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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
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blitzartig, daß ich sie nicht warnen konnte, und sie war auch nicht in der Lage, zu reagieren.
    Etwas Schwarzes, Klirrendes flog durch die Luft. Zuerst dachte ich, es wäre eine Schlange, aber Schlangen klirren nicht.
    Nein, was da auf die Hexe aus dem Jenseits zuflog, war eine lange, dickgliedrige, schwarzmagische Kette, geschaffen von unserem unbekannten Gegner. In Gedankenschnelle schlang sie sich um den schlanken Körper des Mädchens, wickelte sich über ihre Arme, nahm ihr jede Bewegungsfreiheit, schlang sich auch um ihren Hals und zog sich dort so fest zusammen, daß Roxane entsetzt die Augen aufriß.
    Und dann sah ich den Fremden. Lewis Rice hatte ihn gut beschrieben. So gut, daß ich glaube, den Mann nicht zum erstenmal zu sehen, aber es war eine Tatsache, daß ich ihm noch nie begegnet war.
    Er packte das gefesselte Mädchen. Die schwarze Kette verhinderte, daß Roxane ihre übernatürlichen Fähigkeiten entfalten konnte. Der Unbekannte zerrte die Hexe aus dem Jenseits mit sich. Da ihre Beine nicht gefesselt waren, konnte sie laufen.
    Der Fremde zwang das Mädchen, in einen der Kastenwagen einzusteigen. Ich fuhr herum und stürmte aus Lewis Rices’ Büro.
    Brüllend rief ich Vicky Bonney, Oda und Mr. Silver zu mir.
    Sie kamen angerannt.
    »Er ist draußen auf dem Parkdach!« rief ich.
    »Jetzt ist er dran!« knurrte der Ex-Dämon wütend hervor.
    »Er hat sich Roxane geholt!« Ich sagte, wie der Kerl vorgegangen war.
    »Verdammt!« stieß der Ex-Dämon wütend hervor.
    Auf dem Parkdach dröhnte ein Motor.
    »Er haut ab!« schrie Mr. Silver. »Mit Roxane als Geisel!«
    Der Kastenwagen fuhr los, erreichte die Abfahrt. Als er verschwunden war, liefen wir hinaus, auf einen Wagen zu. Mr. Silver übernahm das Steuer, und ich setzte mich mit Inspektor Edgar Carroll in Verbindung. »Er kommt mit einem Firmenkastenwagen hinunter!« rief ich in das Funkgerät, während der Ex-Dämon losraste.
    »Okay, wir werden ihn aufhalten!« sagte Carroll.
    »Nein!« schrie ich. »Sorgen Sie dafür, daß die Ausfahrt frei ist, Inspektor!«
    »Aber…«
    »Er hat eine Geisel. Wenn ihr ihn nicht durchlaßt, stirbt das Mädchen.«
    »Ich habe verstanden!«
    Wir schraubten uns die breite Abfahrt hinunter.
    »Wir bleiben nicht in diesem Wagen!« sagte ich. »Wir steigen in den Peugeot um. Dieses bunte Fahrzeug würde ihm sofort auffallen. Außerdem ist der Peugeot mit seinen 110 PS schneller und wendiger.«
    Erdgeschoß… Wir erreichten die Straße. Carrolls Männer hatten zufriedenstellend gearbeitet. Auch wir wurden nicht behindert. Mr. Silver fuhr zum Peugeot.
    Hundert Meter davon entfernt bog der Kastenwagen um die Ecke.
    Mit Roxane und dem Unbekannten an Bord.
    »Keine Sorge, der hängt uns nicht ab!« sagte ich und stieg aus. Ich warf einem der Polizisten das Walkie-talkie zu, denn ich hatte keine Verwendung mehr dafür.
    Vicky Bonney und Oda setzten sich in den Fond des Peugeot. Mr. Silver schwang sich auf den Beifahrersitz, und ich klemmte mich hinter dem Volant.
    »Es ist nicht mehr gefährlich, das Kaufhaus zu betreten«, rief ich dem Uniformierten zu, der das Funkgerät aufgefangen hatte. »Geben Sie das an Inspektor Carroll weiter.«
    Der Mann nickte, ich startete und drückte kräftig auf die Tube.
    ***
    Mervyn Swift beobachtete gespannt das magische Feuer. Noch war es rot, aber hin und wieder züngelte es schwarz dazwischen. Neben ihm weinte Jean Lightfoot, und ihn quälte rasendes Mitleid.
    Ich habe dieses junge Mädchen ins Verderben, in den Tod geführt!
    warf er sich vor. Sie wird sterben – durch meine Schuld!
    Von den skelettierten Römern war im Moment keiner zu sehen.
    Swift und das Mädchen waren allein.
    Die roten Feuerzungen bekamen allmählich schwarze Spitzen. Ein dicker Kloß saß in Swifts Kehle. Er drehte den Kopf auf die Seite und sah Jean Lightfoot ernst an.
    »Verzeihst du mir, Jean?«
    »Oh, Merv…« Jean Lightfoot schluchzte herzzerreißend auf. Die Schwärze nahm zu, drängte das Rot mehr und mehr zurück, und bald schlugen nur noch schwarze Flammen aus der Feuermulde.
    Tibanus erschien. »Es ist Zeit, zu sterben!« schnarrte er. »Holt sie her, Brüder, zum Feuer der schwarzen Macht! Wir wollen beginnen!«
    Die knöchernen Römer näherten sich Mervyn Swift und Jean Lightfoot. Als Skelettfinger das Mädchen berührten, schrie es grell auf. »Neiiin! Laßt mich, ihr Scheusale! Laßt mich leben! Ihr dürft mich nicht töten!«
    »Halt!« peitschte in diesem Moment eine scharfe Stimme durch das
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