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036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

Titel: 036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm
Autoren: Dämonenkiller
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entgegen.
    Der Himmel war mit Wolken bedeckt, und es nieselte leicht. Ein eisiger Wind wehte vom Meer herüber. Maria drückte sich an Manuel, der auf verdächtige Geräusche lauschte.
    »Bleib dicht hinter mir«, raunte er ihr zu.
    »Mir ist kalt«, flüsterte Maria.
    Manuel antwortete nicht. Er hatte im Augenblick andere Sorgen. »Komm schon!« sagte er und griff nach Marias linker Hand.
    Geräuschlos liefen sie die Stufen hinunter und drückten sich einige Sekunden gegen eine Hausmauer. Kein Laut war zu hören. Manuel führte das Mädchen zwischen zwei bungalowartigen Gebäuden hindurch, in denen hinter einigen Fenstern Licht brannte.
    »Gleich haben wir es geschafft«, sagte er und blieb vor einem langgestreckten Gebäude stehen. »Warte hier auf mich!«
    »Laß mich nicht allein, Manuel!«
    »Ich bin in zwei Minuten zurück«, sagte er ungehalten, öffnete eine Tür und verschwand im Gebäude.
    Maria zog den Umhang enger um sich. Sie stapfte auf und ab, doch sie konnte die Kälte nicht vertreiben.
    Die Tür wurde wieder geöffnet, und Manuel trat heraus. Hinter ihm trabten zwei gesattelte Shetlandponys. Maria schwang sich in den Sattel, und Manuel folgte ihrem Beispiel. Das Pony schnaubte unwillig, und Manuel redete ihm sanft zu. Er dirigierte das kleine Pferd nach rechts.
    Nach einigen Minuten hatten sie die Gebäude hinter sich gelassen und konnten die Ponys stärker antreiben.
    »Wir haben es fast geschafft!« rief Manuel.
    Der Mond kam hinter den dicken Wolkenbänken hervor. Sie ritten zwischen zwei kahlen Hügeln hindurch – direkt aufs Meer zu.
    »Hast du das Geräusch gehört?« fragte Maria plötzlich.
    »Das war nur der Wind.«
    »Nein.« Maria wandte den Kopf. Ihr langes Haar wehte wie ein Schleier hinter ihr her. »Es hörte sich wie Gebell an.«
    »Du hast dich geirrt«, sagte Manuel.
    Da war das Geräusch wieder; diesmal lauter und deutlicher. Es hörte sich tatsächlich an wie das Kläffen von großen Hunden.
    »Ich habe Angst, Manuel.« Sie trieb das Pony mit dem Zügel an.
    Vor ihnen tauchten steil abfallende Klippen auf. Das Bellen war lauter geworden. Manuel wandte den Kopf, und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Große raubtierähnliche Hunde hatten sich auf ihre Fährte gesetzt. Er hütete sich, Maria etwas von seiner Entdeckung zu sagen. Er spornte sein Pony nur zu noch größerer Eile an.
    Manuel kannte den Weg. Er hatte seine Flucht seit einigen Tagen vorbereitet und alles ganz genau geplant. In wenigen Augenblicken mußten sie den steil abfallenden Weg erreicht haben, der zum Strand führte. Das Heulen der Bestien hallte schaurig durch die Nacht.
    »Dreh dich nicht um!« schrie er, als sich Maria umdrehen wollte.
    Sie hörte nicht auf ihn und stieß einen Entsetzensschrei aus. Wie verrückt schlug sie auf das Pony ein, das einen gewaltigen Satz machte und den steilen Weg zum Strand hinunterraste.
    Die blutrünstigen Bestien fielen zurück. Ihr Kläffen wurde leiser.
    Manuel hatte den Zeitpunkt der Flucht genau berechnet. Es war Ebbe.
    »Wir schaffen es!« keuchte er. »Wir schaffen es!«
    Viel Zeit blieb ihnen nicht. In einer Viertelstunde würde die Flut einsetzen und den Pfad zum Festland überschwemmen. Die Pferde ermüdeten rasch. Das Watt war feucht und glitschig. Manuels Pony lief schnell. Maria war hundert Meter hinter ihm, dann mehr als zweihundert.
    »Manuel!« hörte er plötzlich ihren Schrei.
    Er zügelte das Pony und drehte sich um. Ihr Pony war ausgerutscht und hatte Maria aus dem Sattel geschleudert. Sie richtete sich eben auf, als die dämonischen Bluthunde auf sie zustürzten.
    Manuel kniff die Lippen zusammen und knirschte mit den Zähnen. Er konnte alles deutlich sehen. Für einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, Maria zu Hilfe zu kommen, doch er verwarf ihn sogleich. Er war unbewaffnet. Gegen das Rudel der Bestien konnte er nichts ausrichten.
    Einer der Hunde sprang Maria an und warf sie zu Boden.
    »Manuel!« schrie sie. »Hilf mir!«
    Der schwarzrote Hund stellte sich mit den Vorderpfoten auf ihren Oberkörper und streckte den gewaltigen Schädel vor. Sein Maul öffnete sich, und die riesigen Zähne umspannten ihre Kehle, ohne jedoch zuzubeißen.
    Manuel blieb keine andere Wahl. Er mußte seine Flucht allein fortsetzen; er mußte Maria zurücklassen.
    Seine Augen brannten, als er weiterritt. Noch einmal hörte er Maria schreien, dann war es still.
    Ich darf nicht an Maria denken. Ich muß an mich denken. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen. Ich darf
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