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036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

Titel: 036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm
Autoren: Dämonenkiller
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und Coco waren nicht nur zu ihrem Vergnügen ins Garrick Theater in der Charing Cross Road gekommen. Ganz im Gegenteil. Der Dämonenkiller hatte von Marvin Cohen erfahren, daß sich Victor Shapiro unter den Zusehern befinden würde – und mit ihm wollte er sprechen.
    Er würde den Mann vom Secret Service zur Rede stellen. Shapiro hatte in Sullivans Abwesenheit die Inquisitionsabteilung geschlossen und die Exekutor Inquisitoren abgezogen. Während Dorians Kampf gegen die Hexe Eva hatte sich die Lage erneut verschärft.
    Zwar existierte die Inquisitionsabteilung noch auf dem Papier, aber der Secret Service hatte sämtliche Geldquellen versiegen lassen. Der einzige Mitarbeiter, der Dorian blieb, war Marvin Cohen, den er seitdem aus eigener Tasche bezahlte. Noch verfügten Coco und er über genügend Geld, weil sie in Wien den Besitz ihrer Familie verkauft hatte. Aber dies würde sich bald ändern, wenn es ihnen nicht gelang, den Aufenthaltsort Trevor Sullivans herauszubekommen. Der Leiter der Inquisitionsabteilung war der einzige, der Licht in diese merkwürdige Angelegenheit bringen konnte. Aber der Service ließ Hunter immer wieder abblitzen. Zur Zeit gab es keinen Anhaltspunkt, wo sich der O.I. befand.

    Der Dämonenkiller beugte sich vor, griff nach dem Opernglas und drehte an der Feineinstellung. Er mußte nicht lange suchen, bis er die Loge gefunden hatte, in der sich Victor Shapiro befand.
    Der Vorhang senkte sich, und die Lichter im Zuschauerraum gingen an. Dorian legte das Glas zur Seite und stand auf.
    »Jetzt werden wir uns Shapiro vornehmen«, sagte er grimmig und trat in den Wandelgang. Coco folgte ihm.
    Shapiros Loge war leer.
    »Warte hier!« sagte Dorian. »Ich gehe Shapiro suchen. Sollte er in der Zwischenzeit zurückkommen, dann sage ihm, daß ich mit ihm sprechen will.«
    Er ging ins Foyer, aber auch dort fand er Shapiro nicht. Wütend kehrte er zur Loge zurück.
    »Er ist noch nicht zurückgekommen«, sagte Coco.
    »Dann warten wir eben. Er muß jeden Augenblick erscheinen.«
    Er hatte den Satz kaum beendet, als Shapiro auftauchte. Er war fast so groß wie Dorian und trug einen weißen Smoking, der wie angegossen saß. Sein Haar war blond, und er wirkte jugendlich wie ein Dreißigjähriger, obwohl er weit über Fünfzig sein mußte. Mit gesenktem Kopf schlenderte er den Gang entlang, so daß er Dorian und Coco nicht bemerkte.
    »Guten Abend, Mr. Shapiro!« sagte der Dämonenkiller.
    Shapiro blieb stehen, sah ihn an und preßte die Lippen zusammen. »Was wollen Sie?« fragte er böse.
    »Das können Sie sich doch denken, oder?«
    »Sie gehen mir auf die Nerven, Hunter«, sagte Shapiro ungeduldig. »Das Stück geht weiter. Ich will den letzten Akt sehen.«
    »Dann treffen wir uns nach der Vorstellung.«
    Shapiro verzog verärgert den Mund. »Gut. Dann bis nach der Vorstellung. Treffen wir uns in Virginia Cherrills Garderobe.«
    Dorian nickte und trat einen Schritt zur Seite. Shapiro öffnete die Logentür und schloß sie hinter sich.
    »Hm«, sagte Hunter nachdenklich. »Cohen scheint tatsächlich recht zu haben mit seiner Vermutung, daß Shapiro ein Verhältnis mit Virginia Cherrill hat.«
    »Nur weil er in ihre Garderobe geht?« fragte Coco. »Das scheint eine ziemlich voreilige Vermutung zu sein.«
    »Sehen wir uns das Ende dieses miserablen Stückes an.«

    Hunters Laune hatte sich um nichts gebessert, als die Vorstellung zu Ende war. Der letzte Akt war erträglich gewesen, aber insgesamt waren es für Hunter drei verlorene Stunden, die er angenehmer hätte verbringen können. Sie hatten einige Mühe, zu den Schauspielergarderoben vorzudringen. Ein Kontrolleur wollte sie nicht durchlassen. Erst als Dorian Shapiros Namen erwähnte, durften sie passieren.
    Vor Virginia Cherrills Garderobe drängten sich mehr als zwanzig Bewunderer, darunter auch einige Journalisten, die Hunter flüchtig kannte. Coco und Dorian beobachteten die Verehrer, die in Virginias Garderobe verschwanden. Es waren einflußreiche Persönlichkeiten darunter, Politiker und Industrielle.
    Für einen Augenblick sah Dorian Virginia Cherrill. Er wunderte sich, wie es möglich war, daß sie immer noch so jugendlich und attraktiv aussah wie vor zwanzig Jahren. Die Zeit schien spurlos an ihr vorbeigegangen zu sein. Wahrscheinlich hatte sie einen guten Schönheitschirurgen.
    Einer der Verehrer fiel Dorian besonders auf. Es war ein Zwerg, der kaum größer als ein Meter sein konnte. Er trug einen tadellos sitzenden Smoking. Sein Haar war
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