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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst
Autoren: Jason Dark
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über die Stirn. Der Schweiß wäre ihm sonst in die Augen gelaufen.
    Und dann entdeckte er schräg unter sich und zwischen den Bäumen etwas, für das er keine Erklärung hatte.
    Es war zunächst nur ein weißer Fleck, der sich in den folgenden Augenblicken wolkenartig verdichtete, wobei er allmählich in die Höhe stieg und direkten Kurs auf den Hubschrauber nahm.
    »Haben Sie das gesehen, Captain?« schrie der Deutsche. »Verdammt, da unten tut sich etwas.«
    »Ja, ich habe es entdeckt.«
    »Und? Keine Erklärung?«
    »Nein, Sir, und ich kann auch nicht ausweichen. Die Maschine macht, was sie will.«
    Der General lehnte sich zurück. Sein Herz klopfte plötzlich doppelt so stark. Fast schmerzhaft spürte er den Druck der beiden Hosenträgergurte. Was er hier erlebte, grenzte an den nackten Wahnsinn, das konnte einfach nicht stimmen.
    Captain Blecker gab sein Bestes. Er versuchte alle Tricks, die er früher in der Pilotenausbildung gelernt hatte. Auch sein Gesicht war schweißbedeckt.
    Was er auch anpackte, was er auch tat, welche Lösung ihm durch den Kopf schoß, er schaffte es einfach nicht, die Maschine unter seine Kontrolle zu bekommen und ließ sich völlig deprimiert zurückfallen, weil er keine Möglichkeit mehr sah.
    Mit einem Auge allerdings schielte er in die Tiefe. Was er dort sah, gab keine Veranlassung, irgendwelche Jubelschreie auszustoßen.
    Die Wolke kam näher, und sie hatte bereits eine gefährliche Entfernung erreicht.
    Der hohe Offizier wurde immer nervöser. »Versuchen Sie trotzdem auszuweichen, Blecker!«
    »Sir, das ist leider unmöglich!« Die Stimme des Mannes klang gepreßt.
    »Scheiße!« Der General drehte sich ein wenig, so daß er einen besseren Blick auf die eigentliche Wolke bekam. Nach wie vor bewegte sie sich. Sie schwebte auch seinem Hubschrauber entgegen.
    Allerdings hatte sie ihre Form verändert, sie war breiter geworden und erinnerte in gewisser Hinsicht an einen hell gestrichenen Pfannkuchen.
    »Ob da jemand was verbrennt?« schrie der General.
    Er bekam eine Antwort von dem Piloten. Nur keine auf seine Frage. »Wir werden langsamer, Sir.«
    »Noch mehr?«
    »Ja.«
    »Verdammt, was ist nur mit dieser verfluchten Kiste los?«
    »Sir, das liegt nicht an dem Vogel, der ist okay. Der Grund ist dieser verdammte Hexenforst, den wir überfliegen und der einfach kein Ende nehmen will.«
    »Und daran glauben Sie?«
    »Sie nicht?«
    Der General schwieg. Erklären konnte er sich das Phänomen der Wolke auch nicht. Aber was sollte er machen? Eine Chance für ihn gab es nicht. Sein Leben lag in Captain Bleckers Hand.
    Der Offizier aus Deutschland spürte die würgende Angst. Er hatte nie viel von irgendwelchen Voraussagungen gehalten, diesmal jedoch glaubte er, am Ende des Weges angelangt zu sein. Die kalten Schauer der Furcht auf seinem Rücken wollten einfach nicht weichen.
    Kaum traute er sich, einen Blick in die Tiefe zu werfen. Als er es trotzdem tat, stellte er mit Schrecken fest, daß sie nicht mehr weit von den Baumkronen entfernt waren.
    Von belaubten Baumwipfeln mitten im Winter!
    Aber die weiße Wolke war verschwunden, und das wertete der General bereits als einen Erfolg.
    Er wollte tief durchatmen, aber man ließ ihn nicht dazu kommen, denn plötzlich war die Wolke wieder da.
    Und wie!
    Der General hielt den Atem an. Sie erschien so dicht vor dem Hubschrauber, daß er das Gefühl hatte, sie würde direkt in die Maschine hineinfliegen und sie zerstören.
    Und sie hatte sich verändert. Nicht nur ihre Form war eine andere geworden, auch ihr Aussehen. Die Wolke hatte die Umrisse eines Menschen bekommen.
    Sie war ein Gespenst!
    Das Gespenst aus dem Hexenforst! Daran mußte der Offizier denken, als er dieses Wesen sah. Gewaltig wie ein Riese war es. Es lag flach in der Luft, hatte die langen Arme ausgestreckt und die großen Hände gekrümmt. Der Mann aus Deutschland konnte genau durch die Lücke zwischen den beiden Armen und direkt in das Gesicht des Wesens schauen.
    Er sah in eine bleiche Knochenfratze, die nur vorn im Gesicht so skelettartig schimmerte, ansonsten all die Anzeichen aufwies, die auch ein menschlicher Kopf besitzt. Sogar einige Haare flatterten nach hinten. Auch sie sahen aus wie geisterhafte Streifen.
    Das war ein Gespenst!
    Der General schrie nach dem Captain, es war zu spät.
    Wie ein mordender Blitzstrahl kam der Unheimliche über den fliegenden Hubschrauber.
    Beide Männer konnten dem Tod nicht mehr entkommen. Kaum hatte der Geist den Hubschrauber umhüllt,
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