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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
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den Rand des Daches und blickte hinunter. Die Straßenschlucht war von einem riesigen Menschenauflauf verstopft. Soeben traf ein weißer Peugeot 504 TI ein.
    Zwei Männer stiegen aus. Der eine war mehr als zwei Meter groß und hatte silbernes Haar.
    Mr. Silver!
    Der Mord-Magier preßte die Kiefer zusammen. Seine Augen wurden schmal. Der Mann neben dem Ex-Dämon war vermutlich Tony Ballard. Die beiden wollten den Mädchen zu Hilfe kommen.
    Pallggar zog sich zurück, während sich Tony Ballard und Mr. Silver ihren Weg durch die Menge bahnten.
    »Der erste von euch wird in Kürze eine unliebsame Überraschung erleben!« kündigte Pallggar an und versteckte sich.
    ***
    Aufgeregt erzählten uns die Mädchen, was sie erlebt hatten. Als ich von ihrem Absturz erfuhr, der sie beinahe das Leben gekostet hätte, zog sich meine Kopfhaut noch nachträglich zusammen.
    »Wir müssen den Mann finden und unschädlich machen, Tony«, sagte Mr. Silver. »Anzunehmen, daß er sich noch oben befindet.«
    »Also müssen wir rauf«, meinte ich.
    »Kluges Kind.«
    »Aber nicht mit dem Lift«, warf Roxane ein, »das ist mir zu riskant.«
    Wir nahmen die Rolltreppe. Vicky Bonney stand neben mir. Diesmal hetzten wir nicht die fahrenden Stufen hinab. Wir wollten nicht im Übereifer in eine Falle laufen.
    Ich war stolz auf Vicky. Ihr Mut war bewundernswert. Vor wenigen Augenblicken hatte sie dem Tod ins Auge gesehen, doch das hielt sie nicht davon ab, weiter an der Jagd auf den Unbekannten teilzunehmen.
    Im sechsten Stock wechselten wir die Positionen. Ich stand jetzt neben Mr. Silver, hinter uns befanden sich Vicky Bonney und Roxane, und das Schlußlicht bildete Oda, die uns sehr aufmerksam den Rücken deckte.
    So massiert traten wir selten auf. Ich spürte die Stärke, die wir alle zusammen in die Waagschale werfen konnten, und war zuversichtlich, daß wir unseren Gegner bezwingen würden.
    Und dann langten wir in der siebten Etage an. Sofort schwärmten wir aus. Wir kämmten die gesamte Etage durch. Nicht immer konnte ich alle mein Freunde sehen.
    Hin und wieder war ich allein, allein mit meinem Argwohn. Selbst meinem eigenen Schatten traute ich nicht. Schwer lag der Colt Diamondback in meiner Hand.
    Ich würde auf alles schießen, was sich bewegte und nicht wie Vicky Bonney, Roxane, Oda oder Mr. Silver aussah. Ich gelangte in einen Gang, der von Neonlicht durchflutet war.
    LOHNBÜRO stand auf einer der Türen, an der ich vorbeiging.
    Hier oben waren auch die Büros der Manager untergebracht. Ich befand mich in der Chef-Etage.
    Zehn Schritte von mir entfernt öffnete sich eine Tür. Ich federte augenblicklich in Combat-Stellung und war bereit, durchzuziehen, aber das war nicht nötig.
    Mr. Silver erschien. Er schüttelte den Kopf. »Ich habe noch keine Spur von ihm entdeckt.«
    »Ich auch nicht«, gab ich zurück und entspannte mich.
    »Aber er steckt hier irgendwo, dessen bin ich sicher.«
    Hinter mir tauchte Vicky Bonney auf. Auch sie hatte noch keinen Erfolg zu verbuchen. Nacheinander trafen auch Oda und Roxane ein. Wir besprachen uns kurz und setzten die Suche dann fort.
    Ich betrat Lewis Rices’ Büro. Sein Name stand an der Tür. Ich betrat gespannt das Vorzimmer. Helle, pastellfarbene Tapeten, im Ton dazu passende Vorhänge, ein weißer Schreibtisch, an dem natürlich niemand saß.
    Ebenso verwaist war das Allerheiligste des Direktors. Auf dem Schreibtisch Briefe, die mich nicht interessierten. Eine Tür der langen Einbauschrankfront war offen.
    Ich machte sie alle auf, denn der Kerl, den wir suchten, konnte sich auch hier versteckt haben. Da er sich vortrefflich der schwarzen Magie zu bedienen wußte, mußte ich jederzeit mit dem gemeinsten Trick rechnen.
    Vielleicht war es dem Unbekannten sogar möglich, sich unsichtbar zu machen, dann konnten wir ihn ewig suchen. Stand er in diesem Augenblick etwa hinter mir?
    Mich schauderte, und ich kreiselte wie von der Natter gebissen herum, doch es war niemand da, und keiner griff mich an.
    Vor dem Panoramafenster hingen milchweiße Gardinen. Dahinter nahm ich eine Bewegung wahr. Ich erkannte Roxane, die sich auf das Parkdach begeben hatte. Im Moment war sie auf dem Weg zu den Kastenwagen für Selbstabholer.
    Ich trat ans Fenster, schob den Vorhang zur Seite und beobachtete das schwarzhaarige Mädchen. Geschmeidig wie eine Raubkatze bewegte sich die Hexe aus dem Jenseits.
    Da passierte es.
    Mein Herz übersprang einen Schlag. Der Kerl war nicht zu sehen, aber er attackierte Roxane. Es ging so
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