Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
Vom Netzwerk:
genau zu sein: Wir hatten uns schon des Öfteren gesehen.
    In meinem Büro. Das lag aber jetzt schon längere Zeit zurück.
    Der Bursche hieß Louis Cosa.
    Seine Waffe unter der Achsel wölbte seine Jacke. Mit Pistolen war er schon seit frühester Jugend vertraut.
    Jetzt wusste ich auch, warum Louis Cosa und sein Zwillingsbruder Jack in letzter Zeit so merkwürdig wenig von sich hören ließen. Nach Long Island passten die beiden Gangster nicht. Mir kam ein Gedanke.
    »Mein Name ist Sam Kidd«, sagte ich und hoffte, dass mich der Lange nicht 18 erkannte. »Fred Morgan schickt mich. Ich soll mit King sprechen.«
    Louis Cosa ließ seine dunklen, grausamen Augen über mich streifen, und ich sah den leichten verwunderten Zug darin.
    Jetzt hatte es wahrscheinlich in seinem Gehirn schon gezündet, auch wenn er noch immer nicht genau wusste, wohin ich gehörte.
    Dann fühlte er an meiner Jacke herunter, riss sie auf und holte mir den Revolver aus dem Gürtel.
    »Den Knaller kannst du dir wieder abholen, wenn du gehst«, meinte Louis Cosa. »Rein!«
    Ich konnte nur hoffen, dass Louis sich nicht allzu schnell an mich erinnerte.
    Vielleicht wäre es doch besser gewesen, Mr. High anzurufen und ihm mein Ziel mitzuteilen.
    Wenn ich Pech hatte, würde sich mir keine Gelegenheit mehr bieten, das nachzuholen.
    Louis Cosa bugsierte mich vor sich her in die Riesenhalle, klopfte an eine Tür und schob mich hinein.
    ***
    In dem Zimmer hinter der Tür gab es nur einen riesigen Schreibtisch, einen großen persischen Teppich und zwei Stühle. Hinter dem Schreibtisch saß King Masterson. Der andere Stuhl war wahrscheinlich für Besucher bestimmt. Auf diesen steuerte ich zu.
    Wer sich den Spaß erlaubt hatte, Masterson den King zu nennen, musste wohl einen ausgefallenen Sinn für Humor gehabt haben. Knilch hätte besser zu ihm gepasst.
    Hinter dem Schreibtisch sah er ungefähr so aus, als wäre er fünf Fuß hoch, aber sehr breit. Vielleicht aber täuschte ich mich.
    Er stierte mich aus seinem schwammigen Gesicht an, als ich näher kam und mich unaufgefordert auf den Stuhl setzte.
    »Sam Kidd«, stellte ich mich vor. »Ich soll mir bei Ihnen zweihundert Bucks abholen.«
    »So«, erwiderte er ausdruckslos. Die Stimme hätte einem Knaben gehören können.
    Ich nickte.
    »Flip Kelly wird Ihnen wahrscheinlich auch schon einiges über mich erzählt haben«, fuhr ich fort. »Hoffentlich hat er dabei nicht vergessen, zu erwähnen, dass ich dringend Geld brauche.«
    »Das hat er«, zwitscherte Masterson.
    Seine dünnen Augenbrauen zwirbelten sich über der Nasenwurzel steil die Stirn hinauf und ließen ihn beinahe lustig erscheinen. Aber das täuschte. Wenn er zusammen mit Louis Cosa gestohlene Autos weiterverkaufte, musste er ein eiskalter Ganove sein.
    Wie würde King reagieren, wenn er erfahren würde, wer ich in Wirklichkeit war.
    »Na, haben Sie dann das Geld?«
    »Gehen Sie immer so stürmisch vor, Kidd?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nur wenn es um Geld geht. Sonst bin ich ein recht phlegmatischer Mensch.«
    Diesmal lachte King sogar. Dabei waren die Augen in dem feisten Gesicht fast nicht mehr zu sehen.
    »Es geht Ihnen jetzt also um zweihundert Bucks?«, lachte er.
    Ich nickte.
    Plötzlich war das Lachen fortgewischt.
    »Und wegen einer solchen lumpigen Summe wagen Sie es, sich meinen Anweisungen zu widersetzen!«, brüllte er mich auf einmal an, und ich wusste nicht recht, ob ich jetzt lachen oder weinen sollte. »Sie wagen es, meine ganze Organisation zu gefährden, nur weil es Ihnen so passt?«
    »No, nur weil mir die Kleine den Wagen praktisch schenkte. So eine Gelegenheit wollte ich nicht ungenützt vorübergehen lassen«, verteidigte ich mich.
    »Hören Sie mal, Kidd«, sagte er plötzlich ganz leise.
    Er änderte seine Stimme mit jedem neuen Satz. Das war wahrscheinlich ein Trick, um den anderen unsicher zu machen.
    »Sie haben heute Ihren ersten Wagen abgeliefert. Was Sie sich danach erlaubt haben, hat bis jetzt noch keiner gewagt. Auch Sie werden es ein zweites Mal nicht tun, das verspreche ich Ihnen. Dadurch verlieren Sie nämlich nicht nur Ihren sicheren Verdienst, sondern auch noch etwas anderes, haben Sie das verstanden?«
    Ich nickte gleichmütig.
    »Na gut, Sie sind der Chef«, sagte ich. »Werde mich danach richten. Aber deswegen lasse ich mich noch lange nicht von Ihren Hampelmännern herumkommandieren.«
    »Sie gefallen mir, Kidd«, sagte er langsam und fuhr mit den dicken Wurstfingern über das Löschpapier.
    »Wie kommt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher