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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
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auf ihren Arm und drückte ihn nach unten.
    »Was ist passiert, Tony?« fragte sie mich.
    »Ich erzähle es dir später«, antwortete ich und holte mir die Streitaxt.
    »Weiter!« zischte Mr. Silver.
    Ich nickte und hastete zu ihm. Gemeinsam drangen wir in die Folterkammer ein, aus der uns die Hilferufe eines Mädchens entgegengellten. Aber es war nicht Roxanes Stimme.
    Sekunden später standen wir dem Fremden gegenüber. Er wurde blaß vor Wut, als er sah, daß ihn die Römer nicht abschirmen konnten. Er hatte nicht damit gerechnet, daß uns Tibanus und seine Knochenkreaturen zu ihm vordringen lassen würden.
    Jetzt war er überrascht.
    Und verwirrt.
    Einen Moment wußte er nicht, was er tun sollte. Ich sah ein Mädchen und einen Mann an eisernen Ringen hängen. Vermutlich die Truck-Besatzung. In der Mitte der Folterkammer stand Roxane.
    Sie wankte, röchelte. Der Unbekannte sorgte mit seiner Magie dafür, daß die schwarze Kette die Hexe aus dem Jenseits langsam erdrosselte. Es gab also eine Verbindung zwischen der Kette und dem Mann.
    Wenn man die Magie, die die Kette belebte, aufheben wollte, mußte man den Blonden vernichten. Mr. Silver schien ebenso zu denken wie ich. Er aktivierte seine übernatürlichen Fähigkeiten.
    Feuerlanzen schossen aus seinen Augen, doch der Fremde wußte sich davor zu schützen. Er schien mit einer solchen Attacke gerechnet zu haben und schuf vor sich einen feuerfesten Schutzschild, an dem Mr. Silvers Feuerblick abprallte.
    Gleichzeitig hörten wir aber, wie der Schild zu Bruch ging. Er hatte nur diesen einen Angriff ausgehalten.
    Roxane wankte immer stärker. Sie verdrehte die Augen, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, fiel.
    Der Fremde wollte einen neuen Schild schaffen. Um ihn abzulenken, schleuderte ich die Axt. Darauf mußte er reagieren. Er sprang zur Seite. Die Waffe wirbelte an ihm vorbei.
    Ich riß mein Hemd auf und hakte den Dämonendiskus los. Gleichzeitig legte Mr. Silver einen Bann über den Unbekannten. Er konnte sich für Sekunden nicht mehr rühren. Ich schickte mit all meiner Kraft den Diskus los.
    Die milchig-silbrige Scheibe aus einem Material, das man nicht analysieren konnte, schnitt durch die Luft, traf den Mann.
    Er riß die Arme hoch, prallte gegen die Wand, stieß einen markerschütternden Schrei aus, während die magische Kraft des Diskus’ ihn zerstörte. Er verfiel, das Fleisch fiel von seinen Knochen, und diese wurden zu grauem Staub.
    Es gab ihn nicht mehr, den grausamen Fremden.
    Und in dem Augenblick, wo er zu existieren aufhörte, löste sich die schwarze Kette auf, die Roxane beinahe erdrosselt hätte.
    Mr. Silver eilte zu der Hexe aus dem Jenseits. Er nahm sie in seine Arme, preßte sie fest an sich und war glücklich, sie nicht verloren zu haben. Mit Magie halfen Oda und der Ex-Dämon der schwarzhaarigen Hexe, sich rasch zu erholen, und dann erfuhren wir von ihr, wer der Fremde gewesen war und weshalb er all den Horror inszeniert hatte. Ich holte mir den Diskus.
    Das schwarze Feuer in der Mulde erlosch zischend. Wir nahmen uns der beiden Gefangenen an, befreiten sie.
    Das Mädchen sank mir ächzend in die Arme. Ich spürte, wie sie zitterte. »Ich kann es immer noch nicht glauben«, flüsterte sie und blickte mich dankbar an. »Wir sind gerettet. Merv und ich sind wirklich gerettet. Wieso wußten Sie, daß wir Hilfe brauchten?«
    »Wir hatten keine Ahnung«, sagte ich.
    »Aber…«
    »Pallggar zeigte uns den Weg hierher. Wir verfolgten ihn, weil er Roxane entführt hatte.«
    »Wenn er das nicht getan hätte…«
    »Wären wir nie in dieses Schloß gekommen«, beendete ich den Satz.
    Das Mädchen fuhr sich mit einer Handbewegung über die Augen.
    »Dann hätten die skelettierten Römer uns… Merv, hast du das gehört?«
    Der große Mann kam zu uns. Ich überließ ihm das Mädchen. »Ja, Jean«, sagte er heiser. »Soviel Glück hat man nur einmal im Leben. Wir haben es heute aufgebraucht. Restlos. Möchtest du immer noch nach London?«
    »Ich… weiß nicht recht, Merv. Vielleicht sollte ich doch wieder zu meinem Vater …«
    »Wenn du nach Hause zurückkehrst, geht das Martyrium von vorn los«, sagte Swift. »Wie wär’s, wenn du mit zu mir kommen würdest?« fragte Mervyn Swift mit einem kleinen Lächeln. »Wir haben soviel zusammen durchgestanden, daß wir uns nicht gleich wieder trennen sollten. Meine Wohnung ist zwar nicht gerade ein Palast, aber groß genug für zwei. Ich finde, wir sollten’s mal miteinander versuchen, Jean. Was
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