    Da bewegte die Türklinke sich.
    Nicoles Schrecksekunde war extrem kurz. Sie verschwand blitzschnell hinter dem Vorhang und hoffte, daß der nicht zu verräterisch nachschwang!
    Die Tür, die abgeschlossen war, wurde langsam geöffnet. Nicole hatte aber kein Schlüsseldrehen vernommen!
    Sie hielt den Vorhang mit spitzen Fingern fest. Er war dünn genug, daß sie durch den Stoff sehen konnte. Die Nische, in der sie sich befand, war dunkel, der Korridor erleuchtet. Sie sah jemanden auf den Korridor treten, die Tür wieder zudrücken und dann zur Außentür gehen. Er achtete anscheinend nicht auf den Vorhang. Nicole spähte hinter dem Mann her. Als er den Korridor nach draußen verließ, ohne zu ihr herüberzusehen, erkannte sie Taurak.
    Als er draußen war, glitt sie wieder hinter dem Vorhang hervor. Sie berührte mit dem Ellenbogen etwas. Ein Regalbrett. Die Nische war so etwas wie ein Abstellraum. Da blinkte etwas auf dem Brett. Ein Schlüssel.
    Unwillkürlich griff Nicole danach, hielt ihn zwischen den Fingern, ohne zu wissen, warum. Sie trat wieder vor die Tür, durch die Taurak gegangen war. Drückte die Klinke nieder.
    Abgeschlossen.
    Aber, verflixt noch mal, er hatte sie doch nicht hinter sich verriegelt! So viel Zeit hatte er sich gar nicht genommen. Und ein Schnappschloß konnte es nicht sein. Das hätte Nicole klicken gehört.
    Sie drehte den Schlüssel zwischen den Fingern. Ob der paßte?
    Sie probierte es aus und entriegelte das Schloß. Die Tür schwang nach innen auf. Nicole berührte den Lichtschalter und sah sich in einer Garderobe.
    Alanas Garderobe. Ihre Kleidung lag auf Stuhl, kleiner Couch und Fußboden verstreut.
    Nicole drückte die Tür hinter sich zu. Daß der Schlüssel zu Alanas Garderobe auf dem Regalbrett der Nische gelegen hatte, wunderte sie nicht. Wohin sollte die Tänzerin auch damit während ihres Auftrittes?
    Nicole sah sich rasch um. Sie entdeckte ein
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