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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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ihm das Formular wortlos.
    Umständlich setzte er sich eine Brille auf, die er aus der Schreibtischschublade gefischt hatte, und studierte das Schriftstück eingehend. Dann reichte er es mir zurück. »Fangen Sie an«, sagte er mit einer großartigen Handbewegung und stand auf.
    ***
    Wir gingen gründlich vor und ließen keine Ecke unbesehen.
    Die drei Männer standen stumm an der einen Wand des Zimmers und verfolgten jede Bewegung von uns mit argwöhnischen Blicken. Dann nahmen wir uns das nächste Zimmer vor. Die drei Männer folgten uns.
    Auch hier war nichts.
    Im Obergeschoss kämmten wir die Schlafzimmer durch. Und jedes Mal, wenn Phil und ich in ein anderes Zimmer gingen, kamen die drei Männer hinter uns her.
    Einen Speicher gab es nicht. Wortlos ging ich zur Treppe zurück. Dass wir nichts gefunden hatten, enttäuschte mich nicht.
    Neben der Treppe gab es noch eine Tür.
    »Wo geht es denn da hin?«, fragte ich.
    »Das ist der Keller«, gab der Alte brummig zurück. »Der steht aber leer. Es wimmelt dort von Ratten.«
    »Ich hab keine Angst vor Ratten«, antwortete ich ungerührt.
    Sie standen auf einmal alle drei vor der Tür.
    »Es ist wirklich nichts unten«, sagte der Alte rau und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür.
    »Ich bin hier, um mich davon zu überzeugen«, gab ich freundlich lächelnd zurück und streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    Da brannte bei Tom eine Sicherung durch.
    Unerwartet stürzte er vor und warf sich auf mich.
    Ich war so verblüfft, dass ich ein Stück zurückwich.
    Die anderen beiden Männer sprangen Phil und mich gleichzeitig an. Stan Tirana schlug wild mit den Fäusten um sich.
    Ich riss Phil zurück und sprang ebenfalls nach hinten.
    »Lassen Sie den Unsinn«, warnte ich. »Geben Sie die Tür frei!«
    Sie waren einfach nicht zu halten. Tom Tirana sprang mich an wie eine Wildkatze. Phil wurde von Stan Tirana mit Beschlag belegt. Der Alte schwankte erst einen Augenblick, wem er sich widmen sollte. Dann entschied er sich für mich.
    Mir blieb keine andere Wahl. Ich musste mich wehren, sonst würden mich die beiden Männer in ihrer sinnlosen Wut einfach zusammenschlagen. Ich blockte einen Schlag von Tom ab. Den alten Tirana schob ich mit angewinkeltem Unterarm bis an die Wand zurück. Dann widmete ich mich dem Sohn. Er versuchte, einen Schwinger zu landen, den ich unterlief. Ich schoss einen rechten Haken ab, wie mir in der letzten Zeit lange keiner mehr gelungen war.
    Er traf genau den Punkt. Einen winzigen Augenblick stand Tom Tirana aufrecht da. Dann klappte er zusammen wie ein Taschenmesser.
    Dann kam der Alte. Er konnte mich in der Seite erwischen, da ich noch immer seinem Sohn Tom zugewandt war. Für einen Augenblick blieb mir die Luft weg. Schnell hatte ich mich wieder gefasst.
    Mit einem Hieb fegte ich seine Deckung weg. Dann stieß ich ihn mit der flachen Hand zurück.
    Der Alte gurgelte einen heiseren Schrei und stolperte gegen die Wand.
    Ich drehte mich nach Phil um. Ich brauchte ihm nicht zu Hilfe zu kommen, denn er wurde mit seinem Gegner allein fertig.
    Ich legte die Hand auf die Klinke der Kellertür. Sie gab nicht nach. Die Tür war abgeschlossen. Ich dachte zuerst daran, sie aufzubrechen. Dann überlegte ich mir die Geschichte anders.
    Stan Tirana erwachte gerade, er wälzte sich herum und starrte mich wütend an. Ich nahm meine Smith & Wesson aus dem Halfter und lud durch.
    »Ich gebe Ihnen einen guten Rat«, sagte ich warnend. »Holen Sie den Schlüssel zu dem Keller, und machen Sie keine Schwierigkeiten mehr.«
    Stan starrte wütend auf die Fliesen.
    »Gib ihm den Schlüssel, Stan!«, befahl der Alte.
    Stan überlegte sich die Geschichte erst einen Augenblick. Erst eine zweite Aufforderung des Alten brachte ihn auf Trab.
    Als er den Schlüssel brachte, ließ ich die Drei an die Wand zurücktreten. Phil sollte sie in Schach halten, denn ich traute den Kerlen noch immer nicht ganz über den Weg.
    Im Keller wimmelte es zwar nicht von Ratten, aber es war feucht und muffig. Es waren mehrere separate Räume, die durch dicke, angeschimmelte Mauern voneinander getrennt waren.
    Die Deckenfunzeln leuchteten nur schwach. In einem Raum schien die Lampe lange nicht gebrannt zu haben, denn um den Lampenschirm war ein dichtes Gewirr von Spinnweben, die sich unter der Hitze der nackten Birne zusammenrollten.
    Es war nur Gerumpel unten. Alte Möbel, staubüberzogen, mehrere Kisten mit leeren Flaschen. Genau der Kram, der sich in einem Keller ansammelt, der nur als
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