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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sprintete er los. Er rutschte wieder, konnte den Sturz gerade noch verhindern und war im nächsten Moment an der Haustür. Er stieß sie auf und stürmte in den Flur.
    Er sah einen düsteren Schatten, eine mächtige, zottige Gestalt, die knurrend hochfuhr. Unter der Gestalt lag MacNell, mit dem Gesicht nach unten. Sekundenlang sah Zamorra das Monster, sah die tückisch glühenden roten Augen. Er riß den Dhyarra-Kristall aus der Tasche und aktivierte ihn. Der Werwolf wirbelte blitzschnell herum, schnellte sich ins Wohnzimmer und versetzte der Tür einen Tritt. Sie flog zu, direkt gegen Zamorra, der an MacNell vorbei dem Werwolf nachsetzen wollte. Zamorra stieß die Tür wieder auf.
    Glas klirrte.
    Der Werwolf setzte mit einem gewaltigen Sprung durch das Fenster, zerstörte es dabei und kam draußen auf. Zamorra rannte zum Fenster. Er sah einen Schatten hinter den Bungalows verschwinden. Der Blitz, den er aus dem Dhyarra-Kristall jagte und der fahlblau hinter dem Werwolf her knisterte, verfehlte die Bestie. Auf einer Fläche von rund zwanzig Quadratmetern verdampfte der Schnee. Die weißen Dampf sch waden verhinderten, daß Zamorra sah, wohin der Werwolf floh.
    Zamorra wirbelte herum. Die Haustür zu erreichen, ging schneller, als aus dem Fenster zu springen und den Bungalow zu umrunden. Er hetzte an MacNell vorbei, erreichte die Haustür und sah einen Schatten, der sich in Richtung der Wohnbaracken entfernte. Wieder flammte ein fahlblauer Blitz aus dem Dhyarra, tastete nach dem rennenden, springenden Schatten. Die Luft knisterte. Dann war der Werwolf wieder verschwunden. Zamorra rannte ihm nach. Als er die Stelle erreichte, wohin er geblitzt hatte, war da wiederum nur eine aufgetaute Bodenfläche. Spüren von Wolfspfoten führten von hier fort, und in der Nähe hörte Zamorra das Biest heulen.
    Er rannte dem Geräusch nach. Er war dem Werwolf in diesen Minuten so nah wie nie zuvor. Er mußte ihn erwischen!
    Plötzlich änderten sich die Abdrücke. Aus den Wolfspfoten wurden menschliche Fußabdrücke. Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. Das Biest hatte sich zurückverwandelt in menschliche Gestalt!
    Trotzdem - es war unwahrscheinlich, daß der Werwolf gerade hier seine Kleidung deponiert hatte, und noch unwahrscheinlicher, daß er sie so rasend schnell anlegen konnte. Ein Nackter, der durch die Frostnacht lief, mußte aber auffallen!! Immerhin waren noch eine Menge Leute unterwegs.
    Zamorra bog um die Baracke.
    Er prallte gegen eine untersetzte Gestalt. Eine Faust grub sich in seinen parkageschützten Leib, eine zweite traf seinen Kopf. Er taumelte zurück und brach auf der Schneefläche neben einer Barackenwand zusammen.
    ***
    Allein im Saloon, langweilte Nicole sich ein weinig. Zudem fühlte sie sich jetzt annähernd auf einem Präsentierteller. Außer den Servier-Girls war sie die einzige Frau hier im Raum, und von den Nachbartischen her trafen sie diverse interessierte männliche Blicke.
    Sie hatte aber keine Lust, sich von den Männern ansprechen zu lassen. Also erhob sie sich. Ein paar Atemzüge frische Luft konnten nicht schaden. Sie zog den Parka an und ging zur Tür. Um die Rechnung brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, es gab ja die Anweisung, daß alles auf Firmenkosten geschrieben würde. Sie trat nach draußen. Von Zamorra war nichts zu sehen. Die ganze Straße war leer. Wohin mochte er MacNell gefolgt sein? Was war mit dem Mann los?
    Nicole entschied sich, abzuwarten und sich keine Gedanken mehr darum zu machen. Sie machte ein paar Schritte nach links und erreichte die Kante des Gebäudes.
    Da hörte sie das Heulen eines Wolfes.
    Tief atmete sie durch. Hatte Zamorra den Werwolf gestellt? Was geschah dort, verborgen von Bauten und im Dunkel der Nacht?
    Sie seufzte. Sie stand hier und konnte nichts tun, nur lauschen.
    Der Wolf heulte nicht noch einmal.
    Irgendwo brummte ein Automotor. Ein Geländewagen, der mit Standlicht fuhr, näherte sich, mit drei Personen besetzt, rollte bedächtig über die glatte Fahrbahn vorbei und verschwand wieder in der Nacht. Nicole blieb ebenfalls in Bewegung. Bewegung war die beste Methode, sich warm zu halten. Denn die Kälte drang auch durch den Parka.
    Sie spürte irgendwie, daß Bewegung in der Nacht war. Und gar nicht weit entfernt.
    Sie ging zur anderen Seite des Saloons und sah an der Wand entlang.
    Sie zuckte zusammen. War da nicht etwas gewesen? Sekundenlang nur glaubte sie einen verschwindenden Schatten gesehen zu haben. Aber vielleicht hatte sie sich auch
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