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036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

Titel: 036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm
Autoren: Dämonenkiller
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gekommen.«
    Der Dämonenkiller stierte den Boden an, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Mir ist etwas eingefallen. Aber es ist zu phantastisch.«
    »Erzähle es mir!«
    »Nein«, sagte Dorian und stand auf. »Du würdest mich nur auslachen.«
    »Was wirst du tun?«
    »Alles eine Nacht überschlafen. Morgen werden wir weitersehen.«
    Coco lächelte. »Ich bin sicher, daß du zu den Orkney-Inseln fahren wirst. Und ich werde mitkommen.«

    Coco hielt Wort. Dorian hatte sich von ihr überzeugen lassen, daß es zu riskant war, allein etwas zu unternehmen. Sie waren mit dem Flugzeug nach Wick geflogen, hatten dort einen Wagen gemietet und waren nach Barrogil Castle weitergefahren. Dort legten sie eine kurze Rast ein, dann setzten sie die Fahrt fort. Sie fuhren eine schmale Küstenstraße entlang und erreichten nach wenigen Minuten das namenlose Dorf, in dem Manuel die Kassette erhalten hatte.
    Das Dorf war klein, die Häuser sahen so aus, als würden sie jeden Augenblick einstürzen.
    »Wie viele Leute wohnen hier?« fragte der Dämonenkiller.
    »Etwa hundert«, sagte Manuel.
    »Was sind das für Leute?«
    »Alles Südländer, die früher auf der Schönheitsklinik beschäftigt waren.«
    Sie warteten einige Minuten, doch kein Mensch ließ sich blicken.
    Das Dorf wirkte wie ausgestorben.
    Der Dämonenkiller stieg aus dem Wagen, Coco und Manuel folgten.
    »In welchem Haus haben Sie gewohnt?«
    Manuel ging voraus. Vor einer graugestrichenen Holzhütte blieb er stehen und öffnete die Tür. Heiße Luft und Gestank wehten ins Freie. Manuel trat ein, und der Dämonenkiller folgte ihm zögernd. Es war dunkel. Ein winziger Eisenofen glühte vor Hitze.
    Es dauerte einige Sekunden, bis sich Hunter und Coco an das dämmrige Licht gewöhnt hatten. Um einen primitiven Holztisch saßen einige Männer und Frauen, die ihnen keine Beachtung schenkten.
    »Hallo!« sagte der Dämonenkiller und stellte sich vor den Tisch.
    Einer der Männer hob den Kopf und sah ihn an. Der Mann mußte uralt sein. Sein Gesicht war faltig, das Haar schlohweiß. Die Augen lagen tief in den Höhlen und glänzten fiebrig. Seine Hände lagen auf der Tischplatte und zitterten. Sein Mund stand halb offen, Speichel rann über sein Kinn.
    »Bin ich in der Hölle?« fragte er und glotzte den Dämonenkiller an. Er hatte italienisch gesprochen.
    »Nein. Sie sind in Schottland.«
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Belügen Sie mich nicht!« krächzte er. »Ich bin in der Hölle – oder im Fegefeuer.«
    Dorian warf Manuel einen Blick zu.
    Dieser verzog das Gesicht und zuckte die Achseln. »Die Alten sind alle nicht ganz richtig im Kopf.«
    Dorian nickte.
    Der Alte schenkte ihm keine Beachtung mehr. Er hatte den Kopf auf die Brust sinken lassen und atmete schwer. Dorian musterte die anderen. Alle waren uralt.
    »Gibt es denn hier keinen Menschen, mit dem man eine vernünftige Unterhaltung führen kann, Manuel?«
    »Pedro ist ganz in Ordnung – aber er ist nicht hier.«
    »Wo kann er stecken?«
    »Wahrscheinlich ist er bei seinem Boot. Gehen wir ihn suchen.«
    Sie verließen die Hütte. Keiner der Alten sah ihnen nach. Dorian und Coco waren froh, wieder im Freien zu sein.
    »Ein seltsames Dorf«, sagte Coco. »Die Alten sind tatsächlich nicht ganz richtig im Kopf. Ich spürte die Ausstrahlung des Wahnsinns.«
    »Wohnen hier nur alte Leute, Manuel?«
    »Sie sind nicht alt, sie sehen nur so aus.«
    Dorian blieb stehen und vergrub die Hände in den Manteltaschen. Es war ein trüber, bitterkalter Wintertag. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Kommen Sie, Mr. Hunter! Ich zeige Ihnen etwas.« Manuel ging zwischen zwei Häusern hindurch und stieg einen sanften Hügel hoch. »Hier ist der Friedhof des Dorfes«, sagte er leise.
    Der Friedhof war klein und die Grabhügel schmucklos. In jedem steckte ein primitives Kreuz, an dem ein Holzschild befestigt war, in welches der Namen eingebrannt war.
    Dorian und Coco sahen sich einige der Schildchen an. Meist standen nur Vornamen darauf und eine Altersangabe. Und soweit sie es feststellen konnten, lagen hier nur Leute, die nicht älter als fünfundzwanzig geworden waren.
    Der Dämonenkiller runzelte die Stirn. »So etwas Ähnliches habe ich vermutet. Die Dorfbewohner sind tatsächlich nicht so alt, wie sie aussehen. Wie alt sind Sie, Manuel?«
    »Neunzehn«, hauchte der Portugiese.
    »Sie sehen wie vierzig aus.«
    Manuel nickte. »Ich kann es mir nicht erklären.«
    »Das werden wir herausfinden«, sagte der Dämonenkiller grimmig.
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