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036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

Titel: 036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm
Autoren: Dämonenkiller
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meinen Helfer nicht enttäuschen.
    Für einige Minuten war es still. Nur das Klappern der Hufe und das Heulen des Windes waren zu hören, in das sich dann das Bellen der Bluthunde mischte, die ihn verfolgten.
    Endlich tauchte die Küste auf. Das Tier hetzte eine Böschung hinauf. Einige Bäume waren zu sehen. Manuel dirigierte das Pony zwischen eine Baumgruppe, richtete sich in den Steigbügeln auf, ließ die Zügel los und griff nach einem armdicken Ast. Er krallte sich mit beiden Händen fest und stieg aus den Steigbügeln. Mit einem Klimmzug zog er sich keuchend hoch, packte einen zweiten Ast und drückte sich gegen den Baumstamm. Seine Füße fanden Halt an einem Aststummel, und er kletterte weiter empor.
    Dann waren die Bluthunde heran – dunkle, gefleckte Bestien, deren Augen glühten. Sie folgten noch immer der Fährte des Ponys. Sekunden später waren die Hunde nicht mehr zu sehen.
    Manuel schloß die Augen, drückte die Stirn gegen den Baumstamm und atmete tief. Noch wagte er nicht herunterzuklettern. Er fürchtete, die Bluthunde könnten zurückkommen.
    Fünf Minuten später war das Heulen der Bestien auch schon wieder zu hören. Das Pony wieherte ängstlich. Dann bellten nur noch die Hunde, und nach einigen Minuten verstummten auch sie. Manuel wagte noch immer nicht, sich zu bewegen. Ihm war eiskalt, und er zitterte am ganzen Leib.
    Er wußte nicht, wie lange er auf dem Baum gewesen war. Als es zu dämmern begann, kletterte er herunter. Er bewegte seine klammen Finger, machte einige Kniebeugen, dann sprang er auf und ab, massierte die Beine und schlug sich mit den Händen auf die Schenkel.
    Im fahlen Mondlicht machte er sich auf den Weg. Immer wieder blieb er stehen und sah sich um. Der Wind war stärker geworden. Er zerrte an seinem Umhang, den er mit beiden Händen zuhielt. Seine Bewegungen wurden immer langsamer. Er torkelte wie ein Betrunkener. Einmal fiel er hin und blieb einige Sekunden liegen. Er wollte nicht aufstehen; er wollte nur schlafen.
    Ich darf nicht liegenbleiben. Ich muß weiter.
    Er stemmte sich hoch und rutschte auf den Knien einige Meter vorwärts, dann brach er erneut zusammen. Doch sein eiserner Wille trieb ihn wieder hoch. Schwankend taumelte er weiter. Seine Augen tränten, sein Körper schien völlig gefühllos zu sein.
    Weit vor sich sah er endlich eine alte Hütte. Der Anblick verlieh ihm neue Kräfte. Aus dem winzigen Schornstein stieg ein dünner Rauchfaden in den grauen Himmel. Manuel schien es, als würde es Stunden dauern, bis er die Hütte erreichte.
    Er lehnte sich an die Tür und schlug mit der rechten Faust dagegen, dann brach er in die Knie.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein uralter Mann steckte den Kopf heraus. Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Manuel!«
    Manuel hob den Kopf. »Sie kennen mich?« fragte er auf portugiesisch.
    »Natürlich. Erkennst du mich nicht mehr, Manuel?«
    Manuel schüttelte den Kopf.
    »Ich bin es«, sagte der Alte, »dein Freund Alfonso.«
    »Das kann es nicht geben«, schnaubte Manuel und stand auf. »Alfonso ist in meinem Alter. Sie sind mindestens achtzig Jahre alt.«
    Das runzelige Gesicht des Alten wurde ernst. »Du mußt mir glauben, Manuel. Ich bin Alfonso, dein Freund.«

    Dorian Hunter blickte gelangweilt auf die Bühne. Das Stück How the Other Half Loves war seiner Meinung nach eine der unnötigsten Aufführungen, die er je gesehen hatte. Die Schauspieler waren ausgezeichnet – allen voran Virginia Cherrill, die vor einiger Zeit ein sensationelles Comeback gefeiert hatte –, aber das Stück gab einfach nichts her.
    Der Dämonenkiller lehnte sich zurück und schloß halb die Augen. Er sehnte sich nach einem Drink und einer Zigarette – und vor allem wollte er aus dem Smoking schlüpfen, in dem er sich wie in einer Zwangsjacke vorkam. Er befeuchtete die Lippen mit der Zunge und strich über seinen nach unten gezwirbelten Schnurrbart. Immer wieder blickte er auf die Uhr, in der Hoffnung, daß bald die Pause begann.
    Er neigte den Kopf nach rechts zu Coco Zamis, die mit ihm in der Loge saß. »Langweilst du dich auch so?«
    Coco lächelte ihm zu. »Ich finde das Stück recht nett.«
    »Über Geschmack läßt sich eben nicht streiten«, brummte er und musterte Coco, die sich auf die Vorgänge auf der Bühne konzentrierte. Das lange, schwarze Haar floß in weichen Wellen über ihre nackten Schultern. Sie trug ein hautenges, bodenlanges Abendkleid, das ihren Rücken und die Ansätze der vollen Brüste entblößte.
    Dorian
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