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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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Freiheit einer Person angetastet wird.«
    Eve Tirana stellte sich neben ihren Vater.
    »Es ist nichts, Sir«, sagte sie fest. »Ich beklage mich nicht, und da können Sie ja auch niemandem etwas tun.«
    Ich warf ihr einen Blick zu, und da senkte sie ihren Kopf und schaute zu Boden.
    »Ganz wie Sie wollen«, brummte ich. »Aber wenn wir Sie noch mal aus dem Keller…«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte der Alte mit unbewegtem Gesicht. »Ich glaube, dass es nicht mehr nötig sein wird, Sir.«
    Der Alte meinte es ernst. Ich spürte das. »Okay«, sagte ich, »haben Sie Dank für Ihre Unterstützung.« Ich drehte mich um. Phil folgte mir wortlos.
    »Was war denn das für ein Familiendrama?«, fragte er, als wir draußen waren.
    »Keine Ahnung«, gab ich nachdenklich zurück. »Ich fand das Mädchen unten im Keller. Man hatte es geknebelt und gefesselt und in dem Raum eingesperrt.«
    »Da müssen wir uns doch um sie kümmern«, brummte mein Freund.
    »Wenn sie nicht will, können wir nichts machen«, gab ich zurück. »Ich möchte auch wissen, was dahintersteckt.«
    ***
    Ich winkte zu dem Lieferwagen ein Zeichen hinüber. Hinter der einen Luftklappe sah ich eine leichte Bewegung. Dann gingen wir zum Jaguar.
    Ich schaltete das Sprechfunkgerät ein und rief die Zentrale. Gleichzeitig startete ich den Motor und ließ den Wagen langsam anrollen.
    Billy Wilder meldete sich am anderen Ende der Leitung.
    »Sag den Kollegen in dem Lieferwagen vor dem Haus der Tiranas Bescheid, dass sie die Augen aufhalten, wenn einer das Haus verlässt«, sagte ich. »Am besten postierst du noch einen Mann in der Nähe.«
    »Okay, Jerry«, kam es zurück. »Wenn in Kürze einer von den Leuten Sehnsucht nach frischer Luft hat, dann kann einer von den Kollegen im Lieferwagen die Beschattung übernehmen. Einer genügt ja, um das Haus weiter zu bewachen.«
    »Danke, Billy.«
    »Etwas anderes, Jerry. Dieser Flobert ist vielleicht ein komischer Vogel.«
    »Wieso?«, fragte ich verblüfft zurück und wartete an der Ecke der Albany Street, bis ich mich in den fließenden Verkehr einordnen konnte.
    »Er ist verschwunden. Abgehauen!«, erklärte Wilder.
    »Abgehauen?«, echote ich. »Wie ist das denn möglich?«
    »Es war beim Abendessen«, berichtete mein Kollege in der Zentrale. »Als man ihm das Essen bringen wollte, war er verschwunden. Er war am Pförtner vorbei, bevor der eingreifen konnte. Als unsere Leute auf dem Plan erschienen, war er schon über alle Berge.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, brummte ich. »Ich möchte bloß wissen, wieso er auf diese blödsinnige Idee gekommen ist.«
    »Flobert hat kurze Zeit vorher einen Brief bekommen«, berichtete Wilder weiter. »Er wurde von einem Boten für ihn abgegeben, und wir haben ihn natürlich gleich an ihn ausgehändigt. Vielleicht hängt seine Flucht mit dem Brief zusammen. Den Umschlag haben wir in der Zelle gefunden.«
    »Konnte man aus dem Umschlag einen Hinweis herleiten?«, fragte ich.
    »Keine Spur«, kam es zurück. »Es stand nur die Anschrift von Flobert drauf. Maschinenschrift. Geschrieben auf einer alten Remington Rand. Prints wurden keine festgestellt.«
    »Überhaupt keine Fingerabdrücke?«, staunte ich. »Das ist aber sehr merkwürdig. Da stimmt doch etwas nicht.«
    »Das kam uns auch komisch vor«, gestand Billy Wilder. »Aber das tollste Stück kommt noch. Flobert hat sich inzwischen telefonisch bei uns gemeldet und sich darüber beschwert, dass er von ‘nem Einsatzwagen von uns verfolgt worden sei und dass der Wagen ihn fast überfahren hätte.«
    »Ich denke, ihr habt ihn nicht verfolgen können«, warf ich ein.
    »Haben wir auch nicht«, berichtete Billy Wilder. »Das haben wir Flobert auch gesagt. Er schwört aber Stein und Bein, dass ein Wagen ihn verfolgt hat.«
    »Mensch, Billy, da stimmt etwas nicht«, sagte ich.
    »Hab ich mir auch gedacht. Deshalb wollte ich einen Kollegen zu Flobert schicken, denn er behauptet sogar, der Wagen, der ihn verfolgt hätte, wäre auf ihn zugerast und hätte ihn fast überfahren.«
    »Wo steckt der Bursche denn?«, erkundigte ich mich gespannt.
    »Er ist in seiner Wohnung«, teilte mein Kollege in der Zentrale mit. »Wenigstens hat er von dort aus angerufen. 288, MacDougal Street. Ich werde gleich einen Mann dahin in Marsch setzen.«
    »Nicht nötig, Billy«, wehrte ich ab. »Phil und ich werden uns selbst um die Geschichte kümmern. Wir sind ja doch in der Nähe.«
    Ich schaltete das Sprechfunkgerät aus und trat das Gaspedal
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